Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wohin du auch fliehst - Thriller

Wohin du auch fliehst - Thriller

Titel: Wohin du auch fliehst - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Haynes Elizabeth
Vom Netzwerk:
angestellt?«
    »Na ja – schon. So was in der Art.«
    »So was in der Art?«
    Ich warf einen Blick aus dem Fenster, nur um sicherzugehen.
    »Er macht mir pausenlos einen Antrag, jede Woche.«
    »Was? Und du hast noch nicht Ja gesagt?«
    Sam konnte das eindeutig nicht begreifen.
    »Ich wüsste nicht, warum. Uns geht es auch so gut, wir verste hen uns, manchmal streiten wir wie jedes normale Paar, warum sollte ich das ändern?«
    »Warum du das ändern solltest? Du könntest ein wunderbares Hochzeitsfest veranstalten. Ein Riesenbesäufnis mit allen deinen Freunden! Denk doch nur an das Kleid, die Flitterwochen, die Geschenke!«
    Ich zuckte die Achseln. »Ich habe es ja nicht vollkommen ausgeschlossen. Ich habe nur gesagt, dass es gerade Wichtigeres in meinem Leben gibt. Ich habe viel zu tun. Da will ich nicht auch noch eine Hochzeit organisieren müssen.«
    »Toll«, sagte Sam und tätschelte meine Hand. »Er scheint dich wirklich abgöttisch zu lieben.«
    Ich rührte langsam in meinem Tee und betrachtete die Muster, die sich an der Oberfläche bildeten. »Ja«, sagte ich.
    »Warum bist du dann so traurig?«, fragte sie.
    Ich wirke nicht sehr überzeugend, dachte ich. Ich sollte fröhlich und gut gelaunt sein, aber es gelang mir nicht, sie an der Nase herumzuführen.
    »Sylv fehlt mir«, sagte ich, was trotz unseres unangenehmen Gesprächs neulich der Wahrheit entsprach.
    »Sie ist doch nur in London. Und so weit ist das auch nicht weg.«
    »Wir haben beide viel zu tun.«
    »Ich habe gehört, dass ihr euch gestritten habt.«
    »Ach ja?«
    Sie nickte. »Claire hat es mir erzählt. Sie findet, dass du dich ziemlich verändert hast, seit du mit Lee zusammen bist.«
    »Ich weiß.«
    »Also, was ist los?«
    Ich zuckte die Achseln, überlegte, ob ich ihr meine Sicht der Dinge schildern sollte, und fragte mich, ob mir das guttun würde. »Ich weiß es selbst nicht so genau.«
    Ich traute ihr nicht, nicht wirklich. Sie war die Einzige, die noch Kontakt zu mir hielt, und das auch nur sporadisch. Woher wollte ich wissen, dass sie nicht auch mit Lee sprach? Vielleicht würde sie ihn ja gleich nach unserem Treffen anrufen und ihm erzählen, was ich gesagt hatte. Wie ich ausgesehen und was ich gegessen hatte. In der Küche ließ irgendjemand einen Teller fallen – der Lärm ließ mich zusammenzucken. Als ich Sam wieder ansah, wurde ich aus ihrem Gesichtsausdruck nicht recht schlau.
    »Claire hat recht. Du hast dich verändert.«
    Ich schüttelte den Kopf und trank meinen letzten Schluck Tee. »Nein. Ich bin nur von der Arbeit gestresst. Übermüdet. Du weißt ja, wie das ist«, sagte ich.
    Sie beugte sich vor und tätschelte erneut meine Hand. »Ich bin immer für dich da, wenn du mal reden willst. Das weißt du doch, oder?«
    Ihr zuliebe rang ich mir ein breites Lächeln ab. »Natürlich. Aber es geht mir gut – wirklich. Ich bräuchte einfach nur eine kleine Verschnaufpause. Und, wie war es gestern Abend? War viel los im Cheshire ? Bist du ausgegangen?«
    »Ja, die Stadt war total überfüllt, keine Ahnung, warum.«
    »Heute beginnen die Semesterferien. Gestern war der letzte Abend, an dem sich die Studenten besaufen können, bevor sie nach Hause fahren und ihre schmutzige Wäsche mitnehmen.«
    Sam lachte. »Das waren nicht nur Studenten. Ich habe Emily und Julia getroffen – sie hat sich nach dir erkundigt. Auch Roger, der mit Emily gearbeitet hat, war unterwegs. Kannst du dich noch an ihn erinnern? Er stand doch mal auf dich, oder?«
    Ich grinste gequält. »Ich denke schon. Am Ende wurde er ziemlich aufdringlich und rief mich ständig in der Arbeit an.«
    »Und Katie. Sie hat auch nach dir gefragt.«
    »Tut mir leid. Hört sich an, als hättet ihr euch gut amüsiert. Schade, dass ich nicht dabei war.«
    »Du warst schon seit Ewigkeiten nicht mehr aus.«
    »Ich weiß. Hör zu«, sagte ich und versuchte verzweifelt, das Thema zu wechseln. »Lass uns doch nächstes Wochenende nach Manchester fahren. Wir könnten uns nach ein paar neuen Schu hen umsehen und etwas zu Mittag essen?«
    »Nächstes Wochenende kann ich nicht, ich sehe mir Wohnungen an«, sagte sie. »Aber ich rufe dich an, einverstanden? Demnächst machen wir das, das klingt toll. Ich darf nur nicht zu viel Geld ausgeben.«
    Ich zahlte unser Mittagessen, auch wenn Sam sich zunächst wehrte. Ein Geburtstagsgeschenk, beharrte ich. Sie war die Einzige von meinen Freunden, zu denen ich noch Kontakt hatte. Auch wenn ich ihr nicht restlos vertraute, war sie doch die

Weitere Kostenlose Bücher