Wolf Diaries - Besiegt: Wolf Diaries 2 (German Edition)
hoffen.
Miki rieb sich die müden Augen und lehnte sich im Fahrersitz des SUV zurück. Sie hasste es, das verdammte Ding zu fahren. Sie hätte lieber einen süßen kleinen Sportwagen gehabt. Der hätte viel besser zu ihrer Größe gepasst als das »Schiff«, wie sie den Wagen nannte. Aber in etwas Winziges hätte Conall nicht hineingepasst. Bei seiner Größe brauchte er Trucks oder SUVs.
»Sara? Bist du noch da?«
»Ja. Ich weiß nur nicht, was ich sagen soll.«
»Sag mir, ich soll nicht ausflippen.«
»Das kann ich dir nicht sagen.«
Sara würde sie nie anlügen, und herauszufinden, dass ein Professor, den Miki noch nie gesehen hatte, eine Menge Fragen über sie stellte, hätte keiner von ihnen als Kleinigkeit bezeichnet. Zumindest nicht jetzt.
»Pass auf dich auf, Mik. Ich will, dass du und Conall wieder hierherkommt, sobald du fertig bist.«
»Ja. Kein Problem.«
»Also, was auch immer du tust: Behalte Conall immer in der Nähe. Ich meine es ernst, Mik!«
»Äh … okay.« Ihr Fehler war die Pause.
»Was? Was hast du getan?«
»Nichts.«
»Du lügst mich an, Miki Kendrick!« Wenn ihre Freunde ihren vollen Namen benutzten, wusste sie, dass sie Ärger hatte. Wenn sie noch ihren mittleren Namen dazunahmen, wusste sie, sie war zu weit gegangen.
»Ich bin nur ohne ihn mit Craig und den anderen ausgegangen, das ist alles.«
»Wie? Er würde dich nie allein lassen. Ich kenne ihn. Also, wie bist du ihm entkommen?«
»Ähm …«
»Miki Marie Kendrick! Du hast ihm was ins Essen getan, oder?«
Miki verzog das Gesicht. Junge, kannten Sara und Angelina sie gut. »Ihm geht’s gut.«
»Du schwingst sofort deinen Hintern zurück in das Hotel und vergewisserst dich, dass das stimmt! Auf der Stelle, Scheiße noch mal! «
»Okay, okay. Beruhige dich. Ich bin schon vor dem Hotel.«
»Und sorg dafür, dass er nichts zu Zach sagt. Der duldet dich auch so schon kaum. Ich will nicht an jedem verdammten Thanksgiving mit meinem eigenen Mann streiten müssen!«
Mit ihrer Schlüsselkarte öffnete sie ihre Zimmertür, drückte sie vorsichtig auf und schlüpfte hinein. Ihrer Berechnung nach hatte sie immer noch eine gute Stunde, bis Conall aufwachte, aber sie musste ihn ja nicht unbedingt schon vorher wecken, indem sie herumtrampelte. Leise ließ sie ihren Rucksack auf den Boden sinken und schaute durch die Verbindungstür. Sie hatten am Vorabend die schweren Hotelvorhänge zugezogen, deshalb war es dunkel in Conalls Zimmer. Sie schlich hinein und versuchte, das Bett zu erkennen. Als sie näher kam und ihre Augen sich an das Dämmerlicht gewöhnten …
Oh, Mist.
»Suchst du mich?«
Miki kreischte auf, wirbelte herum und sah Conalls Umriss hinter sich. Sie konnte ihn in der Dunkelheit kaum erkennen, sah aber seine leuchtenden Augen, die das Licht aus ihrem Zimmer reflektierten.
»Ähm, Conall. Ähm … bevor du jetzt voreilige Schlüsse ziehst …«
Er kam auf sie zu, und sie wich zurück. »Du meinst, den Schluss, dass du mich unter Drogen gesetzt hast und dann weggerannt bist?«
»Ja. Diese Schlussfolgerung.« Okay. Kein Grund zur Panik. Conall würde ihr nichts tun. Oder? Nein. Nicht Conall. Obwohl er natürlich schon ernsthaft sauer aussah.
»Ist dir eigentlich klar, dass du mich hättest umbringen können? Du weißt nicht, wie unsere Körper funktionieren! Du weißt nicht, was du tust!«
»Ich wusste genug, um eine gute Ermessensentscheidung treffen zu können.« Nun ja, Conall war viel zu früh aufgewacht. Wie gut konnte ihr Ermessen dann gewesen sein?
Er kam weiter auf sie zu, und sie wich weiter zurück. Jetzt, wo sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte sie sehen, wie sauer er war. Und er war richtig sauer. Er sah aus wie der plündernde Wikinger, den sie ihn genannt hatte. »Du triffst also ›Ermessensentscheidungen‹ über mein Leben?«
Okay. Das war ein Argument. Sie schaltete ihre beruhigende Stimme ein. »Weißt du, Conall …«
»Versuch ja nicht, mich zu besänftigen, Miki! Lass es einfach bleiben!« Seine Stimme blieb ruhig, was sie noch nervöser machte, als wenn er sie angeschrien hätte.
Miki spürte, wie sie rückwärts ans Bett stieß. Da Conall ihr den Weg zur Tür versperrte, kletterte sie aufs Bett und auf der anderen Seite wieder herunter. Jetzt stand sie auf der einen und er auf der anderen Seite.
Da Beruhigen und Besänftigen nicht zu funktionieren schienen, beschloss sie, einfach sie selbst zu sein. »Du hast mit diesem Scheiß angefangen. Ich habe dir
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