Wolf Diaries - Erlegen: Wolf Diaries 3 (German Edition)
»Das ist nicht lustig!«
»Doch, ist es wohl.«
»Du willst Sachen anprobieren?«, wollte Miki wissen.
Angie zuckte die Achseln. »Was erwartest du von mir? Dass ich einfach hier herumstehe? Abgesehen davon sind diese Manolo-Blahnik-Schuhe zum Niederknien.«
»Oh, bitte!«
»Willst du ein Paar?«
»Nein!«
»Kein Grund, so verspannt zu sein. Du wirst in letzter Zeit so launisch! Muss an dem Meutenbaby liegen.«
»Sag nicht immer so zu ihr!«
Miki setzte sich auf eine der Bänke.
Eine der Löwinnen kam zu Angie. »Was meinst du?«
Angie warf einen Blick auf den Schuh in ihrer Hand. »Schlechte Farbe für dich, Schätzchen. Versuch’s mit Blau.«
»Danke.«
Miki schnaubte abfällig. »Das soll ja wohl ein beschissener Witz sein!«
Angie schloss die Riemen an den Schuhen, die sie gerade anprobierte, stand auf und ging zu einem Spiegel hinüber. Der Verkäufer stellte sich neben sie. »Wow. Die sehen toll an Ihnen aus.«
Sie betrachtete sich selbst im Spiegel. »Wissen Sie was … Sie haben recht. Sie sehen wirklich toll an mir aus.«
Kurz nach Mikis entnervtem Knurren schallte ein Geräusch durch das ganze Stockwerk mit Schuhen und Accessoires, das jeden Wolf und jeden Löwen erstarren ließ.
Saras Lachen.
Sie drehten sich alle zu den zwei Frauen um, die in der gegenüberliegenden Ecke der Schuhabteilung die Köpfe zusammensteckten. Victoria hatte ihre Lederjacke ausgezogen. Ihr ärmelloses Bob-Marley-Shirt ließ auf einem Oberarm ein Jimi-Hendrix-Tattoo sehen. Ihre Jacke glitt zu Boden. Als Victoria sich vorbeugte, um sie aufzuheben, entdeckte Angie ein Robert-Plant-Tattoo auf dem anderen Oberarm.
»Interessant«, murmelte Miki. »Ich wette, wenn du dir ihre Highschool-Hefte anschaust, sind sie auch noch mit diesem dämlichen Van-Halen-Logo vollgemalt.«
Angie kicherte. Eine der Verkäuferinnen kam mit einem Kleid für sie zurück. »Wie wäre es mit dem?«
Angie nahm das Kleid am Bügel und betrachtete es aufmerksam. Dunkelrot und rückenfrei. Sie überlegte, ob sie es für Saras Party kaufen sollte. Sie wusste, Nik würde sie toll darin finden.
Himmel, wie jämmerlich bin ich eigentlich?
»Was meinst du, Mik?«
»Was ich meine? Ich meine, dass Löwenfrauen eigentlich lesbisch sind und die Männer allein für ihr Sperma gebraucht werden.«
Angies Kopf ruckte hoch. »Miki!«
Sie hatte wieder ihr verdammtes unschuldiges Lächeln im Gesicht. »Was denn? Es ist nur eine Theorie!«
Die Wölfinnen blickten zu Boden, um ihr Gelächter zu verbergen, während die Löwinnen finster dreinblickten. Na ja, die meisten von ihnen. Eine grinste nur. Angie hatte keine Zeit, das zu analysieren, sondern nahm Miki am Kragen und zerrte sie an den glotzenden Wölfinnen und Löwinnen vorbei zu den Umkleidekabinen.
»Ich schwöre es, Kendrick! Ich kann dich nirgendwohin mitnehmen!«
»Gib mir nicht die Schuld, dass diese Schlampen keinen Sinn für Humor haben! Und du weißt, dass ich recht habe!«
Angie fand die Umkleiden. Da es immer noch relativ früh war, waren nur wenige Kunden da, und sie hatte das Gefühl, sie würden die Kabinen ganz für sich haben. Gut . Sie hasste es, mit einem Haufen Zicken um ein bisschen Platz zu streiten.
Sie hielt Miki immer noch am Kragen fest und bog mit ihr um die Ecke in einen riesigen Raum, der in acht große Umkleidekabinen aufgeteilt war. Sie war so damit beschäftigt, sich eine Kabine auszusuchen, dass sie direkt in eine Frau hineinrannte.
Dianne Leucrotta trat mit einem Fluch einen Schritt zurück. Sie sahen sich an, und Angie wäre bei diesem Anblick beinahe zusammengezuckt. Ein tiefer, gezackter Schnitt zog sich über das Gesicht der Frau, von der Schläfe bis unter die Lippe. Und im Gegensatz zu Niks Wunden von der Toilette und sogar ihren eigenen war die von Leucrotta immer noch nicht richtig verheilt. Angie fragte sich, ob sie überhaupt je heilen würde.
»Wow, ich habe Ihr Gesicht vollkommen versaut.« Dann boxte Angie sie ins Gesicht. Leucrotta fasste sich an die Nase und taumelte rückwärts von ihnen weg. Angie schob Miki hinter sich und boxte Leucrotta noch einmal.
»Himmel, Angie!«
»Hol Sara!« Sie packte die Hyäne an den Haaren und rammte sie mit dem Gesicht voraus gegen eine der Umkleidekabinen.
Erst als jemand gegen seine Beine trat, wachte Nik auf. Alek schnarchte neben ihm, den Kopf auf seiner Schulter. Ban schnarchte auf der anderen Couch; so laut war außer ihm nur der Hund.
Er blickte in das schlecht gelaunte Gesicht von Zach Sheridan
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