Wolf Diaries - Besiegt: Wolf Diaries 2 (German Edition)
liebte es eindeutig. Sie spürte, wie sich sein ganzer Körper unter ihren Fingern wand, während sie ihm über Bauch und Brust strich.
»Das ist doch lächerlich! Verwandle dich einfach und sag mir, was du gesehen hast!« Endlich sah sie ihn doch an. Seine Zunge hing heraus, und er grinste fröhlich. Und plötzlich ging ihr auf, dass dieser Hund kein Wolf war. Und es war definitiv nicht Conall. »O Scheiße …«
»Was tust du da?«
Miki zuckte zusammen. Sie schaute auf und immer weiter hinauf, bis sie Conalls Gesicht sehen konnte. In Menschengestalt stand er auf ihrer anderen Seite. Nass, als wäre er schwimmen gewesen. Komplett angezogen. Und komplett empört.
»Äh … ich spiele mit diesem süßen Hündchen?«
»Du dachtest, das sei ich, stimmt’s?«
»Sei nicht gleich sauer! Es hätte doch sein können!«
»Das ist ein Golden Retriever!«, knurrte er. »Ich kann jetzt nicht mit dir reden.« Er stürmte zurück zum SUV.
Miki schaute auf den Hund hinab, der bequem neben ihr lag. »Vielen Dank auch.«
»Können wir gehen?«
Miki stand auf, als der Hund auf Conalls geschriene Frage hin mit eingeklemmtem Schwanz davonschoss. Normalerweise wäre es ihr egal gewesen, wenn sie jemandes Gefühle verletzt hätte, außer vielleicht bei Sara und Angelina, aber die hatten ein dickes Fell. Doch aus irgendeinem Grund fühlte sie sich mies, wenn Conall sauer auf sie war.
Jetzt stand sie vor ihm. »Es tut mir leid.«
»Ich bin kein Hund.«
»Das weiß ich. Ich habe einfach nicht aufgepasst. Ich habe ihn nicht einmal angesehen.«
»Weißt du, wir sehen nicht alle gleich aus.« Sie sparte es sich, ihn darauf hinzuweisen, dass sie alle zur Art Canis lupus gehörten. Das hätte ihn wahrscheinlich nur noch mehr aufgeregt.
»Ich weiß.« Spontan schlang sie ihm die Arme um die Taille und lehnte den Kopf an seine Brust. Sie spürte, wie sich sein Körper widerwillig entspannte, und er legte die Arme um sie. Sie war nie eine anschmiegsame Person gewesen, aber aus irgendeinem Grund fand sie es mit Conall ganz leicht und irgendwie schön. »Es tut mir ehrlich, ehrlich leid. Ehrlich.«
Er kicherte. »Ich bin mir nicht sicher, ob du oft genug ›ehrlich‹ gesagt hast.«
Sie spürte die Nässe seines T-Shirts. »Warum bist du nass?«
»Der Wind hat gedreht. Ich musste einen Pool benutzen, um sie von meiner Spur abzubringen.«
»Schlau. Und was hast du herausgefunden? Hatte Conridge recht?«
»Sie sind mehr als barbarisch. Sie sind furchteinflößend. Unheimlicher, als ich sie in Erinnerung habe. Vielleicht solltest du ein paar Recherchen an deinem Computer machen. Mal sehen, was du sonst noch herausfinden kannst.«
Aber sie wusste schon etwas, warum also warten? Miki schloss die Augen. Sie konnte sich eines ihrer Lieblingsbücher bildlich vorstellen. Die Enzyklopädie der Säugetiere . Sie sah die Seiten blättern, als habe sie das Buch im Schoß. Sie blätterte zu dem Kapitel über Hyänen und las, was dort stand.
»Sie sind matriarchalisch geprägt. Extrem aggressiv, aber das wissen wir ja schon. Sie kommen aber nicht so gut miteinander aus wie Wölfe oder Löwen. Es gibt eine Menge Kämpfe untereinander. Tja, das erklärt einiges. Die männlichen und weiblichen Sexualorgane sehen sich sehr ähnlich. Eine Zeitlang glaubte man, sie seien Hermaphroditen, sind sie aber nicht. Oooh.«
»Was?«
»Die Jungen werden mit vollem Gebiss geboren und fangen an, gegeneinander zu kämpfen, sobald sie den Mutterleib verlassen haben. Manchmal streiten sich zwei schon, solange die Mutter noch einen Dritten sauber leckt. Na, das ist doch echt mal interessant, oder?«
Conall blickte finster. Er hätte sauer sein sollen. Sie hatte einen Golden Retriever für ihn gehalten. Noch nicht einmal einen Schäferhund oder einen Husky, sondern einen Golden Retriever! Aber er war zu sehr damit beschäftigt, das Gefühl ihrer Arme um seine Taille zu genießen und die plötzliche Erkenntnis, dass sie gerade Wissen über Hyänen aus dem Hut gezogen hatte.
»Woher genau wusstest du das alles?«
»Ich habe ein gutes Gedächtnis.«
»Es klang, als würdest du aus einem Buch ablesen. Das hast du auch, oder?« Er spürte, wie sie sich plötzlich unwohl fühlte. »Du hast gerade in deinem Kopf ein Buch gelesen, oder?«
»Ich weiß nicht recht, was du …«
»Wie hoch ist dein IQ eigentlich genau?«
Miki räusperte sich. »Hundertachtundsiebzig.«
Soweit er wusste, war alles über hundertvierzig ein Genie. Verdammt .
»Warum bist du nicht in
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