Wolf Diaries - Besiegt: Wolf Diaries 2 (German Edition)
werden.
Sie hatte nicht viel mit ihm gesprochen, seit Angie angerufen hatte. Aber er konnte erkennen, dass etwas passiert war. Sie wirkte nicht unglücklich oder gestresst oder so. Für Miki war das ziemlich außergewöhnlich, denn normalerweise war sie immer auf irgendeine Art extrem. Sie beschwerte sich nicht einmal, dass er nur ein Zimmer für sie beide bekommen hatte, nachdem sie umziehen mussten. Er hatte erwartet, dass sie herumzickte, aber sie schien sich mehr mit der tollen Aussicht zu beschäftigen. Er hatte einiges dafür hinblättern müssen, aber allein ihr Lächeln zu sehen, war es wert.
Und er konnte ihren Blick nicht vergessen, als sie mit Angie telefoniert hatte. Er hatte sich nicht um sie gekümmert und versucht, einfach nur fernzusehen und nicht darüber nachzudenken, sie auf dem Balkon zu vögeln, als er merkte, dass sie ihn ansah. Er konnte sich nur vorstellen, dass sie und Angie über ihn gesprochen hatten. Aber dieses eine Mal sah sie nicht sauer oder genervt aus. Tatsächlich hatte sie ihn angelächelt. Und er kam nicht umhin zu denken, dass dieses Lächeln nur ihm ganz allein galt.
Die Frau machte ihn verrückt. Er wollte sie so sehr, dass er Angst hatte, seine Hände würden anfangen zu schwitzen. Unter diesen Umständen hatte er Probleme, den Wolf im Zaum zu halten. Jedes Mal, wenn er sie roch, jedes Mal, wenn sie in seine Nähe kam, hätte er ihr am liebsten in den Nacken gebissen und sie auf ewig als die Seine markiert.
Sie parkten in der Nähe von Craigs Haus und stiegen aus. Als Conall um den Wagen herumkam, fand er Miki in der Hocke vor, während sie sich die Schnürsenkel ihrer Docs band. Er knurrte. Er konnte nicht anders. Ihre Beine in diesen Strümpfen zu sehen, würde ihn noch umbringen.
»Das habe ich gehört.« Sie stand auf und grinste ihn an. »Versuch, während der Party nicht anzufangen zu heulen.«
»Wenn du diese Strümpfe trägst, Weib, kann ich dir gar nichts versprechen.«
Sie schüttelte den Kopf und ging aufs Haus zu. Als sie an ihm vorbeikam, packte sie sein Handgelenk und schleppte ihn hinter sich her.
Sie hatte ihn berührt. Eine ganz unschuldige Berührung, aber es war der Nagel zu seinem Sarg. Jetzt hing er am Haken. Und nichts konnte ihn retten.
Sobald sie Craigs Haus betreten hatten, wusste er, dass Miki in ihrem Element war. Als die dicht gedrängte Menge sie sah, brachen alle in einen Sprechchor aus: »Mi-ki, Mi-ki, Mi-ki!«
Achtzigerhits und aktueller Techno wummerten aus den riesigen Lautsprechern. Und es gab genug Hightech-Geek-Zubehör, um das Pentagon zu übernehmen. Alle spielten Spiele auf den riesenhaften Fernsehbildschirmen oder Plasmamonitoren, oder sie tanzten … na ja, versuchten zu tanzen. Ihm wurde klar, dass Miki in dieser Welt eine großartige Tänzerin war. Denn diese Leute waren die schlimmsten.
Natürlich war er der Größte hier. Mehrere Typen hatten seine Körpergröße, waren aber meistens dürr, als hätten sie seit Tagen nichts gegessen. Oder extrem übergewichtig, als hätten sie ihre Computerstühle nie verlassen.
Conall versuchte die Typen zu ignorieren, die Miki umarmten, als sie ihre Begrüßungsrunde machte. Sie war freundlich. Die Typen grapschten. Aber wenn einer von ihnen übertrieb, ging sie meisterhaft damit um. Einem Kerl verdrehte sie tatsächlich den Arm hinter den Rücken und knallte ihn an die Wand.
Conall liebte es, ihr dabei zuzusehen, wie sie Leuten den Hintern versohlte.
Miki hatte gerade zusammen mit fünf betrunkenen Skateboardern »Love is a Battlefield« zu Ende gesungen, als Amy sie von hinten überfiel.
»Meine beste, beste, beste Freundin Miki!«
Sie war geliefert.
»Alte! Wie viel Alk hatten wir denn heute Abend schon?«
»Zwei Bier.« Dann fing Amy hysterisch zu kichern an.
Ganz die Barkeeperin, nahm Miki Amy die Bierflasche aus der Hand und schleppte sie zur Kaffeekanne.
»Trink jetzt Kaffee, oder wir müssen dich unter die kalte Dusche stellen.« Dann wäre sie eine nasse Betrunkene.
»Vielleicht mag ich kalte Duschen.«
»Dann bringe ich Ben dazu, dich unter die Dusche zu stellen.« Da Ben seit ungefähr zehn Jahren versuchte, an Amys Höschen heranzukommen, war Miki sich sicher, sie würde Ben zu überhaupt nichts »bringen« müssen.
»Du Kuh. Wo bleibt die Loyalität?«
Miki reichte ihr einen Styroporbecher voller Kaffee. »Ich bin nur der Meute gegenüber loyal.« Dann lachte Miki über ihren eigenen Witz.
Amy sah sie mit schmalen Augen an. »Du bist ganz schön fröhlich
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