Wolf Diaries - Besiegt: Wolf Diaries 2 (German Edition)
Víga-Feilans. Miki war direkt neben ihm, als Sara seine Cousine die Treppe hinunterzerrte und darauf achtete, dass sie unterwegs mit dem Kopf der Frau ein paar Wände und das Treppengeländer traf. Sie verließen das Gebäude durch den Seitenausgang und verteilten sich in der Gasse neben dem Club. Sara hob die Frau hoch und warf sie aus der Gasse hinaus auf den Gehweg der Hauptstraße.
Sie sah Einarr an. »Schaff diese Schlampe aus meinem Revier! Wenn ich noch mal einen von euch hier sehe, bringe ich dich um. Nicht sie.« Sie deutete auf den Rest der Víga-Feilans. »Dich. Und jetzt geh mir verdammt noch mal aus den Augen.« Einarr starrte sie an. Er versuchte, sie niederzustarren, aber Sara zuckte nicht mit der Wimper. Sie wandte den Blick nicht ab. Conall war sich sogar ziemlich sicher, dass sie nicht einmal blinzelte. Sie konnten es alle fühlen. Diesen Augenblick, in dem Sara die Beherrschung verlieren und dem Mann die Kehle zerfetzen würde. Genau aus diesem Grund sah keiner Sara zu lange an. Na ja, keiner außer Zach.
Einarr wich zurück, ohne Sara aus den Augen zu lassen. Das war der einzige Weg, vor seiner Meute nicht das Gesicht zu verlieren.
Die Meute trug Gudrun zu ihren Autos, die sie auf der anderen Straßenseite geparkt hatten, und verschwand.
Conall schloss die Augen. Er konnte weder Sara noch Miki ansehen. Seine Familie blamierte ihn einfach jedes Mal.
Er spürte Saras kühle Hand an seiner Wange. »Hey, Großer. Ist schon okay.«
»Tut mir leid, Sara.«
»Ich bin ganz bestimmt die Letzte, bei der du dich für deine Familie entschuldigen musst. Denk dran.«
Er lächelte sie an. Wie hätte Zach sich nicht in sie verlieben können? Zach fühlte anscheinend dasselbe. Er legte seiner Gefährtin die Arme um die Taille und rieb die Nase an ihrem Hals. Dann packte er ihren linken Schenkel, und plötzlich flippte die harte, furchtlose Sara aus.
Erst kreischte sie. Ein echtes Mädchen-Kreischen. Dann wich sie vor ihrem Gefährten zurück. »Wage es ja nicht, Zacharias Sheridan!«
»Komm her, Baby!«
Sie lachte los und rannte zum Club zurück, Zach direkt auf ihren Fersen. Er musste nicht rennen. Er wusste, dass er sie erwischen würde, und dann würde er sie nach hinten in ihr Büro schleppen. Wahrscheinlich, um ihr das Hirn herauszuvögeln.
Die Meute tauschte Blicke und machte sich dann auf den Rückweg zum Club. Sie würden ihre Alphas nie verstehen, aber schließlich mussten sie das ja auch gar nicht.
Miki schaute zu ihm auf. »Was war das denn jetzt?«
»Willst du es wirklich wissen?«
Miki schwieg eine Sekunde, dann schüttelte sie den Kopf. »Wahrscheinlich nicht.«
»Hör mal, Mik. Tut mir leid wegen meiner Familie. Und danke, dass du Einarrs Eier für mich als Geiseln genommen hast.«
Miki zuckte die Achseln, als hätte sie nicht einen Mann herausgefordert, der sie buchstäblich in der Luft hätte zerreißen können. »Kein Problem.«
»Du weißt, dass du mich gerettet hast.«
»Siehst du. Da ist wieder dieses Wikingergrinsen. Und das bringt mich wirklich aus dem Konzept.«
»Ich weiß nicht, was du meinst.«
»Doch, das weißt du. Und was ich in dem Club gemacht habe, bedeutet gar nichts.« Er kam auf sie zu, und sie wich zurück. Langsam genoss er ihren kleinen Tanz wirklich.
»Mir bedeutet es alles.«
Sie machte noch einen Schritt rückwärts, stolperte über ihre eigenen Füße und fiel hin. Conall fing sie auf, bevor sie auf dem Boden aufschlug. Beide Arme um sie gelegt, hielt er sie fest. Und da roch er es.
Er beugte sich vor und schnüffelte noch einmal an ihr. »Wo zum Henker warst du?«
»Nirgends.« Sie versuchte, sich zu befreien, aber er packte sie fester. »Ich rieche etwas … und Blut. Blutest du?«
»Hab meine Tage, das ist alles.«
Er schaute auf sie herab. »Miki. Wir erkennen den Unterschied zwischen offenen Wunden und Menstruationsblut. Verarsch mich nicht!«
»Kümmere dich um deinen eigenen Kram, Wikinger! Und jetzt lass mich los!«
Sie befreite sich aus seinen Armen und wollte gehen. Mit einem Knurren packte er sie an der Jacke und riss sie ihr vom Rücken. Als sie herumwirbelte, um ihn anzuschreien, sah er die blutenden Wunden an ihrem Unterarm. Etwas hatte sie gekratzt. Was es auch war, dem dieser Geruch gehörte – es hatte sie angefasst. Ihr wehgetan. Und dieses Etwas war nicht seine Cousine.
Er packte Miki um die Taille, ignorierte ihr »Du Arschloch! Nimm die Pfoten von mir!« und trug sie zurück in den Club.
Kapitel 7
Conall
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