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Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Titel: Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Rule zweimal davon abhalten müssen, Gan anzugreifen. Gan legte es darauf an, ihn zu provozieren, das war richtig. Aber bisher war es Rule meist gelungen, die Sticheleien des Dämons zu überhören.
    Irgendetwas hatte sich verändert, und das beunruhigte sie.
    „Und es ist nicht deswegen, weil du denkst, ich würde dich nicht nähren. Das muss ich ja sowieso, ganz egal wie sauer ich bin, weil ich dich nicht sterben lassen kann. Außerdem“, fügte die Dämonin hinzu, „hat der Drache mir befohlen, dich zu nähren. Das weißt du. Also hast du den Wolf aufgehalten, weil du mich magst.“
    „Und du magst mich natürlich auch.“
    „Ich bin ein Dämon! Ich mag nie …“ Sie runzelte die Stirn. „Nein, natürlich mag ich dich nicht. Ich mag nie jemanden. Das ist wie mit dem Essen von toten Sachen. Das machen Dämonen nicht.“
    „Dämonen schlafen auch nicht.“
    Finster glotzte Gan sie an.
    Es war besser, wenn sie Gan nicht aufzog. Möglicherweise musste sie sie gleich noch um einen Gefallen bitten. Wieder ließ Lily den Blick über den Strand schweifen. Heute hatte Rule seine erste Exkursion ohne Beinschiene unternommen. Trotz ihrer Einwände hatte er sich den Verband abgekaut, als er das letzte Mal aufgewacht war. Mittlerweile war er schon lange fort.
    Sie konnte nicht nach ihm sehen. In den engen Gängen war es stockdunkel, und im Gegensatz zu ihm konnte sie sich nicht mit der Nase orientieren. Auch die Dämonin hatte keinen guten Geruchssinn, aber dafür verfügte Gan über einen untrüglichen Orientierungssinn. Zumindest behauptete sie das. Wenn Rule nicht sehr bald wieder auftauchte, würde sie mit Gan verhandeln müssen, um …
    Eine dunkle Gestalt kam aus der Höhle gehinkt. Erleichtert atmete sie auf.
    Gan warf ihr Knochenstück weg. „Mir ist langweilig. Ich begreife einfach nicht, wie lange Xitil braucht, um mit ihrem Gast fertig zu werden.“
    „Vielleicht ist sie das bereits. Woher willst du das wissen?“
    „Sie würden es wissen.“ Sie wies zum Himmel hoch, wo zwei der kleineren Drachen kreisten – ihre Wachen und gelegentlichen Kellner, wenn sie einen ihrer waghalsigen Sturzflüge unternahmen und Nahrung auf den Strand warfen.
    Lebende Nahrung. Gan aß nur Lebendes. Rule jagte und tötete seinen Anteil.
    Sie wünschte, sie könnte sich an Essen erinnern. Sie erinnerte sich an alle möglichen Arten von Nahrung – Eiskrem und Reis, gebratenes Huhn und eingelegte Gurken. Aber sie hatte keine Erinnerung daran, wie diese Dinge schmeckten.
    „Haben sie mit dir gesprochen?“, fragte Lily. „Sie weigern sich, in Gedankensprache mit mir zu reden.“ In der Sam mit ihr sprach, wenn er sie besuchte. Er war neugierig, wie die Erde sich verändert hatte, seitdem seine Artgenossen sie verlassen hatten. Er und Rule hatten sich schon mehrmals ausgetauscht.
    Zu Beginn wenigstens. Jetzt weniger. Sie beobachtete, wie die dunkle vierbeinige Gestalt auf sie zukam.
    „Nein“, sagte Gan. „Aber wenn Xitil den Kampf beendet hätte, würde etwas passieren . Sie würden nicht … Ei, sieh mal einer an. Das Fellgesicht. Hast du in letzter Zeit ein paar gute Fluchtwege entdeckt?“
    Rule würdigte die Dämonin keines Blickes, als er auf den Felsen sprang und sich neben Lily niederließ. Erleichtert atmete sie auf. Er hatte diesmal nicht die Beherrschung verloren. „Du hinkst.“
    Da er nicht mit den Schultern zucken konnte, rollte er sie, was ungefähr die gleiche Bedeutung hatte.
    Anscheinend verstand er sie. Vielleicht war sie einfach nur überbesorgt. „Gan glaubt, dass es nicht mehr lange dauert, bis Xitil ihren Kampf mit der Göttin beendet hat.“
    Rule warf der Dämonin einen Blick zu und knurrte.
    „Was?“, fuhr Gan auf. „Denk in Worten, wenn du knurrst, Blödmann, sonst verstehe ich nicht, was du meinst.“
    Rule gähnte, um zu zeigen, wie wenig ihn die Meinung der Dämonin kümmerte, und jaulte dann einige Male.
    Gan schnaubte empört. „Dumme Frage. Xitil würde keine Göttin essen.“
    Lily runzelte die Stirn. „Aber die Göttin ist doch nicht hier, oder doch? Xitil kämpft mit ihrem Avatar.“
    „Das ist fast dasselbe. Einen Avatar zu essen ist schlimmer, als einen Menschen zu essen. Sie würde verrückt werden.“
    Lily nickte. Dämonen aßen fast alles, nur keine Menschen. Mit dem Fleisch konsumierten sie auch einen Teil der Persönlichkeit, aber sie waren nicht in der Lage, das Wesen eines Menschen richtig zu absorbieren. Gan glaubte, dass es die Seele war, die sie wahnsinnig werden

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