Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung
hinter T.J. geschlossen hatte, seufzte Cynna. „Vielleicht sollte ich einen Anstecker tragen. Etwas Diskretes wie ‚Nein, ich bin nicht lesbisch‘.“
Die Tür öffnete sich wieder. „Das hört man gern. Ich würde mich anbieten wollen.“
Cynna drehte sich um. Und war verliebt.
„Sie müssen Lilys Finderin sein“, sagte der schönste Mann der Welt. „Ich warte schon lange darauf, Sie endlich kennenzulernen.“
„Schrecklich, wie oberflächlich ich bin“, murmelte Cynna. Dann sagte sie lauter: „Hören Sie, um auf Ihr Angebot zurückzukommen … Ich muss noch ein paar Dinge erledigen, aber wenn Sie warten möchten, bis ich mit Yu geredet habe – mit Lily meine ich –, würde ich mich gern mit Ihnen darüber unterhalten.“
„Willst du wissen, wer er ist, bevor zu ihn flachlegst?“, fragte Lily aus dem Bett. „Oder wäre es dann zu langweilig?“
„Ich finde, dass es stilvoller ist, den Namen eines Mannes zu kennen, bevor man Sex mit ihm hat. Also raus damit.“
„Cullen Seabourne.“
Mist. Sie hätte wissen müssen, dass es zu gut war, um wahr zu sein. „Der Zauberer.“ In der rechten Hand hielt sie immer noch die Blumen, also nutzte sie die linke, um eine schnelle Diagnose durchzuführen, wobei sie kaum die Finger bewegte.
Doch er bemerkte es. Und es amüsierte ihn. „Danke. Ich fürchte, ich habe den Zauber, um eine komplette bewegliche Illusion zu kreieren, noch nicht wiederentdeckt. Und ich verzaubere auch niemanden mit meinem Charme.“
„Er sieht wirklich so aus.“ Lily klang nicht belustigt. Eher müde. „Und Charme habe ich noch keinen an ihm entdecken können.“
„Autsch.“ Er kam näher. Herrgott, der Mann wusste, wie man sich bewegte. Sein Körper war schlank, aber muskulös und geschmeidig wie der einer Siamkatze. Und er wusste, wie man ihn zur Geltung brachte – enge schwarze Jeans, ein gut sitzendes T-Shirt in demselben strahlenden Blau wie seine Augen. Tiefbraune Haare.
Sie meinte, schon einmal Pferde in dieser Farbe gesehen zu haben – kräftig und mit leichtem Rotstich, nicht ganz rotbraun. Er trug sein Haar zu lang – aber das störte nicht. Und sein Gesicht … Gott, was für ein Gesicht. Sie hätte ihn am liebsten an die Wand gehängt und den ganzen Tag nichts anderes getan, als ihn zu anzusehen. Nachdem sie Sex gehabt hatten natürlich. Heißen, schwitzigen Sex – fünf oder sechs Stunden lang.
„Moment mal.“ Ein plötzlicher Gedanke ließ sie finster gucken. „Sie sind nicht zufällig schwul, oder?“
Er zog die Augenbrauen hoch. „Hat Lily Ihnen nichts gesagt? Ich bin ein Lupus.“
Damit war die Frage natürlich geklärt. Unter den Lupi gab es keine Homosexuellen. Sogenannte Experten stellten immer wieder neue Hypothesen auf, warum das so war, aber in Cynnas Augen war es nur eine weitere Bestätigung für die Theorie, dass sexuelle Orientierung genetisch bestimmt wird. „Und ich bin sehr erfreut, Sie kennenzulernen. Cynna Weaver.“ Sie streckte die Hand aus … und sah, dass sie immer noch die Blumen in der Hand hielt.
Sie wandte sich Lily zu. „Äh, die sind für dich.“
„Danke. Ich fürchte, ich habe keine Vase, aber irgendwo muss eine Wasserkanne stehen.“
„Das wird auch gehen.“ Gott, wie dumm von ihr. Warum hatte sie nicht daran gedacht, eine Vase mitzubringen? Sie sah sich suchend um.
„Hier.“ Die Liebe ihres Lebens reichte ihr eine hässliche Plastikkanne.
„Super. Ich fülle Wasser rein.“
Das Badezimmer war winzig. Cynna drehte das Wasser auf, aber nur leicht, denn sie wollte von dem nebenan Gesprochenen nichts verpassen.
Lily sagte ein Wort zu Cullen – einen Namen: „Benedict?“
„Er lässt sich nicht unterkriegen. Ich habe gehört, Beth wurde ärztlich versorgt und wieder entlassen. Geht es ihr gut?“
„Soweit ich weiß. Meine Mutter sagt …“ Lily zögerte, als wenn sie nicht wiederholen wollte, was ihre Mutter von sich gegeben hatte. „Beth bleibt für ein paar Tage bei ihr und meinem Vater.“
„Was ist mit dir? Irgendeine Veränderung?“
Cynna kehrte ins Zimmer zurück, die hässliche Plastikkanne in der Hand, gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie Lily den Kopf schüttelte.
Der umwerfende Cullen bemerkte sie nicht einmal. Er war ganz mit Lily beschäftigt. „Haben sie das toltoi gefunden?“
„Nein.“
„Was ist ein toltoi? “, fragte Cynna und stellte die improvisierte Vase auf den Nachttisch neben das Bett.
Cullen antwortete geistesabwesend: „Ein Zauber. Ihre Halskette ist während
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