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Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Titel: Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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doch sicher gesagt, oder nicht? Oder Ruben hätte es mir gesagt, bevor ich hierhergekommen bin.“
    „Das ist es nicht.“
    „Habe ich mir schon gedacht. Grund zwei: Es ist irgendetwas, was euch persönlich peinlich ist. Das passiert immer wieder, und auch Cops können in Versuchung kommen, etwas zu vertuschen. Aber ein guter Cop würde so etwas nicht tun, und Ruben ist ziemlich pingelig, wenn es darum geht, wen er in seine Einheit aufnimmt. Und auch Rule hat hohe Ansprüche an sich selber. Also bleibt nur noch Grund Nummer drei.“ Sie blickte zu Cullen. „Was Sie mir gerade eben bestätigt haben, als Sie von einem ‚angesehenen Clanmitglied‘ sprachen.“
    Er hob höflich die Augenbrauen. „So?“
    „Ich frage mich, ob Sie das absichtlich getan haben.“
    Lily fragte sich das nicht. Seine Motive kannte sie zwar nicht, aber Cullen verplapperte sich höchst selten. „Sprich weiter.“
    „Es handelt sich um ein Geheimnis der Lupi, nicht wahr? Und es muss etwas mit deiner Beziehung zu Rule zu tun haben. Etwas, das dich glauben lässt, du habest eine Art inneren Radar, um zu wissen, ob er tot oder lebendig ist. Etwas, das … nun, das bedeutet, dass er zu dir gehört.“
    Lily nickte langsam. Sie hatte Cynna Weaver unterschätzt. „Du hast das meiste selbst herausgefunden. Rule und ich sind Gefährten und miteinander verbunden.“
    Cullen seufzte, ließ sich auf einen der Sessel plumpsen, streckte die Beine aus und legte den Kopf zurück. „Kann es sein“, fragte er an die Decke gerichtet, „dass ich zu einem Komplizen geworden bin, weil ich dich nicht aufgehalten habe?“
    „Das wäre dir gar nicht gelungen.“
    „Aber was heißt das genau: Ihr seid ‚Gefährten‘?“, fragte Cynna.
    „Anscheinend kommt es sehr selten vor.“ Und es war schwerer, als sie gedacht hatte, es in Worte zu fassen, vor allem dieser Frau gegenüber, die sie nicht einmal richtig kannte … dafür aber Rule früher umso besser. „Für die Lupi ist das Band zwischen Gefährten eine religiöse Sache. Sie sagen, ihre Göttin – die sie die Dame nennen – wähle gelegentlich für einen von ihnen eine Gefährtin für das ganze Leben aus. Und, äh … es ist eine sehr körperliche Verbindung. Sexuell, aber nicht nur. Am Anfang konnten Rule und ich nicht mehr als zweihundert Meter voneinander getrennt sein. Jetzt ist es etwas weniger stark, Gott sei Dank.“
    „Was heißt das, ihr konntet nicht getrennt sein?“
    „Wenn wir uns zu weit voneinander entfernten, wurde uns schwindlig. Ich habe gehört, dass man in Ohnmacht fällt, wenn die Distanz zu groß wird, aber mehr als schwindelig ist mir bisher nie geworden.“
    Cynna sah sehr skeptisch aus. Sie warf Cullen einen Blick zu.
    „Mich brauchst du nicht so anzusehen“, sagte er zur Decke hinauf. „Ich habe nichts damit zu tun.“
    Lily fuhr beharrlich fort. „Rule sagt, dass man die Präsenz des anderen immer spüren wird, aber ich weiß nicht, wie groß inzwischen die Entfernung sein kann, damit es noch funktioniert. Ich habe es schon länger nicht mehr ausprobiert, aber …“ Sie hielt plötzlich inne.
    Das Band der Gefährten war wie eine Hintergrundmusik, dachte sie. Wenn das Radio die ganze Zeit vor sich hin dudelte, bemerkte man es gar nicht mehr. Es sei denn, man hörte plötzlich wieder bewusst hin. Aber wenn jemand den Sender wechselte oder die Lautstärke änderte …
    „Was ist?“, fragte Cynna.
    „Er bewegt sich wieder. Schnell.“
    „Was meinst du mit ‚wieder‘?“, fragte Cullen scharf.
    „Er hat sich schon die ganze Zeit bewegt, aber langsam. Jetzt …“ Sie versuchte, die Geschwindigkeit genauer einzuschätzen. „Vielleicht befindet er sich in einem Auto oder einem anderen Fahrzeug. Weil er jetzt sehr viel schneller ist.“
    Cynna runzelte die Stirn. „Kannst du die Entfernung schätzen? Fällst du vielleicht gleich in Ohnmacht oder so?“
    „Keine Ahnung. Er ist jetzt weiter weg als zu Beginn unserer Verbindung. Und je weiter er entfernt ist, desto ungenauer ist mein Gefühl für die Distanz zwischen uns. Aber die Richtung … darin irre ich mich nie.“
    Cynna nickte. „Das ist so ähnlich wie beim Finden.“
    „Was heißt das?“
    „Je weiter mein Ziel entfernt ist, desto weniger kann ich über die tatsächliche Distanz sagen. Und es gibt auch eine Grenze. In meinem Fall liegt sie zwischen hundertfünfzig und zweihundert Kilometern. Innerhalb dieser Grenzen bekomme ich die Richtung rein. Darüber hinaus …“ Sie zuckte mit den

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