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Wohin du auch fliehst - Thriller

Wohin du auch fliehst - Thriller

Titel: Wohin du auch fliehst - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Haynes Elizabeth
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umzukippen.
    Er sagte noch etwas, aber ich hörte nicht richtig hin. Erst dann dämmerte mir, dass er etwas Wichtiges gesagt hatte. »Was hast du gerade gesagt?«
    »Ich sagte, vielleicht sollten wir etwas Hübsches für den Herbst buchen.«
    »Nein, das hast du nicht gesagt.«
    Er wurde rot, legte den Kopf schräg und sah mich an.
    »Na schön. Ich sagte, wir könnten vielleicht eine Hochzeitsreise buchen. Lach jetzt bitte nicht.«
    »Ich lache nicht. Aber muss man vor einer Hochzeitsreise nicht noch was erledigen?«
    »Vermutlich habe ich in der falschen Reihenfolge gefragt.«
    Ich traute meinen Ohren kaum. Nun hatte er meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Schallendes Gelächter drang von draußen herein, so als hätte jemand den Witz des Jahrhunderts gerissen.
    »Dann frag in der richtigen Reihenfolge.«
    Er nahm einen großen Schluck Wein. »Na schön, wird gemacht. Cathy, willst du mich heiraten und würdest du dann eine schöne Reise in ein warmes Land mit mir machen?«
    Ich antwortete nicht gleich darauf, vermutlich dachte er, dass er es irgendwie vermasselt hatte, denn er setzte sofort hinterher: »Ich bin nicht gut in so was. Ich habe keine Ahnung, was man so sagt und wie man es sagt. Ich weiß nur, dass ich dich liebe, dass wir früher oder später heiraten und für immer glücklich sein werden. Und dass ich dich daher irgendwann fragen sollte, ob du das auch so siehst. Und ich habe dir das hier besorgt.«
    Er kramte in seiner Tasche und zog eine kleine Schachtel heraus.
    Ich betrachtete die Schachtel, die lange unangetastet auf dem Tisch zwischen uns stand. Ich spannte ihn nicht absichtlich auf die Folter. Ich war auch nicht verwirrt. Ich wusste, dass ich mir nichts sehnlicher wünschte, als Stuart zu heiraten und für den Rest unseres Lebens zusammenzubleiben.
    Aber noch nicht jetzt.
    Bis auf den Ausdruck in seinen Augen wirkte Stuart völlig gelassen. Doch sein Blick brach mir das Herz. »Das heißt Nein, nicht wahr?«
    Ich holte tief Luft. »Es heißt, noch nicht.«
    »Ist das gut oder schlecht?«
    Ich ertrug den Ausdruck in seinen Augen nicht länger, setzte mich auf seinen Schoß und küsste ihn ausgiebig und intensiv. Obwohl er sehr verletzt war, küsste er mich zurück. Irgendein Idiot aus dem Biergarten kam herein, um Nachschub zu holen, pfiff uns anerkennend zu und machte irgendeinen Kommentar über die tolle Gratisvorführung, aber ich ließ trotzdem nicht von Stuart ab. Ich glaube, er bekam es nicht einmal mit.
    Als wir schließlich nach Hause kamen, rannten wir direkt hoch in den obersten Stock, ohne dass ich die Haustür kontrol lierte. Nicht ein einziges Mal. Wir eilten in die Wohnung, schafften es gerade noch, die Tür hinter uns zuzuknallen, ließen schon im Flur unsere Klamotten fallen und schafften es noch nicht mal bis ins Schlafzimmer, sondern landeten nackt auf dem Wohnzimmerboden, danach nackt in der Küche und zu guter Letzt auch im Bad.
    Stunden später – es war schon dunkel, und ein kalter Wind wehte zum Fenster herein – flüsterte er: »Behalte ihn. Behalte den Ring, ja? Behalte ihn, bis aus dem ›Noch nicht‹ ein ›Ja‹ wird.«
    Donnerstag, 22. April 2008
    Ich öffnete die Augen und war von einer Sekunde auf die nächste hellwach. Mein Herz hämmerte.
    Was war das?
    Stuart bewegte sich neben mir, legte eine Hand auf meinen Arm und zog mich sanft zurück. »Hey«, murmelte er. »Schlaf weiter.«
    »Ich habe was gehört«, sagte ich.
    »Du hast geträumt.«
    Er schlang seinen Arm um meine Taille. Ich legte mich wieder hin, aber mein Herz klopfte immer noch wie wild. Da war es wieder, genau wie vorher, ein Knall.
    Stille, nur mein Herz und Stuarts Atemzüge. Sonst nichts.
    Das gefiel mir gar nicht. Es war ausgeschlossen, dass ich einfach wieder einschlief.
    Ich stand auf, versuchte, ihn nicht wieder zu wecken, zog ein T-Shirt und eine Shorts an. Barfuß lief ich auf Zehenspitzen aus dem Schlafzimmer.
    Die Wohnung war dunkel. Ich sah zur Haustür, sie wirkte stabil und beruhigend auf mich. Der Eingangsbereich war hell erleuchtet, das orangefarbene Licht der Straßenlaternen schien an die Decke. Ich duckte mich, kauerte mich auf ein niedriges Fensterbrett und spähte auf die Straße hinaus.
    Alles war völlig still, nichts rührte sich, keine Autos waren zu sehen, nicht einmal eine Katze. Das einzige Geräusch war das entfernte Dröhnen eines Flugzeugs, dessen Scheinwerfer im dunkelorangefarbenen Himmel aufblitzten.
    Ich überlegte, wieder ins Bett zu gehen, als ich es erneut

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