Wolf Diaries - Besiegt: Wolf Diaries 2 (German Edition)
Conall. Sie streichelte ihm den Kopf.
»Miki? Ist das okay für dich?« Miki blickte auf. Die Frau, deren Name Patty war, sah sie an. Wartete auf eine Antwort. Miki brauchte eine Sekunde, bis sie verstand, dass die Meute auf ihre Entscheidung wartete. Wenn Zach und Sara nicht in der Nähe waren, hatte Conall das Sagen. Da Conall ausgeschaltet war, war die Nächststärkste dran. Plötzlich ging ihr auf: das war sie.
»Ja. Ja. Das ist cool.«
Sie konzentrierte sich wieder auf Conall, strich ihm mit den Händen über die Flanken und mied die blutige Wunde an seiner Schulter.
»Conall, kannst du mich hören?«
Er rieb die Schnauze an ihrem Arm. »Ich werte das mal als ein Ja.« Sie sah sich nach etwas um, das sie um seine Wunde wickeln konnte. »Baby, kannst du dich für mich zurückverwandeln?«
Er winselte, und sie interpretierte das als Nein. »Das ist okay, Baby. Das ist okay.« Sie nahm eine kleine Flasche Wasser aus einer Kiste neben Conalls Kopf und ein kleines T-Shirt, das herumlag. Sie riss das Shirt in Streifen und tränkte diese mit Wasser.
Mit dem nassen Stoff säuberte sie die Wunde, roch daran, erkannte aber nicht, welches Gift sie verwendet hatten.
Ihn ins Krankenhaus zu bringen kam nicht in Frage. Zum Tierarzt genauso wenig. Sie konnte nur hoffen, dass die Van-Holtz-Meute helfen konnte.
Sie beugte sich dicht zu ihm vor. »Conall, kannst du noch ein bisschen durchhalten?« Er leckte ihren Arm. »Okay. Gut. Wir fahren an einen sicheren Ort.«
Er leckte ihr Gesicht. »Keine Sorge, Baby. Ich bin bei dir, okay?« Er machte ein leises Geräusch, und sie streichelte das Fell in seinem Nacken. »Ich bin bei dir.«
Kapitel 19
Conall öffnete mühsam die Augen und zuckte zusammen, als ihm der Schmerz in den Kopf schoss. Er sah sich um und bemerkte, dass er auf dem Rücksitz eines Autos lag, das er nicht kannte. Er sah an sich herab. Er war menschlich. Seine Schulter tat weh. Das Gift wirkte und hatte sich in seinem Organismus ausgebreitet wie eine Flamme auf Benzin. Aber sein Körper kämpfte dagegen an. Er spürte, dass er Fieber bekam. Es würde auf jeden Fall noch schlimmer werden, bevor es besser wurde.
Aber das war ihm nicht wichtig. Nicht wirklich. Er musste wissen, ob Miki in Sicherheit war. Lebte sie? Er hörte Türen aufgehen und fühlte Hände an seinem Körper. Er versuchte sich zu wehren, hatte aber keine Kraft mehr. Er hörte Grunzlaute, als sie ihn hochhievten, und dann bewegte er sich.
Miki hinkte hinter den Wölfen her, die Conall trugen. Ihr Bein schmerzte höllisch, aber nicht von Gift. Wenn sie sie vergiftet hätten, wäre sie inzwischen tot. Sie war kein Wolf und wäre nie in der Lage gewesen, gegen die Wirkung anzukämpfen. Conall war ein Wolf. Doch ob er überleben würde, tja, darauf konnte ihr keiner eine Antwort geben.
Als sie im Van-Holtz-Revier ankamen, war sie überrascht über die Größe von Conridges Haus. Es war riesig, aber extrem bescheiden. Es gefiel ihr, dass es so einfach und nicht irgendwie schick war. Sie sah Conridges Ehemann an der Eingangstür stehen. Er sah noch besser aus als auf dem Foto. Ein typischer Wolf. Groß, breit gebaut und umwerfend gutaussehend. Seine Erleichterung beim Anblick seiner Frau war offensichtlich. Er nahm sie stürmisch in die Arme, hob sie hoch und drückte sie fest an sich.
Miki dachte an Conall und spürte wieder diese Enge ums Herz. Der Schmerz war schlimmer als der in ihrem Bein. Was, wenn er stirbt? Sie gebot dem Gedanken Einhalt. Dies durfte kein Gedanke sein, mit dem sie sich täglich herumquälte. Das hätte sie niemals überlebt.
Sie trugen Conall ins Haus, und Conridge bedeutete ihnen, in den ersten Stock hinaufzugehen. Miki wollte folgen, doch Conridge hielt sie am Arm fest.
»Nein, Sie nicht. Ich will mir Ihr Bein ansehen.«
»Ich lasse ihn nicht allein!«
Conridge zog sie in den hinteren Teil des Hauses. »Natürlich nicht. Aber jetzt haben ihn die Wölfe. Niles hat einen von seiner Meute angerufen. Er ist Arzt. Lassen Sie ihm ein bisschen Zeit mit Conall. Und währenddessen kümmere ich mich um Sie.«
Miki ließ sich von Conridge in die makellose Küche schleppen. Lustig, Saras Küche war makellos, weil sie offensichtlich nicht benutzt wurde. Conridges Küche war makellos, weil wohl jemand in ihrer Familie einen Putzfimmel hatte.
»Verstehen Sie das nicht falsch, aber ziehen Sie die Hose aus.« Miki hätte gelacht, wenn sie gekonnt hätte. Aber sie konnte nicht. Sie ließ die Hose zu Boden fallen,
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