Wolf Diaries - Besiegt: Wolf Diaries 2 (German Edition)
Schublade durchwühlte. Sie wäre fast in Tränen ausgebrochen, als sie zwei geladene Sig Sauer P239 fand. Die P239 waren kompakt und lagen ganz gut in der Hand. Beide waren .357er und hatten deshalb nur sieben Kugeln pro Magazin, aber die großartige Conridge hatte bereits bestückte Ersatzmagazine vorbereitet. Die Frau gefiel ihr immer besser.
Miki steckte sich eine Pistole hinten in den Bund ihrer Jeans und mehrere geladene Magazine in die vordere Hosentasche. Dann stellte sie sich vor die Tür und ging auf die Knie. Sie hielt die Waffe in beiden Händen und beobachtete die Tür, während die Hyänen auf der anderen Seite sich unermüdlich dagegenwarfen, um zu ihr zu gelangen. Sie beobachtete die Bewegung der Tür. Wie sie sich bog und wo. Sie horchte auf die Geräusche, die sie machten, wenn sie in Kontakt mit dem Holz kamen. Dann wartete sie auf das »Klick« in ihrem Kopf.
Conridge sah ihr zu, sagte aber nichts. Als Miki schließlich sprach, war sie bereit.
»Jetzt.«
Conridge machte mehrere rasche Schritte zur Seite und hielt sich die Ohren zu. Miki ließ sich noch eine Sekunde Zeit, um Kopf und Körper klar zu bekommen, dann jagte sie drei Kugeln durch die Tür. Sie hörte schmerzliches und überraschtes Aufjaulen und dann nichts mehr.
Nach einer Minute trat Conridge vor und horchte an der Tür.
»Ich höre nichts.« Sie legte die Hand an den Türknauf. »Machen Sie sich bereit«, war alles, was sie sagte, bevor sie vorsichtig die Tür aufmachte und in den Flur hinausspähte.
»Heilige Scheiße!«
Miki sah ihre Professorin an. Es war das erste Mal, dass sie die Frau etwas anderes sagen hörte als »Mist« und ein gelegentliches »Verdammt«.
»Sie sind eine höllisch gute Schützin, Miss Kendrick.«
Miki stand auf und zog die Tür vollends auf, die Waffe bereit, aber in einem Winkel, dass sie nicht versehentlich jemand Wichtigen erschoss. Auf dem Boden lagen drei tote Hyänen. Miki runzelte die Stirn.
»Auf der Treppe waren sechs, um die sich Conall nicht kümmerte«, flüsterte sie. Sie zog die andere Pistole aus dem Hosenbund und bot sie Conridge an, doch die ältere Frau schüttelte den Kopf. »Ich bin keine besonders gute Schützin.« Sie schaute auf die Hyänenkadaver hinab. »Nicht wie Sie.«
Miki zuckte die Achseln. Sie war klug genug gewesen, beidhändig schießen zu lernen. Erstaunlich, was man alles schaffte, wenn man unter Hausarrest stand.
Die Waffen links und rechts gesenkt in den Händen trat sie hinaus auf den Flur. Aus den Augenwinkeln sah sie sie lautlos von beiden Seiten kommen. Sie hob die Waffen und feuerte.
Zwei gingen direkt zu Boden. Eine rückte weiter vor. Also drehte sie sich um und feuerte; Gehirnmasse und Schädelsplitter spritzten an die Wände.
»Wir müssen in Craigs Labor.«
»Ich habe Schlüssel.« Conridge schnappte sich ihre Handtasche und warf sie sich über die Schulter. Miki rannte los in den dritten Stock zu Craigs Labor; Conridge war ihr dicht auf den Fersen.
Sie dachte an Conall. Vor dem Gebäude hörte sie die Meute kämpfen. Die Wölfe waren sicherlich in der Unterzahl. Hyänen-Klans konnten bis zu vierzig Mitglieder haben. Der Gedanke, dass Conall etwas passieren könnte, hätte sie beinahe in eine ausgewachsene Panik getrieben. Aber jetzt auszuflippen half weder ihm noch ihr.
Sie wusste, was Craig in seinem Labor aufbewahrte. Sie hatte es dort selbst deponiert. Sie wusste, was es ausrichten konnte. Zum Henker, sie hatte es erfunden. Und wenn sie Zeit hätte, würde ihr wahrscheinlich aufgehen, dass ihre Erfindung zu nutzen das Dümmste war, was sie tun konnte. Aber sie wusste, dass sie keine Zeit hatte, sich etwas anderes auszudenken. Wenn ihnen etwas fehlte, dann war das Zeit.
Im dritten Stock angekommen, blieb sie abrupt stehen. Leucrotta. Er hatte sich nur teilweise verwandelt und hatte eine der Wölfinnen erwischt. Sie war bewusstlos, und es sah aus, als habe Leucrotta gerade an ihr geschnüffelt.
Er sah Miki an und lächelte. Eine Reihe unglaublich scharfer kleiner, aber tödlicher Zähne kam zum Vorschein. Er stand auf und verwandelte sich fast vollständig zurück in seine Menschengestalt … bis auf die Zähne. Er kam auf sie zu, und sie hob beide Pistolen.
Conridge war hinter ihr. »Er ist menschlich.«
»Na und?«
»Wenn Sie ihn jetzt töten, bleibt er menschlich.« Tja, das konnte man den Cops schwer erklären. Und sie war sich nicht sicher, ob sie bereit war, tatsächlich einen Menschen umzulegen. Das hätte ihr tatsächlich zu
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