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Wohin du auch fliehst - Thriller

Wohin du auch fliehst - Thriller

Titel: Wohin du auch fliehst - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Haynes Elizabeth
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ein Knacken.
    Ich unterdrückte einen Aufschrei, der Schmerz zerriss mich schier. »Nein, Lee, bitte – nicht noch mehr. Bitte.«
    »Zieh dich aus.«
    Ich sah zu ihm auf. Mein rechtes Auge fühlte sich seltsam an, ich konnte nicht scharf sehen.
    »Nein, nein … bitte.«
    »Zieh deine verdammten Klamotten aus, du blöde, dreckige Schlampe. Jetzt sofort.«
    Im Sitzen streifte ich meine Jacke über die Schultern. Meine rechte Hand funktionierte nicht richtig, die Finger begannen bereits anzuschwellen. Er verlor die Geduld und zerrte mir die Jacke grob von den Schultern. Die Bluse riss er mir einfach vom Leib. Dann zog er mich auf die Füße, riss mir dabei eine Handvoll Haare aus, die er auf den Teppich warf, wischte sich die Hände an seiner Jeans ab und zog mir den Rock herunter.
    Plötzlich hielt er inne. Bei dem Gedanken an ihn wurde mir schlecht, dennoch hob ich den Kopf. Ich wollte ihm in die Augen sehen, wissen, was er mit mir vorhatte.
    Ich bemühte mich, so gut es ging, seinen Gesichtsausdruck zu interpretieren. Dieses anzügliche Grinsen. Ach du meine Güte, Scheiße, er genoss es. Er hatte richtig Spaß dabei.
    Während ich ihn ansah, griff er in seine hintere Hosentasche seiner Jeans und zog ein Messer heraus, das Klappmesser mit dem schwarzen Griff und der gekrümmten, teils gezahnten, fast zwölf Zentimeter langen Klinge.
    Ich fand meine Stimme wieder, bettelte, flehte, jammerte. »Nein, nein, nein – bitte nicht, bitte …«
    Er fuhr mit dem Messer unter meinen Slip und machte einen sauberen Schnitt, es knisterte. Ich spürte die kalte Klinge auf meiner nackten Haut. Ich konnte mich nicht bewegen. Dann die andere Seite. Er fasste zwischen meine Beine, griff nach dem Stoff und zog ihn weg.
    Dann trat er einen Schritt zurück und begutachtete mich. »Du bist hässlich«, sagte er mit einem Lächeln in der Stimme.
    »Ja«, sagte ich und fühlte mich auch so.
    »Du hast so stark abgenommen, dass du wie ein Skelett aussiehst.«
    Ich zuckte unmerklich die Achseln.
    »Du bist so verdammt dünn. Als du noch Fleisch auf den Knochen hattest, mochte ich dich lieber. Du warst so wunderschön, so umwerfend, dass ich mich gar nicht an dir sattsehen konnte, wusstest du das?«
    Ich zuckte erneut die Achseln. Mein rechtes Auge schwoll langsam zu, mein Kopf hämmerte. Ich sah auf das Blut hinunter, das aus meiner gebrochenen Nase an mir herabgeflossen war. Überall Blut. Wer hätte gedacht, dass aus einer Nase so viel Blut fließen kann?
    Er seufzte laut. »So kann ich dich nicht ficken. Du bist nicht im Entferntesten attraktiv, weißt du das?«
    Ich nickte.
    Er drehte sich um und verließ das Zimmer, doch ehe ich mich versah, war er schon wieder zurück und hatte etwas Rotes in der Hand. Er warf es mir zu, und es legte sich sanft wie ein Kuss auf meine nackte Haut.
    »Zieh es an.«
    Es war mein rotes Kleid. Ich fand die Öffnung, zog es mir über den Kopf, schluckte meine Tränen herunter und zerrte es an mir nach unten.
    Ich blickte zu ihm auf und versuchte zu lächeln. Versuchte, verführerisch auszusehen.
    Wieder schlug er mich mit dem Handrücken, diesmal auf den Mund. Ich fiel zu Boden, der Schmerz war so übermächtig, so durchdringend, dass ich lachen musste. Ich würde hier sterben und konnte doch nicht aufhören zu lachen.
    Er warf sich auf mich, presste meine Beine auseinander, grunzte vor Anstrengung und schob mir das Kleid bis zu den Hüften hoch. Ich spürte, wie es riss, was ihn noch mehr zu erregen schien.
    Was es noch schlimmer machte, war, dass er nicht nach Alkohol stank. Diesmal war er nicht einmal betrunken, und es gab keine Entschuldigung.
    Ich lag da, lächelte in mich hinein, während er immer wieder grunzend in mich stieß, und dachte, dass der Schmerz – all der Schmerz von den nässenden Schürfwunden an meinen Handgelenken, von meinen gebrochenen Fingern, meiner Nase, meinem Kopf, meinem rechten Auge, von den Rissen in meinen Mundwinkeln, aus denen Blut sickerte –, dass der Schmerz, den ich regelrecht auskostete, ja am liebsten noch gesteigert hätte, schon etwas verdammt Absurdes hatte. Ich war schon fast unterwegs nach New York gewesen, dabei hätte ich mir das alles sparen können! Ich hätte genauso gut hierbleiben, mich in meinem Gästezimmer einsperren und auf das Unausweichliche warten können.
    Der Schmerz, den er mir zufügte, als er mich so brutal fickte, war auch nicht schlimmer als alles andere. Das kannte ich wenigstens schon. Und während er mich wieder und wieder

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