Wolf Diaries - Besiegt: Wolf Diaries 2 (German Edition)
über die Schulter werfen.
»Du Hundesohn! Lass mich runter!«
»Sag nicht immer Hund zu mir!«
Sie wusste, er war auf dem Weg zu den Toiletten am Ende des Flurs, um sich dort an ihr zu vergreifen. Der Gedanke brachte ihren Körper vom Scheitel bis zu den Zehen zum Kribbeln.
Er trat die Toilettentür mit dem Fuß auf und ging hinein. Vorsichtig ließ er sie zu Boden gleiten, nahm ihr die Klamotten ab, die sie immer noch in der Hand hatte, und warf sie auf die Reihe von Waschbecken. Dann lehnte er sich an sie und drückte sie gegen die Wand. »Ich mag es wirklich, wenn du diese Schuhe trägst, Mik. Dann muss ich mich nicht so zusammenfalten.«
»Willst du damit andeuten, dass ich klein bin?«
»Ich deute überhaupt nichts an.« Er streifte ihr das Jackett von den Schultern und küsste ihren Hals. »Du bist klein.«
Sie lachte laut auf und boxte ihn gegen die Schulter. »Vielen Dank auch!«
Er schob ihr den Rock hoch und machte dabei ein Geräusch an ihrem Ohr, das gleichzeitig Knurren und Stöhnen war. »Himmel, Weib! Du trägst schon wieder Strumpfhalter! Was hast du mit mir vor?«
Sie reckte sich und legte ihm die Arme um den Hals. »Dich verrückt machen.«
»Das macht dir Spaß, oder?«
»Nein. Ich will nur, dass du mich vermisst, wenn ich weg bin.«
Sie musste sich auf das Unvermeidliche vorbereiten. Nach Saras Geburtstag würden Miki und Conall getrennte Wege gehen. Sie wollte bereit dafür sein. Sie war wild entschlossen, sich nicht zu sehr zu binden. Diesen Plan würde sie beibehalten.
Doch als Conall sich von ihr löste, schockierte sie sein Blick. Er sah wütend aus. Wikinger-wütend. »Und was glaubst du, wo du hingehst, verdammt noch mal?«
Okay. Er dachte nicht rational, aber hey! Sie vermissen, wenn sie weg war? Sie würde nirgendwohin gehen! Nicht, solange er ein Mitspracherecht hatte. Und wenn es nach ihm ging, hatte er jedes Mitspracherecht! Sie würde ihn nicht verlassen. Nicht jetzt. Überhaupt nie. Er liebte sie. Und er konnte sich keine Sekunde seines Lebens ohne sie vorstellen.
»Ich dachte nur …«
»Tja, da hast du wohl falsch gedacht. Du gehst nicht weg!«
»Ich mag es nicht, wenn man mich herumkommandiert, Conall. Und ich habe dir nichts versprochen.«
Er machte einen Schritt zurück. Er musste. Es waren ihre fruchtbaren Tage. Deshalb hatte er im Flur die Hände nicht von ihr lassen können. Also, das und die Tatsache, dass sie so verdammt gut aussah in diesen Schuhen.
Er holte tief Luft. »Du bist verrückt nach mir, warum gibst du es nicht einfach zu?«
Okay. Wo kam das jetzt her? Das hatte er eigentlich nicht sagen wollen. Und es war eindeutig das Letzte, was sie hören wollte.
Ihre Augen wurden schmal, und sie drängte sich an ihm vorbei. »Ach ja? Ich bin verrückt nach dir ?«
»Miki …«
»Nein, nein. Ich will nur sicher sein, dass wir die Reihenfolge der Verehrung richtig hinbekommen.«
Jetzt wurde es böse, und er hatte Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, wenn sie so roch. Alles, woran er denken konnte, war sie übers Waschbecken zu legen und sie um den Verstand zu vögeln.
»Ich wollte nicht …«
»Weißt du was, ich bin froh, dass wir das jetzt klären, bevor wir wieder bei Sara zu Hause sind und ihr und Angelina einen falschen Eindruck vermitteln.«
»Was haben die damit zu tun, verdammt noch mal?«
»Tja, sie sagten, ich soll dir eine Chance geben – und genau das habe ich getan.«
Sie wollte, dass es wehtat. Sie wollte ihm damit das Herz herausschneiden und es auf den Boden werfen, damit sie mit ihren Docs darauf herumtrampeln konnte.
Zuerst sagte er nichts. Starrte sie nur an. Dann hielt er ihr die Kleider hin. »Zieh dich um. Die Meute wartet.«
Sie schnappte sich die Sachen und riss sich praktisch ihr Businesskostüm vom Leib, um die normalen Kleider anzuziehen. Als sie fertig war, ging sie zur Toilettentür und riss sie auf. Aber Conalls große Hand knallte sie wieder zu.
»Warte.«
»Warum?«
Er war ihr so nahe. Sein Körper berührte sie fast, aber nur fast. »Weil wir nicht fertig sind.«
»Wir sind fertig, weil wir nie angefangen haben.«
Miki öffnete die Tür, und diesmal ließ er sie. Sie marschierte hinaus in den Flur, dicht gefolgt von Conall.
»Wovor hast du eigentlich Angst, Miki? Ich bin es eindeutig nicht. Was ist es dann?«
»Wir werden jetzt nicht eines dieser blödsinnigen Gespräche über Gefühle führen!«
Sie nahm ihren Rucksack, stopfte ihre Businessklamotten hinein und warf ihn sich über die Schulter.
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