Wolf Diaries - Besiegt: Wolf Diaries 2 (German Edition)
lächelte. »Es hätte viel schlimmer sein können.«
»Ich weiß.«
»Habe ich eine Chance, dich zu überreden, deine Reise nach Seattle zu verschieben?«
Miki hatte gewusst, dass das kommen würde und warum sie ursprünglich nicht vorgehabt hatte, Sara irgendetwas zu erzählen. »Nein. Hast du nicht.«
Sara gab antibakterielle Salbe auf die Wunde und legte einen Verband an. »Dann kann ich nur raten …«
»Ich komme mit.«
Miki und Sara blickten verblüfft auf. Selbst Zach richtete sich ein bisschen auf und starrte Conall an.
Miki schüttelte den Kopf. »Ich weiß das Angebot zu schätzen, Conall. Aber es ist schon in Ordnung. Trotzdem danke.«
Conall sah sie an, als sei sie verrückt geworden. »Das war keine Frage.«
Sie hörte Sara seufzen, während ihr das Blut in den Kopf schoss. Sie versuchte, ruhig zu bleiben. »Mir ist egal, ob du mich fragst oder nicht. Ich lehne höflich ab.«
»Ich komme mit. Keine Diskussion.«
Sie sah Conall wütend an, während Sara den Verband an ihrem Arm fertigmachte. »Vielleicht hast du mich nicht richtig verstanden.«
»Doch. Ich habe dich verstanden. Und ich ignoriere dich. Also stell dich nicht so an, verdammt!«
Sara räusperte sich. »Beweg mal deine Finger.«
»Was? Warum?«
»Ich will sichergehen, dass der Verband nicht zu fest sitzt.«
Miki hob die Hand und zeigte Conall den Mittelfinger.
»Alles klar, das funktioniert.« Sara lehnte sich auf der Couch zurück.
»Ich brauche keinen Babysitter, Conall. Und dich brauche ich schon gar nicht.«
»Du gehst ohne mich nirgendwohin. Nicht, bis wir wissen, was los ist.«
»Lass mich in Ruhe!«
»Nein!«
Miki stand auf und ging zu Conall hinüber. Sie starrte zu ihm auf. »Dieses Spiel willst du ganz bestimmt nicht mit mir spielen, Wikinger. Dafür fehlt dir der Verstand.«
Also, das tat weh. Natürlich war er nicht rational. Er stachelte sie an. Aber verdammt noch mal! Zu sehen, dass sie Schmerzen hatte. Zu wissen, dass sie sie angefasst hatten. Dass sie sie hätten umbringen können. Angesichts dessen konnte er den Wolf kaum im Zaum halten. Den Wolf, der anfangen wollte, durch die Straßen zu streifen und nach den Arschlöchern zu suchen, die ihr das angetan hatten. Der Wolf, der sie am liebsten in seine Höhle geschleppt und für immer dort in Sicherheit gewusst hätte.
Aber nichts dergleichen würde er tun. Was auch immer sie angegriffen hatte – es war schon lange weg, und Miki würde sich jetzt nirgendwo von ihm hinschleppen lassen. Er konnte es immer noch nicht fassen, dass sie ihm das so lange durchgehen ließ.
Conall beugte sich nieder, bis sein Gesicht nur noch Zentimeter von Mikis entfernt war. »Versuch’s doch, Süße. Ich bin mehr als bereit für dich.«
Sie starrten einander mindestens eine ganze Minute an. Dann stolzierte Miki mit einem Knurren davon. Sie machte die Tür auf, doch Conalls Stimme hielt sie auf.
»Vielleicht habe ich mich nicht klar ausgedrückt. Du gehst ohne mich nirgendwohin. Und zwar ab jetzt.«
Miki warf ihm einen zornigen Blick zu. Dann schlug sie sich gegen das Bein. »Na, dann komm, Junge! Komm her! Wir gehen Gassi!« Sie stürmte zur Tür hinaus. »Und vergiss deine Leine nicht!«
Aus dem Augenwinkel sah er, wie Zach das Gesicht verzog. Aber Conall zuckte nicht mit der Wimper.
Sara starrte ihn von der Couch aus an. »Weißt du, du hättest sie auch einfach fragen können, ob du mitkommen kannst.«
Natürlich hatte er daran nicht einmal gedacht.
Sara schüttelte den Kopf. »Arschloch.«
Miki sah den mitleiderregenden Hundeersatz an, der sie vom Fuß ihres Bettes aus beobachtete. »Also gut. Wenn’s sein muss.«
Das Tier tobte auf ihrem Bett herum und legte sich dann ihr zu Füßen. Sie hatte nie vorher einen Hund gehabt. Das hatte sie immer Sara überlassen. Dennoch, vor allem in ihrer jetzigen Stimmung fand sie ihn ziemlich tröstlich. Angesichts dessen, was Sara durchgemacht hatte, als ihre Großmutter noch lebte, überraschte es sie nicht, dass ihre Freundin immer einen Hund hatte. Und sie verstand, warum ihr Herz für die Misshandelten, die Missgestalteten und die Sonderbaren dieser Rasse schlug.
Sie schaltete das Licht aus und machte es sich gemütlich. Ihre Wut hatte sie ermüdet, und sie würde wahrscheinlich ein paar Stunden schlafen. Gut. Sie schlief nicht oft, aber wenn es doch einmal geschah, war sie froh. Eine willkommene Erholung für ihr Hirn.
Sie spürte, wie der Hund vom Bett sprang. »Hey, Roscoe. Wo willst du hin?« Sie hatte gedacht,
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