Wolf Diaries - Besiegt: Wolf Diaries 2 (German Edition)
er werde über Nacht bleiben. Ihr Gesellschaft leisten. »Oh, meinetwegen.« Sie legte sich wieder hin und glitt gerade in den Schlaf hinüber, als sie spürte, wie Roscoe zurückkehrte. Er sprang aufs Bett und legte sich direkt hinter sie. Die Schnauze an ihrem Ohr, die fellbedeckte Pfote über ihre Taille gelegt.
»Vorsicht mit der nassen Schnauze, Viech.« Dann schlief sie ein. Merkwürdig getröstet von Saras Monster-Hund.
Conall stieß mit der Schnauze Mikis Tür auf und ging hinaus in den Flur. Er hatte ein paar Stunden Zeit, bis sie zum Flughafen mussten, und Mikis Wecker würde bald klingeln.
Zach war gerade mit zwei Flaschen Wasser auf dem Rückweg in sein und Saras Schlafzimmer, als er innehielt und Conall aufmerksam betrachtete, wie es nur Raubtiere tun.
»Hast du gar kein Schamgefühl?«, fragte er schließlich.
Conall verwandelte sich und schloss lautlos Mikis Tür. Er zuckte die Achseln und lächelte. »Nicht, wenn es um sie geht, nein.«
»Dann sei besser vorsichtig. Diese Frau ist gestört. Und fies.«
»Zach«, rief Sara aus dem Schlafzimmer, »schwing deinen Knackarsch hier rein!«
Conall verschränkte die Arme vor der Brust. »Ja, o großer Anführer. Deine ist ja so normal.«
Zach schnaubte. »Zumindest habe ich Sex.«
Damit verschwand er in seinem Schlafzimmer.
»Arschloch.«
Er warf einen Blick zurück auf Mikis Tür. Es fühlte sich schön an, neben ihr zu schlafen. Sogar als Wolf. Sie redete im Schlaf. Ständig sprudelte sie Gleichungen und Formeln hervor. Einfach aus dem Nichts heraus. Irgendwie unterhaltsam, auf eine ganz eigene verschrobene Art.
Conall lächelte. Irgendwann würde sie dieses kleine Wutproblem ablegen. Dann würde sie erkennen, dass er nur das Beste für sie wollte.
Zum Henker, wie sauer konnte sie schon sein?
Kapitel 8
Bisher war es der längste Tag in seiner jüngeren Erinnerung. Von dem Moment an, als Miki beim Frühstück »versehentlich« Cheerios nach ihm gespuckt hatte, über den, als sie der Flughafenpolizei »versehentlich« erzählte, er habe Heroin bei sich, bis zu dem Moment, als sie den Mitarbeitern an der Rezeption im Hotel »versehentlich« erzählte, sie sei erst dreizehn und Conall ihr Zuhälter. Oh, und dass sie vorhabe, ein paar »Kunden« in ihr Viersternehotel mitzubringen. Ob das okay wäre?
Und egal, wie gern er ihr den Hals umgedreht hätte – er würde es nicht tun. Obwohl sie ihn in den Wahnsinn trieb, wollte er verdammt sein, wenn er sie spüren ließ, dass sie ihm an die Nieren ging.
Denn sie ging ihm an die Nieren. Wenn auch nicht auf die Art, wie sie es wollte. Wenn überhaupt, wollte er sie nur noch mehr. Es gefiel ihm, dass sie sich von keinem etwas gefallen ließ, vor allem nicht von ihm. Ihm gefiel, dass sie giftig war wie eine Natter, wenn man sie provozierte. Ihm gefiel, wie sie roch, wenn sie sauer war.
Und sie war tierisch sauer.
Er fragte sich, wie lange sie wohl noch böse auf ihn sein konnte. Einen Tag? Ein Jahr? Ein Leben lang? Das traute er ihr glatt zu. Er hatte das Gefühl, diese Frau konnte richtig nachtragend sein.
Conall zog sich ein Kissen über den Kopf und versuchte, an irgendetwas oder irgendjemand anderen zu denken als an Miki Kendrick.
Das dauerte ganze fünf Minuten. Dann begann er, sich in die Frage hineinzusteigern, wie sexy sie war.
Genau wie ein Hund mit seinem Knochen.
Na ja, irgendwann musste sie etwas essen. Und abgesehen von den Cheerios, von denen die Hälfte auf seinem T-Shirt gelandet war, hatte sie nichts gegessen.
Er warf das Kissen von sich und ging zu der Zwischentür, die ihre Zimmer trennte. Er holte tief Luft und klopfte.
»Was ist?«
Dass sie ihm überhaupt antwortete, war ein verflucht gutes Zeichen.
Conall öffnete die Tür. Er hatte klargestellt, dass sie sie besser nicht verriegeln sollte. Falls etwas passierte, musste er zu ihr hinübergelangen können. Ungefähr zu dem Zeitpunkt war dann der Heroin-Zwischenfall gewesen. Loki sei Dank hatte er Verbindungen zur Polizeibehörde; anderenfalls hätte er eine sehr unangenehme Erfahrung mit einem Mann mit Einmalhandschuhen machen müssen.
Wie immer war sie an ihrem Laptop. Ihr verletzter Arm, ohne Verband und schon abheilend, hielt sie nicht davon ab, stundenlang zu tippen. Sie tat das schon, seit sie am Flughafen angekommen waren. Es überraschte ihn, dass das verdammte Ding nicht mit ihrem Körper verschmolzen war.
»Hunger?«
»Nein.«
Er holte Luft, um seinen Drang unter Kontrolle zu bekommen, ihr den
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