Wolf Diaries - Erlegen: Wolf Diaries 3 (German Edition)
brauche?
Angie wurde bewusst, wie still es plötzlich geworden war. Sehr still. Sie horchte angestrengt, während sie mehrere kleine Schritte vorwärtsging.
Dann blieb sie abrupt stehen und schloss die Augen. Sie wusste nicht, wie lange er schon hinter ihr stand, aber sie wusste, dass er es jetzt tat. Sie konnte ihn fühlen.
Sie fasste die Waffe fester und wirbelte herum, um ihn damit zu verprügeln. Aber er war schnell und stark. Er packte sie um die Taille und zog sie mit einer Hand an seinen nackten Körper, während er ihr mit der anderen die Waffe aus der Hand riss.
Sie starrten einander an, während er das Gewehr durch die offene Balkontür warf, durch die er hereingekommen war. Sie spürte seine harte Brust an ihren Brüsten. Zwischen den Beinen hatte sie einen seiner stahlharten Schenkel.
Heilige Scheiße, er ist verdammt noch mal umwerfend!
Er sah sie wütend an. »Die Tür wirst du mir so was von bezahlen!«
Dann ließ er sie auf den Hintern fallen.
Kapitel 2
»Du primitiver Mistkerl!«
»Du versuchst, mich in meinem eigenen Heim umzubringen, und ich bin primitiv?«
»Du hast mich gekidnappt!«
»Frau, ich habe nichts dergleichen getan.« Während er sprach, schaute er auf und sah, dass seine Brüder ihn durch seine arme, misshandelte Tür hindurch ansahen. Er sah die Wahrheit in ihren Augen. Himmel, sie hatten sie gekidnappt! Diese Idioten!
»Tja, und wie willst du dann meine Anwesenheit hier erklären, du Landei?«
Er richtete den Blick wieder auf die schöne Frau, die auf seinem Fußboden saß. Mann, war sie hübsch! Ein Jammer, dass sie so eine hochnäsige Zicke war.
»Da scheint eine Art Missverständnis vorzuliegen …«
»Ach ja, Bauerntrampel? Glaubst du?«
Er schloss die Augen und zählte bis zehn. Er musste ruhig bleiben. Auch wenn diese Frau den Tiger in ihm ernsthaft auf die Probe stellte. Als er die Augen wieder aufmachte, um ihr zu antworten, wollte sie gerade lautlos zur offenen Balkontür hinausschleichen.
Mit einem Brüllen, das das Haus zum Beben brachte, setzte er ihr nach. Er packte sie um die Taille, noch bevor sie den Balkon erreicht hatte. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Eine Verrückte mit einem gebrochenen Bein, weil sie aus dem ersten Stock gesprungen war.
»Nimm deine dreckigen Pfoten von mir, du Arschloch!«
Nik schleppte die um sich tretende, schreiende Frau aus seinem Schlafzimmer in den Raum, der früher seiner alten Tante Abby gehört hatte. Eine verrückte Tigerin, die geglaubt hatte, alle Welt schmiede pausenlos Pläne, um sie um ihre wertvollen »Besitztümer« zu bringen. Als sie in ihrem letzten Lebensjahr bei ihm eingezogen war, hatte sie auf einen begehbaren Kleiderschrank mit einem hübschen Schloss bestanden. Zum ersten Mal seit dem Tod der alten Frau schloss Nik diesen Schrank nun ab. Direkt nachdem er die Irre hineingeworfen hatte.
Sie trat und schrie noch lauter, aber Nik ignorierte es, während er das Vorhängeschloss anbrachte. Er musste herausfinden, was zum Henker seine Brüder sich dabei gedacht hatten, und er hatte immer noch keinen Kaffee gehabt.
Nik war kein glücklicher Mann.
Angie hämmerte noch einmal gegen die Tür, aber sie wusste, er hatte den Raum verlassen. Sie konnte fühlen, wie er ging, obwohl er es lautlos tat.
»Verdammter Bauerntrampel!« So wütend war sie lange nicht gewesen. Nicht, seit der Richter ihr eine Aggressionstherapie aufgebrummt hatte. Ein kleiner Zwischenfall mit einem Baseballschläger und den Knien eines Typs, und schon war sie als rasende Irre gebrandmarkt. Typisch.
Sie tastete in der Dunkelheit herum und fand schließlich einen Lichtschalter. Als sie ihn anknipste, sprang sie mit einem überraschten Aufschrei zurück, so weit sie konnte.
Sie starrte einen ausgestopften Wolf an, der schweigend zurückstarrte. Angie wollte nicht wissen, ob er einmal wie Sara gewesen war, denn nach dem Tod verwandelten sich Gestaltwandler nicht zurück.
Sie unterdrückte ein wütendes Schluchzen. Sie wollte nach Hause.
Sofort!
Nachdem er sich rasch eine Jeans übergestreift hatte, ging Nik in die Küche. Eine Tasse frischer, heißer Kaffee fand ihren Weg in seine Hand, und sein Hintern wurde auf einen der Küchenstühle gedrückt.
»Trink das, Nik!«, befahl Reena, während sie sich selbst auch eine Tasse eingoss. »Bevor du etwas sagst oder tust, was wir alle noch bereuen könnten, trink deinen verdammten Kaffee!«
Leise knurrend nahm er einen Schluck. Doppelt geröstete Bohnen, pechschwarz und
Weitere Kostenlose Bücher