Wolf Diaries - Besiegt: Wolf Diaries 2 (German Edition)
schwerste Kerl, den sie je kennengelernt hatte, mit seinem ganzen Gewicht auf die Matratze. Eine echt hässliche Art zu sterben . Sie schob den Gedanken beiseite und wand sich unter ihm hervor. Zum Glück war er nicht komplett auf sie gefallen. Es schien, als habe er sich in letzter Sekunde weit genug zur Seite bewegt, um sie nicht ganz unter sich zu begraben.
Miki fiel auf den Boden. Also, das war jetzt interessant . Sie holte tief Luft, um ihren Körper zu beruhigen. In ihr tobte es immer noch von diesem Orgasmus, aber davon würde sie sich nicht ablenken lassen. Und sie würde sich auch nicht schuldig fühlen. Er hatte dieses Spiel angefangen – war es ihre Schuld, dass er sie unterschätzt hatte?
Sie stand auf und schaute auf die Uhr. Sie hatte sich nur um drei Minuten verrechnet. Nicht schlecht. Sie hatte den Zeitpunkt, wann er zusammenbrechen würde, auf Grundlage dessen berechnen müssen, was Sara ihr über den Stoffwechsel der Gestaltwandler erzählt hatte. Gelobt war der Grundkurs Arzneimittellehre. Der beste Schein, den sie je gemacht hatte.
Sie ging in ihr Zimmer zurück und zog sich Kleider an, die nicht überall nach Conall rochen. Dann kehrte sie zu ihrem übergroßen Gestaltwandler in sein Schlafzimmer zurück. Sie schaute auf ihn hinab und wurde sich bewusst, dass er im Schlaf tatsächlich nach dem unschuldigen Teddybär aussah, von dem alle immer redeten.
Sie prüfte seinen Puls und die Pupillen. Er war bewusstlos, atmete aber normal. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass er bequem lag, strich sie ihm die blonden Haare aus dem Gesicht, schnappte sich ihren Rucksack und schlich zur Tür hinaus.
Kapitel 9
Miki saß mit den engsten Freunden zusammen, die sie außer Sara und Angelina hatte, und merkte, dass sie nach all den Jahren immer noch einen schlechten Einfluss auf sie hatten.
»Zu dir kommt immer noch das FBI nach Hause, und trotzdem sitzen wir hier und hacken uns in den Computer eines Mannes?«, grummelte sie.
Craig grinste, wandte den Blick aber nicht von dem Laptop ab, an dem er eifrig arbeitete. »Ja. Sie sind inzwischen schon fast Freunde geworden. Ich mache ihnen Kaffee.«
Miki schüttelte den Kopf. »Du spinnst.«
»Mann, sie haben nichts gegen uns in der Hand! Sie fischen nur im Trüben.«
Miki stellte ihren Shirley Temple ab. »Aber ihr hackt euch in jemandes Computer. Also gebt ihr ihnen Munition.« Miki aß Salzbrezeln aus einer Schüssel und musste kurz daran denken, wie viele Hände wohl vor ihr dort hineingegriffen hatten. »Hinter wem seid ihr überhaupt her?«
»Mitchell Leucrotta.«
Miki runzelte die Stirn. »Wer?«
Ihre vier Freunde starrten sie an. Sie saßen alle ihr gegenüber in der Sitzecke und drängten sich zusammen, um zu sehen, was Craig auf dem Laptop machte.
Amy warf Craig einen Blick zu. » Professor Mitchell Leucrotta.«
Miki ächzte. »Spinnt ihr? Habt ihr euer letztes bisschen Verstand verloren?« Sich in eine andere Universität zu hacken war dumm. Sich in die eigene zu hacken war, karrieretechnisch gesehen, glatter Selbstmord. Und der Gedanke, dass Craig der Gespiele von irgendeinem Kerl im Gefängnis wurde, war einfach nicht angenehm.
»Ich bin mir fast sicher, dass er das Geld für mein Stipendium zurückhält.« Genau wie sie arbeitete Craig immer noch an seiner Dissertation. Doch er hatte ein eigenes Labor an der Fakultät für Biotechnik und würde wahrscheinlich eines Tages ein sehr reicher Mann sein. Hätte er nicht einen seltsamen Fußfetisch, wäre sie wahrscheinlich selbst schon mit ihm ausgegangen. Aber so waren sie besser dran, als gute, aber merkwürdige Freunde.
»Was auch immer du findest – du kannst es nicht gegen ihn verwenden. Zumindest nicht legal.« Miki rutschte auf ihrem Sitz herum, und Craig hob den Blick.
»Du willst unbedingt sehen, was wir machen, oder?«
Miki wandte den Kopf ab. »Nein.«
»Lügnerin«, beschuldigte sie Amy Bitter, die ihren Namen liebte. Amy konnte absolut alles auseinandernehmen und wieder zusammensetzen, egal, wie komplex es war.
»Du willst die Tastatur anfassen. Du gierst nach der Tastatur.« Das kam von Kenny Liu. Ein Software-Genie, das nur zu gern Viren in Umlauf brachte.
»Ihr seid alle Idioten.«
Ben Klein, dessen Hackerqualitäten ihre eigenen wie Kinderspielchen aussehen ließen, hob eine Augenbraue. »Sie sehnt sich genauso nach der Tastatur wie danach, uns mit dem Passwort zu helfen.«
»Ich höre nicht zu.« Miki hielt sich die Ohren zu. »Ihr könnt mich nicht
Weitere Kostenlose Bücher