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Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Titel: Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Achseln.
    „Aber du spürst nicht nur Objekte oder Körper auf, sondern manchmal auch Geister, hast du gesagt.“
    „Ja, schon.“ Eine Falte erschien zwischen ihren Augenbrauen. „Ungefährt so war das auch, als ich versucht habe, Rule zu finden.“
    „Er ist kein Geist. Das Band der Gefährten bindet mich an seinen Körper, und der ist sehr lebendig.“ Irgendwo. „Was hast du denn genau herausgefunden?“
    „Heute Morgen, nachdem ich mit Ruben gesprochen hatte, bin ich zum Tatort gegangen und habe mich auf die Suche gemacht. Ich, äh … hatte ja schon Rules Muster von damals, als wir zusammen waren. Es ist immer besser, wenn man das aktuelle Muster hat, aber ich dachte, ich hätte genug, um feststellen zu können, ob er noch am Leben ist.“
    „Und?“ Lily wäre am liebsten aufgesprungen, um Cynna zu schütteln.
    „Ich habe nur ein verschwommenes Bild reinbekommen. Sehr verschwommen. Ich glaube nicht, dass es ein Geist war, aber ganz sicher bin ich mir nicht, weil die Ortung wirklich miserabel war. Aber ich hatte eine Richtung, der ich dann gefolgt bin. Und genau dort, wo er laut meiner Gabe sein sollte …“ Sie spreizte beide Hände. „Eine Tankstelle. Eine Menge Autos. Keine Spur von Rule.“
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Cynnas Ergebnisse bestätigten ihre eigenen – eine klare Ortung einer präzisen Stelle. Und doch keine Spur von Rule. Das bewies doch, dass sie nicht verrückt war und dass das Band der Gefährten funktionierte, oder nicht? „Ist dir das schon einmal passiert?“
    Cynna schüttelte den Kopf, fügte dann aber hinzu: „Außer mit Geistern.“
    „Geister bewegen sich nicht. Wo befindet sich diese Tankstelle, und um welche Uhrzeit hast du die Sichtung durchgeführt?“
    „Ecke Middlebrook und Hessing. Dort bin ich um halb zehn angekommen.“
    Lily lehnte sich zur Seite und zog den Tisch näher heran. Sie nahm den Stadtplan und hielt ihn Cullen hin.
    Er zog die Augenbrauen hoch, als er ihn entgegennahm.
    „Guck dir meine Notizen an“, sagte sie knapp. „Ich habe versucht, Rules Bewegungen nachzuvollziehen. Die Entfernung musste ich schätzen, aber die Richtung stimmt.“
    Er entfaltete den Plan, musterte ihn eine Weile und reichte ihn dann wortlos an Cynna weiter.
    „Wo … oh, ja, ich sehe es.“ Sie sah Lily an. „Vielleicht liegst du bei der Entfernung richtiger, als du denkst. Deine Linie geht sehr nahe an meiner Tankstelle vorbei. Und die Zeit stimmt auch.“
    „So ist es.“ Sie blickte wieder zu Cullen – der sich wieder der eingehenden Untersuchung der Decke widmete. „Rules Leute denken bestimmt, dass ich mittlerweile einen Knall habe. Denn angeblich soll es nicht ohne Folgen bleiben, wenn das Band der Gefährten sehr plötzlich zerrissen wird. Alle sind von Anfang an davon ausgegangen, dass er tot ist. Und ich verstehe nicht, warum ihr euch so sicher seid.“
    Offenbar handelte es sich um eine ausgesprochen faszinierende Decke.
    Sie bohrte weiter. „Eine Leiche gibt es nicht. Der Stab hat Rule noch nicht einmal berührt, als Harlowe geschmort wurde. Warum also gehst du davon aus, dass er tot ist? Und jetzt hat auch Cynna bestätigt, dass das Band der Gefährten intakt ist. Sie und ich, wir wissen beide, wo er ist – und doch ist er nicht dort. Ich sehe nur eine Möglichkeit. Er ist an einem Ort, der zwar mit der Erde geografisch verbunden ist, aber nicht zu dieser Welt gehört.“
    „Ich habe es versucht“, sagte Cullen zur Decke hinauf. „Ich habe es wirklich versucht. Aber sie ist fest entschlossen, und vielleicht hat Isen ja unrecht. Nein, streichen wir das. Isen hat definitiv unrecht.“ Unvermittelt stieß er sich aus dem Sessel hoch. „Der Rho ist ja nicht der Papst, oder? Niemand hat gesagt, dass er unfehlbar wäre.“
    „Wovon redest du?“
    Er begann, auf und ab zu gehen, auch wenn das in dem kleinen Raum nicht leicht war. „Wenn du dich erinnerst, habe ich nie gesagt, dass Rule tot ist. Damals warst du nicht in der Verfassung, um auf solche Feinheiten zu achten, aber ich sagte, er sei fort.“
    „Heißt das, du glaubst auch nicht, dass er tot ist?“
    „Möglicherweise.“ Cullen nickte. „Aber ich weiß es nicht sicher. Isen will, dass ich dich anlüge, und das ist mir auch gelungen. Ich bin ein hervorragender Lügner, aber ich war nicht mit dem Herzen dabei. Nach so vielen Jahren als Clanloser kriege ich das wohl nicht mehr richtig hin.“ Cullen hielt inne, legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. „Gott, bin ich

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