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Wohin die Liebe führt

Titel: Wohin die Liebe führt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Gericht standen?«
    Er antwortete nicht sofort. Als wir oben auf dem Berg waren, bog er scharf nach rechts in die Woodside Avenue ein. Eine lange Reihe mattgrüner Gebäude lag zu unserer Rechten. Wir lenkten in die Einfahrt ein, fuhren hinauf und um die Gebäude herum. Ich sah eine kleine Tafel:
    AUFNAHME - KINDER
    Gordon hielt an und stellte den Motor ab, dann wandte er sich zu mir um und sah mich an. Seine Stimme war gleichmütig, und seine Augen blickten ehrlich in die meinen.
    »Es spielt keine Rolle, was ich denke. Es kommt darauf an, was Sie denken. Die Verantwortung liegt bei Ihnen. Entweder Sie sind Danielles Vater - oder Sie sind es nicht.«
    Er machte die Tür auf und stieg aus. Ich hörte ein Auto hinter uns. Ich sah in den Rückspiegel - es war Noras Jaguar. Langsam griff ich nach der Türklinke.
    Reporter und Fotografen umringten uns, noch ehe Noras Wagen hielt. Gordon deutete auf eine Tür hinter sich. »Hier herein - so schnell Sie können!«
    Ich nickte und bahnte mir einen Weg zu Noras Wagen. Sie stieg zuerst aus. Ich nahm ihre Hand, um sie zu stützen. Blitzlichter flammten auf. Sie drehte sich um. Nora und ich halfen Dani heraus. Ihre Hände waren kalt wie Eis. Ich spürte, wie sie in meiner Hand zitterten.
    »Sieh nicht hin, Kleines. Komm schnell mit mir.«
    Dani nickte schweigend. Wir wollten auf die Tür zu gehen, doch die Reporter drangen auf uns ein und zwangen uns stehenzubleiben.
    »Halt. eine Aufnahme bitte!« rief einer von ihnen.
    Ich fühlte Danis fast instinktiven Gehorsam beim Klang der befehlenden Stimme. Ich wollte sie weiterschieben. »Komm, Kind.«
    Schließlich gelang es Gordon, zu uns durchzukommen. Wir nahmen Dani in unsere Mitte und bahnten uns einen Weg zur Tür. »Laßt das doch, Jungens«, bat Gordon. »Gebt dem Kind eine Chance!«
    »Das wollen wir ja gerade, Sie große Nummer«, rief eine Stimme aus dem Hintergrund heiser. »Ein Bild auf der Titelseite: Die jüngste Mörderin, die Sie je verteidigt haben!«
    Danis Gesicht wurde weiß, und ihre Knie knickten ein. Ich
    legte den einen Arm um sie; mit dem andern hieb ich wütend um mich. »Laßt sie in Ruhe, sonst schlag ich euch eure verdammten Schädel ein!«
    Plötzlich waren sie still. Ich weiß nicht, war es meine Wut oder ihre eigene Verlegenheit über die rohe Bemerkung - diejenigen, die am dichtesten bei uns standen, wichen zurück. Ich zog Dani in den Eingang. Nora und Gordon folgten. Gordon drehte sich um und schloß die Tür.
    Dani taumelte mit halbgeschlossenen Augen gegen mich. Sie war so blaß, daß sich das bißchen Make-up auf ihrem Gesicht scharf abzeichnete. Ich drückte ihren Kopf an meine Brust und hielt sie fest.
    »Nimm’s nicht so schwer, Liebchen!«
    Ich spürte, wie sie zitterte. Sie versuchte zu sprechen, brachte aber kein Wort heraus. Sie zitterte nur noch heftiger.
    »Dort drüben ist eine Bank, Mister Carey«, sagte eine weißgekleidete Aufseherin. Ich hatte sie gar nicht kommen sehen.
    Ich führte Dani zu der Bank und setzte mich neben sie. Ihr Gesicht lag noch immer an meiner Brust. Die Aufseherin, eine Flasche Riechsalz in der Hand, beugte sich über sie. »Lassen Sie sie das einatmen, Mister Carey«, sagte sie mitleidig.
    Ich nahm die Flasche und hielt sie unter Danis Nase. Der scharfe, stechende Geruch stieg zu mir auf. Dani atmete schwer, dann hustete sie.
    Die Pflegerin nahm mir die Flasche ab und gab mir ein Glas Wasser. Ich hielt es an Danis Lippen; sie nahm erst einen kleinen Schluck, dann trank sie.
    Als sie aufschaute in mein Gesicht, kam eine Spur von Farbe in ihre Wangen. »Ich bin. ich bin schon wieder okay, Daddy«, flüsterte sie.
    »Wirklich, Kind?«
    Sie nickte. Ihre Augen waren tiefviolett wie die ihrer Mutter.
    Nur weicher und irgendwie zärtlicher. Jetzt aber waren sie plötzlich müde und alt und krank. »Ich werde mich dran gewöhnen, Daddy. Es wird nur ein Weilchen dauern.«
    »Du brauchst dich an gar nichts zu gewöhnen!« sagte ich zornig.
    Sie lächelte. »Ärgere dich nicht, Daddy. Ich werde okay sein.«
    |J>sah ich Noras Augen. Ich kannte diesen Blick. Schon viele Male natte ich ihn gesehen, wenn sie Dani und mich beobachtete. Als seien wir zwei Wesen von einem anderen Planeten. Die alte Bitterkeit blitzte in ihren Augen auf.
    »Fühlst du dich gut genug, mit an den Tisch zu kommen, Kind?« fragte die Pflegerin.
    Dani nickte. Als sie aufstand, nahm ich ihren Arm. Sie stieß meine Hand weg, und nun wußte ich, daß auch sie Noras Blick gesehen hatte. »Danke, Daddy,

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