Wolf Diaries - Erlegen: Wolf Diaries 3 (German Edition)
zwei Neandertaler, ist, dass es jetzt eine Straftat nach Bundesrecht ist. Schon mal von lebenslang Knast gehört?«
»Wir haben sie gerettet! Ich habe keine Wölfe da draußen gesehen, die versucht hätten, ihr zu helfen. Wenn du mich fragst, sollte sie verflucht dankbar sein!«
»Sie ist nicht dankbar. Sie ist verrückt. Schau dir an, was sie mit mir gemacht hat!« Nik deutete auf seine immer noch blutende Stirn. »Und falls ihr es wissen wollt: Ja, das tut weh!«
»Wenn du sie nicht willst, nehme ich sie.«
Alek schüttelte den Kopf. »Nein. Dann sollten wir noch mal würfeln.«
»Du hast recht. Das wäre gerecht.«
»Ihr bringt sie nirgendwohin!«, blaffte Nik. »Der einzige Ort, wo sie hingeht, ist zurück zu ihren Leuten!«
»Ähm …« Die immer sehr zurückhaltende Kisa räusperte sich. »Um genau zu sein, sind das nicht ihre Leute in der Stadt, in der sie lebt.«
»Weil sie menschlich ist.«
Kisa schüttelte den Kopf. »Eigentlich wird sie schon als Teil einer Meute betrachtet. Nur nicht dieser Meute.« Sie räusperte sich noch einmal. »Nachdem ich sie gestern Abend saubergemacht habe …«
»Du hast sie saubergemacht?« Die Worte waren aus Niks Mund heraus, bevor er sie aufhalten konnte, und seine Brüder waren begeistert.
»Keine Sorge, großer Bruder«, begann Ban.
»Wir haben sie nicht nackt gesehen«, ergänzte Alek.
Er warf ihnen beiden wütende Blicke zu. »Ist mir doch egal, ob ihr sie nackt gesehen habt!« Nein, war es nicht.
Nik schaute wieder Kisa an. »Erzähl weiter, Schätzchen.«
»Na ja, ich habe ein bisschen recherchiert. Du weißt schon, damit wir wissen, womit wir es zu tun haben. Und sie gehört jetzt zur Meute von Aleks kleiner Freundin.«
»Sie ist nicht meine Freundin«, seufzte Alek.
»Welche Freundin?«
»Nessa Sheridan.«
Nik grinste endlich doch wieder: »Die süße kleine Nessa?«
Alek warf seinem Bruder einen finsteren Blick zu. »Nenn sie nicht so!«
»Hast du so von dem Grundstück erfahren, das Daddy wollte? Von deiner kleinen Freundin?«
»Sie ist nicht meine Freundin!«
Es war Jahre her, seit Nessa Sheridan zu Besuch gekommen war. Einer der wenigen Wölfe, der je ihr Revier hatte betreten dürfen. Sie waren vier Jahre lang Collegefreunde gewesen, aber aus irgendeinem unbekannten Grund hatte sein normalerweise so charmanter Bruder nicht ganz bekommen, was er von ihr wollte. Aber auf die übliche Vorislav-Art versuchte er es weiter. Seine Telefonrechnung musste horrend sein. Die Frau lebte schon seit einiger Zeit in Europa.
Das warf allerdings ein sehr großes Problem auf. »Wenn wir von den Sheridans reden … dann reden wir von der Magnus-Meute.« Er hatte die anderen Mitglieder der Meute nie kennengelernt, aber er erinnerte sich gut genug an Nessas Bruder und ihren Vater. Und er kannte den Ruf der restlichen Meute. Wölfe. Biker. Spinner. Seit er das letzte Mal mit dieser »kleinen Gang« zu tun gehabt hatte, hatten sie das Withell-Rudel ausgelöscht und eine neue Alphafrau aufgenommen. Irgendeine Psychopathin, die dafür sorgte, dass die gesamte Katzennation zweimal pro Nacht die Türschlösser überprüfte. Sie war erst seit einem halben Jahr Alpha, aber offenbar war sie verdammt furchteinflößend.
»Die …« Reenas scharfe goldene Augen schwenkten zu ihren Cousins hinüber. »Die Magnus-Meute?«
»Warum«, fragte Nik Kisa vorsichtig, »ist eine unmarkierte Menschliche Teil einer Meute?«
»Sie ist die beste Freundin ihrer Alphafrau.«
»Von der Verrückten?«
Alek und Ban duckten sich, als Niks Kaffeetasse geflogen kam. Allerdings hatte nicht er sie geworfen – das war Reena gewesen. »Ihr Idioten! Habt ihr eine Ahnung, was ihr da angerichtet habt?« Anscheinend hatte auch Reena von der Alpha der Magnus-Meute gehört.
»Schrei uns nicht an!«, schoss Ban zurück.
»Du hast recht! Ich sollte euch einfach in den Hintern treten!«
»Stopp!«, blaffte Nik.
»Ähm …« Kisa hob die Hand, als wäre sie wieder in der fünften Klasse. »Findet außer mir noch jemand, dass es da oben irgendwie still geworden ist?«
Sie schauten alle zur Decke auf. Und Nik war beinahe überrascht, kein Blut durch die Wände sickern zu sehen.
Als das Schloss entfernt war, schwang die Tür auf, und Angie blinzelte in das helle Sonnenlicht, das sich durch die Fenster ergoss. Sie lehnte an der Wand, die Arme verschränkt. Als ihre Augen sich an das Licht gewöhnt hatten, stockte ihr der Atem. Verdammt, war der Mann schön!
Groß, vielleicht eins
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