Wolf Diaries - Besiegt: Wolf Diaries 2 (German Edition)
Sara, Amy, Angelina oder sogar Craig mochte, kam nicht in Frage.
Die Ampel wurde grün, und er fuhr weiter. »Okay. Dann ist mir die offensichtliche Lösung wohl entgangen. Sie hat dir also das Jagen beigebracht?«
»Nein. Das habe ich von meiner Großmutter gelernt. Ihr Vater war Fährtenleser und Schwarzbrenner. Meine Mutter hat mir das Schießen beigebracht. Jeder Marine ist ein Schütze, weißt du.« Sie zuckte die Achseln. »Als ich zwölf war, konnte ich meine Jagdbeute selbst häuten.«
»Das ist ja reizend.«
Miki nickte und ignorierte den Sarkasmus. »Ich habe das Fell abgeschnitten, das Fleisch zerlegt, es eingefroren. Wir hatten dann immer Wildfleisch für Wochen.« Sie sah ihn an. »Und manchmal habe ich aus ihren Köpfen kleine Hüte gemacht.«
Conall bog in eine ruhige Vorstadtstraße ein. »Okay. Das Gespräch ist hier zu Ende.« Er schauderte. »Du gruslige Frau.« Er sah sich um. »Wir kommen näher. Ich kann sie riechen.«
»Gehen wir nicht näher ran?«
»Auf keinen Fall.« Er schaltete den Motor ab und gab ihr die Schlüssel. »Wenn ich in zwanzig Minuten nicht zurück bin, fahr los und geh nicht zurück ins Hotel. Verstanden?«
»Ja, mein Gebieter.«
Er warf ihr einen finsteren Blick zu. »Klugscheißerin.«
»Was machst du?«
Er zuckte die Achseln. »Im Windschatten bleiben.«
Dann stieg er aus und verschwand die Straße entlang. Miki stemmte die Füße gegen das Armaturenbrett und wartete.
Conall deponierte seine Kleider hinter einem leerstehenden Haus mit einem Zu-verkaufen-Schild davor, verwandelte sich und trabte den Rest des Weges zu Leucrottas Haus. Er wusste es, sobald er ihre Straße erreichte. Der Geruch überwältigte ihn fast. Er brauchte eine Weile, bis er herausfand, dass der ekelhafte Geruch von den zähflüssigen weißen Sekreten an fast allen Bäumen und Häusern ausging. Wenn diese Typen ihr Revier markieren, dann richtig. Schnell wurde ihm klar, dass fast jedes Haus in der Straße diesem Klan gehörte.
Die Straße war ziemlich ausgestorben, und Conall nahm an, dass der Großteil der Mitglieder ihren Tagesjobs nachging. Er schlüpfte in einen Garten und suchte sich seinen Weg zu einem der Häuser, wo er tatsächlich etwas hörte. Es war von einem hohen Zaun umgeben, aber er fand einen Riss im Holz, durch den er hindurchsehen konnte. Ein großes Grundstück mit Pool, das aussah wie jedes andere normale teure Vorstadthaus. Doch er wurde Zeuge einer der beunruhigendsten Szenen, die er je gesehen hatte.
Vier Frauen – es waren doch Frauen, oder? – waren in einen schonungslosen Faustkampf verwickelt. Blut floss in Strömen, und er konnte Knochen brechen hören. Die anderen Frauen, ungefähr vierzehn, sahen teilnahmslos zu. Noch grusliger war die brutale Schlägerei unter den Kindern. Sie schubsten einander nicht nur herum oder steckten den kleinen Johnny mit dem Kopf in die Toilette – nein, hier wurden Zähne und Klauen benutzt, um bleibende Schäden anzurichten.
Er dachte daran, wie er als Wolfswelpe aufgewachsen war. Er erinnerte sich noch gut, wie er mit Zach gerungen hatte. Einmal, sie waren nicht älter als sechs gewesen, hatte Zach ihn versehentlich eine Treppe hinuntergeworfen, und der arme Junge hatte stundenlang geweint, bis Conall wieder gehen und sich an seinen Vornamen erinnern konnte.
Doch was Conall jetzt beobachtete, war brutale, unverfälschte Aggression. Das waren definitiv keine Leute, mit denen man sich leichtfertig anlegen sollte.
Dann drehte der Wind. Der Kampf hörte auf. Die Aggression endete, und alle Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf ihn am Zaun.
Er machte mehrere Schritte rückwärts, wirbelte herum und rannte los.
Es war Zeit, seine Meute zu rufen.
Miki hatte genug davon, im SUV zu warten, also setzte sie sich stattdessen auf die Treppe. Sie konnte nicht aufhören, an die vorherige Nacht zu denken. Das war es also, was Sara und Angie meinten, wenn sie sagten, etwas erschüttere einem die ganze Welt. Kein Wunder, dass Leute besessen von Sex waren. Jetzt war sie es auch. Von Sex mit Conall.
Sie spürte Conall in Wolfsgestalt neben sich. Sie warf ihm nicht einmal einen flüchtigen Blick zu, als er sich neben sie setzte. Er rieb die Schnauze an ihrem Arm.
»Was tust du da?«
Er leckte ihr Kinn. »Willst du mir sagen, was passiert ist oder nicht?«
Conall legte sich neben sie und drehte sich auf den Rücken. Sie seufzte. Das war so erniedrigend.
Sie weigerte sich immer noch, ihn anzusehen, und kraulte ihm den Bauch. Conall
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