Wolf Diaries - Erlegen: Wolf Diaries 3 (German Edition)
gehen?«, motzte die Frau die wunderschönen und viel größeren blonden Frauen hinter sich an. »So langweilig war mir in meinem ganzen Leben noch nie.«
»Könntest du vielleicht wenigstens so tun, als wärst du eine Frau?«, schleuderte ihr eine der anderen entgegen.
Miki baute sich neben Angie auf, packte sie im Nacken ihres schwarzen Shirts und hielt sie zurück, da sie die .45er bemerkt hatte, die Angie hinten am Bund ihrer Jeans befestigt hatte.
»Was? Was ist los?« Miki blickte auf und sah der kleinen Blonden in die Augen. »Ich kenne dich. Du bist diese Schlampe, die Conall angegraben hat.«
Erschrocken schaffte es die Frau dennoch zu grinsen. »Ich habe ihn nicht angegraben.«
Sara kam hinzu. »Ich rieche dauernd Katze – bist das du, Angie?«
»Nein, das ist …« Angie warf ihr einen finsteren Blick zu. »Das ist nicht lustig!«
»Sara Morrighan?«
Sara sah die Frau an, von der Angie jetzt wusste, dass es Victoria Löwe war. Angie mochte versucht haben, die Sache langsam anzugehen, aber welche Macht auch immer das Universum regierte – sie hatte eindeutig andere Vorstellungen.
Saras Reißzähne brachen aus ihrem Zahnfleisch hervor, und sie fletschte die Zähne.
»Sara!« Wolfsaugen wandten sich Angie zu. »Sei nett!«
Die Wölfinnen kamen heran. Angie konnte ihre Aggression beinahe körperlich spüren.
Sie wollten an den drei Freundinnen vorbeigehen, doch Sara hob die Hand. »Wartet.« Die Wölfinnen blieben stehen, während sich die Löwinnen um Victoria gruppierten. Sie waren so viel größer als die kleine Löwin, dass sie fast zwischen ihnen verschwand.
Angie holte tief Luft und trat zwischen die beiden Frauengruppen. »Victoria.«
Sie nickte. »Angelina.«
»Ich würde dir gerne Sara vorstellen.« Angie wandte sich um und lächelte ihrer Freundin zu. »Und Sara, das ist Victoria Löwe.«
Die beiden Frauen beäugten sich misstrauisch, während die anderen darauf warteten, dass eine den ersten Schritt machte.
Angie hätte es kommen sehen müssen. Sie hätte darauf vorbereitet sein sollen. Aber aus irgendeinem Grund war sie es nicht.
»Du bist furchtbar klein für eine Löwin.« Miki verschränkte die Arme und lächelte. »Bist du sicher, dass deine Mutter nebenher nichts mit einem Berglöwen hatte oder so?«
Angie schloss die Augen und knurrte.
Nik ging die Treppe hinunter und fuhr sich mit den Händen durch die nassen Haare. Er blieb auf der untersten Stufe stehen, und ein Lächeln erhellte sein Gesicht.
Er ging in das riesige Wohnzimmer hinüber und fand seine Brüder auf zwei der fünf Sofas ausgestreckt, wo sie fernsahen und mit dem wohl hässlichsten Hund spielten, den Nik je gesehen hatte.
»Was macht ihr denn hier?«
»Wir wollten eigentlich gehen …«, begann Ban.
»Vor allem, nachdem dieses Zwergenmädchen gestern Nacht versucht hat, uns zu erschießen.«
»Aber wir haben so viel Spaß hier …«
»Und dieser große blonde Typ sagte, wir könnten eine Weile bleiben«, endete Alek.
Nik sah seinen kleinen Bruder mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Du hoffst, dass die Schwester dieses Hundes auftaucht.«
»Es ist gut, wenn man noch Träume hat.«
»Jämmerlich.« Nik gähnte, dann nickte er in Richtung Küche. »Habt ihr was zu essen übrig gelassen?«
»Nicht wirklich.«
»Und waren die Wölfe deswegen stinkig?«
»Das könnte man so sagen.« Ban machte Platz auf der Couch, damit der Hund heraufspringen konnte. »Ein paar von ihnen sind losgezogen, um mehr zu besorgen.«
»Aber sie waren nicht glücklich darüber.«
Nik kletterte über die Sofalehne, setzte sich neben Alek und ließ die Füße auf den Couchtisch fallen.
»Und, habt ihr zwei Turtelkätzchen euch versöhnt?«, fragte Ban.
Nik streckte sich und war verdammt zufrieden mit sich. »So was in der Art.«
»Und lass mich raten«, fuhr Alek fort, »jetzt ist sie richtig tabu.«
Mehr als je zuvor.
Er hatte Angelina Santiago zu der Seinen gemacht. Jedes Mal, wenn er sie in der vergangenen Nacht gevögelt hatte – und er hatte sie die ganze Nacht hindurch gevögelt –, hatte er sie zu der Seinen gemacht.
Aber er war nicht in der Stimmung, das mit seinen zwei Idiotenbrüdern zu besprechen. Noch nicht.
Er streckte die Hand aus. »Fernbedienung.«
Alek ließ sie in seine Hand fallen.
»Diese Yankees sollten sich mal besser beeilen. Ich verhungere. Da sieht sogar der Hund da ziemlich lecker aus.«
Ban, der Beschützer aller Dinge bis auf Hirsche, Elche, Hasen und Kühe, zog den Hund an sich.
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