Wohin die Liebe führt
glatten Haut.
Ich machte ein paar ungeschickte Schritte bei dem Versuch,
den Rhythmus der Musik zu finden. »Es ist schon lange her.«
»Bei mir auch.« Dann aber legte sie ihr Gesicht an meine Wange, und nun war alles ganz leicht.
Ich war erstaunt, als das Orchester zusammenpackte und ich auf meine Uhr sah: drei Uhr vorbei. Seit langem war mir kein Abend so schnell vergangen. Ich zahlte die Rechnung und legte ein großes Trinkgeld für den Maître dazu, weil er so nett zu uns gewesen war. Der Duft der Blumen stieg zu uns auf, als wir vom Berg hinunter in die sternklare kalifornische Nacht gingen. »Wollen wir zu Fuß zum Wasser hinuntergehen?«
Sie nickte und schob ihren Arm unter den meinen. Wir gingen den Weg, der sich hinter dem Restaurant an dem kleinen Motel vorbeiwand, das auf den Strand hinaussah. Die Nacht war sehr still. Kein Laut kam von der Autostraße herüber. »Ich könnte Sie fragen, ob Sie die Meerjungfern aufsteigen sehen«, sagte ich.
»Ich bin wild auf alle Seegeschichten.«
Ich lachte, als wir weiter am Strand entlanggingen, bis wir zu einem Felsen kamen. Wir setzten uns und schauten hinaus auf das Wasser. Wir sprachen kein Wort. Es war nicht nötig. Die Nacht war von einem eigenartigen Frieden erfüllt.
Ich warf meine Zigarette weg und sah der Funkenspur nach, die sie auf ihrem Weg ins Wasser zurückließ. Wir saßen dicht beieinander, sahen zu, wie sich die Brandung auf dem Sand brach, berührten einander nicht und waren uns doch sehr nahe. Sie wandte mir ihr Gesicht zu. »Luke!«
Ich küßte sie. Kein Händedruck, keine heiße Umarmung - nur unsere Lippen begegneten sich und kosteten sich und erzählten einander von alledem, was uns vorher geschehen war. Wie einsam wir gewesen waren und was wir uns von der Zukunft wünschten.
Nach einer Weile löste sie ihren Mund von meinem und legte den Kopf an meine Schulter. So saßen wir eine lange Weile.
Dann seufzte sie ein wenig und hob den Kopf. »Es wird spät, Luke. Ich bin müde. Komm, wir wollen zum Boot.«
In dem Taxi, das uns nach Santa Monica brachte, waren wir sehr still. Nur unsere Finger sprachen, obwohl sie ganz ruhig ineinander verschlungen waren. Wir stiegen vom Kai ins Boot. Vor der Kabine blieben wir stehen. Ihre Stimme war leise und ruhig.
»Ich bin kein Typ für Wochenendromanzen, Luke. Wenn ich einmal einen Weg einschlage, meine ich den ganzen Weg, auf lange Zeit. Ich bin keine einsame Witwe, die eine Lücke in ihrem Leben ausfüllen will. Ich möchte nicht als Feuerlöscher benützt werden, um eine Fackel auszumachen.«
Ich sah ihr in die Augen. »Ich verstehe dich.«
Sie schwieg einen Augenblick, als prüfe sie die Wahrheit in mir. »Ich hoffe es«, flüsterte sie. »Ich wünsche es mir.« Sie legte den Arm um meinen Hals und drückte ihren Mund auf den meinen. »Laß mir ein paar Minuten Zeit, ehe du hereinkommst.«
Sie verschwand in der Kabine. Ich zündete mir eine Zigarette an. Plötzlich zitterten meine Hände, und ich hatte Angst. Ich wußte nicht, wovor ich Angst hatte, aber sie war da. Ich sah mich nach einem Drink um, aber es war nichts da als ein paar Flaschen Bier. Ich machte eine auf und trank sie schnell aus. Sie war nicht mehr kalt, aber mir war besser, als ich getrunken hatte. Ich warf die Zigarette ins Wasser und ging in die Kabine.
Sie lag in meiner Koje und hatte die Decke bis zum Kinn heraufgezogen, das goldgesponnene Haar über mein Kissen gebreitet. »Dreh das Licht aus, Luke. Ich bin ein bißchen schüchtern.«
Ich machte es aus. Durch das Bullauge fiel das Licht vom Kai herein auf ihr Gesicht. Ich warf schnell meine Kleider ab, kniete neben der Koje nieder und küßte sie.
Ihre Arme schlangen sich um meinen Hals. »Luke. Luke!«
Ich hob den Kopf und zog langsam die Decke weg. Jetzt hatte sie die Augen offen und beobachtete mich. Nach einer kurzen Stille fragte sie: »Bin ich dir schön genug, Luke?«
Ihre Brüste waren voll und stolz, ihre Taille war sehr schmal unter den Rippen ihres schön gewölbten Brustkorbs, ihr Bauch flach mit einer ganz leichten Rundung zu der schwellenden Kurve ihrer Hüften. Ihre Schenkel kräftig und ihre Beine lang und gerade.
Wieder erfüllte ihre Stimme das Schweigen. »Ich möchte gern schön für dich sein.«
Ich küßte ihre Kehle. »Du bist meine goldene Göttin.«
Ihre Arme schlossen sich fester um mich. »Halte mich, Luke. Liebe mich, Luke.«
Die Leidenschaft stieg in mir hoch. Ich küßte ihre Brüste. Sie stöhnte leise, und ich spürte, wie ihr
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