Wolf Diaries - Besiegt: Wolf Diaries 2 (German Edition)
Scheiß!« Conall hätte seinen Cousin ausgelacht, hätte dieser nicht den Griff um seine Kehle verstärkt.
»Miki. Geh!«, befahl er.
»Auf keinen Fall.« Sie sah ihn um Einarrs Beine herum an. »Das hier macht mir viel zu viel Spaß.« Sie warf einen Blick zu Einarr hinauf. »Hast du mal gesehen, wie ein Pferd kastriert wird? Ich schon.«
Er konnte Einarrs Angst und Panik riechen. Und er liebte es. Aber er wollte Miki außer Gefahr wissen.
»Hey, Conall. Was ist hier los?« Seine Alphas. Er fand es großartig, dass Sara immer so ruhig wirkte. So kontrolliert. Ganz kurz bevor sie jemandem ernsthaft wehtat.
»Nur eine kleine Meinungsverschiedenheit.«
»Wirklich?« Sara kauerte sich neben Miki. »Was machst du da?«
»Ich spiele ›Verwandeln wir den Hengst in einen Wallach‹.« Conall hörte Einarr grunzen und wusste, dass Miki sich mit ihrer zerbrochenen Flasche königlich amüsierte.
»Weißt du was, Mik? Jetzt können wir übernehmen.«
»Er gehört nicht zu deiner Meute, oder?«
»Nö.«
»Dann habe ich als Texanerin keine andere Wahl, als mich zum Dank für eure freundliche Gastfreundschaft nützlich zu machen. Solange er also Conall nicht loslässt … gehören seine Eier mir.«
Sara stand auf. »Du hast gehört, was sie gesagt hat.« Sie beugte sich zu Einarr vor. »Und wenn ich du wäre, würde ich gehorchen. Sie hat zwei Jahre auf einer Ranch ausgeholfen, als sie zwölf war. Das Mädchen hat keine Angst vor Blut.«
Einarrs Hände lösten sich von Conalls Hals.
»Braver Junge.« Sie hörte die Herablassung in Mikis Stimme. »Und jetzt mach Sitz!«
Sara hielt ihr die Hand vor den Mund und schob sie rückwärts zum Rest der Meute. Es erstaunte Conall, wie Miki so lange überlebt hatte.
Saras Hand lag auf seiner Schulter. Er hörte ihre kühle, ruhige Stimme im Ohr. »Wer ist das?«
Er versuchte, die Bestie zu zügeln. Wenn er sie jetzt losließ, würde er die Schlampe töten, die er vor sich hatte. Sara roch das wahrscheinlich. Sie kannte ihre Meute gut.
»Das ist meine Cousine.« Er ließ sie los. »Gudrun Víga-Feilan.« Mehr brachte er im Augenblick nicht heraus. Das war aber kein Problem. Sara drängte ihn zurück, und die beiden Frauen gingen in Angriffsstellung, während er und Einarr einander böse anstarrten.
Sara stellte sich schützend vor Conall. Irgendwie lustig, war er doch viel größer als sie. Aber er hatte diese Frau in Aktion gesehen. Gudrun dagegen nicht.
»Hübsche Narbe«, höhnte seine Cousine.
Er hätte sich selbst wieder auf sie gestürzt, aber Zach packte ihn am Arm und hielt ihn zurück. Ihm wurde klar, dass Zach nicht wollte, dass er sich einmischte. Nicht weil hier zwei Frauen kämpften, sondern weil der Mann Sara nur zu gern dabei zusah, wie sie echten Schaden anrichtete. Er fand es sexy.
»Wow. Das war geistreich. Den hab ich vorher noch nie gehört.«
Gudruns Augen wurden schmal. Conall konnte den Ärger seiner Cousine darüber riechen, dass ihre Beleidigungen Sara nicht störten. Das taten sie wirklich nicht. Das Mädchen hatte jahrelang Schlimmeres ausgehalten. Zum Henker, sie hatte jahrelang bei ihrer Großmutter gelebt. Das allein machte sie hart im Nehmen.
Als Gudrun sah, dass Sara kein leichtes Ziel war, schaute sie wieder ihn an. »Dieser kleine Zwerg.« Sie warf einen Blick in Mikis Richtung. »So schwach. So verletzlich.«
Sara schnaubte. »Sie hat deinem Bruder fast die Eier abgeschnitten, um sich Ohrenschützer daraus zu machen. Und ›kleiner Zwerg‹ ist redundant. Zwerg impliziert klein, Dumpfbacke.«
»Das habe ich ihr auch gesagt«, vermeldete Miki hinter Jake hervor.
Gudrun konnte es nicht leiden, wenn man sich über sie lustig machte, und diese Schwäche ließ sie anscheinend irrational oder einfach nur dumm werden. Sie boxte Sara ins Gesicht.
Ein langes Schweigen schloss sich an, während Sara Gudrun ansah und sich mit der Hand den Kiefer rieb. Nur Miki fand auch in diesem Moment die passenden Worte: »Sie wird dir in deinen fetten Arsch treten!«
Da griff Sara an. Sie schnappte sich Gudrun und knallte sie mit dem Kopf gegen die Wand. Zog sie zurück, drückte sie nieder und zog gleichzeitig das Knie hoch. Er hörte die Nase seiner Cousine brechen. Roch Gudruns Blut. Dann packte Sara die Frau an den kurzen blonden Haaren und zerrte sie an ihnen allen vorbei.
»Zeit zu gehen, Sonnenschein. Du und deine Meute seid hier nicht mehr willkommen.« Gudruns Meute folgte ihr dicht auf den Fersen, und die Magnus-Meute folgte den
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