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Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Titel: Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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von dem Geruch gesprochen hatte, aber vor Cynna würde sie nicht über das Band der Gefährten sprechen. Würde es Rule ein fremdes Wesen in ihr verraten? Sie wusste es nicht. Und sie glaubte auch nicht, dass er es wusste.
    Sie sah Cynna an. „Wie lautet denn Ihre Meinung?“
    „Ich habe viele Meinungen, aber keine über Besessenheit.“ Sie war an der geschlossenen Tür angekommen, drehte sich um und setzte sich wieder in Marsch. „Damit kenne ich mich nicht aus.“
    „Ich dachte, Dizzies interessieren sich für Dämonologie?“
    „Manche tun das auch.“ Sie hielt inne und betrachtete die Dunkelheit vor dem Fenster, als würde sie sie missbilligen. „Aber in der Dämonologie geht es vor allem darum, genug Namen für einen Dämon zu finden, um ihn herbeizurufen und ihn dann, wenn er sich zeigt, zu beherrschen. Exorzismus ist ein Fall für sich. Da ist die Religion gefragt.“
    Religion. Das Thema kam in letzter Zeit häufiger zur Sprache. Vor allem im Zusammenhang mit der Kirche der Glaubenstreuen, auch Azá genannt, und ihrem früheren Geistlichen, dem Most Reverend Patrick Harlowe. Er hatte versucht, Lily und Rule der Göttin der Azá zu opfern. Aber dann gab es auch noch Rules geheimnisvolle Dame – die, von der er glaubte, dass sie sie mit dem Band der Gefährten beschenkt hatte. Die, von der die Legenden der Seinen sagten, dass sie vor vielen Jahrtausenden die Lupi erschaffen hatte, damit sie die Göttin der Azá besiegten.
    Der Gedanke daran ließ Lilys Kopf wieder schmerzen. „Ich dachte, die Dizzies seien eine Art Religion. Äh … ist es eigentlich in Ordnung, sie so zu nennen?“ Zu spät war ihr eingefallen, dass „Dizzies“ die Verstümmelung eines Begriffs aus dem Swahili war.
    Cynna zuckte mit den Achseln. „So werden wir von allen genannt. Ich gebe zu, ich habe mich mit Dämonologie ein bisschen nebenbei beschäftigt, als ich noch jung und dumm war. Deshalb habe ich auch die Spuren erkannt, die Ihr Dämon hinterlassen hat.“
    „Er ist nicht mein Dämon.“
    „Wie auch immer. Er ist fort, das ist das Wichtigste.“ Finster sah sie Karonski in seinem Sessel am Fenster an. „Hier wird viel zu viel Aufwand getrieben. Ich habe zwei Namen des Dämons aufgefangen.“
    Karonski knüllte die Chipstüte zusammen und warf sie in Richtung des Mülleimers. Er traf nicht. „Das ist nicht genug, um ihn aufzuspüren, haben Sie gesagt.“
    „Nein, aber ich könnte mit Sicherheit sagen, ob er im selben Raum ist wie ich!“
    „Ich glaube Ihnen ja. Aber es gibt Verfahren, die in einem solchen Fall vorgeschrieben sind.“
    Das war neu für Lily. Aber bisher hatte sie sich erst durch die Hälfte des dicken Stapels von Vorschriften, Bestimmungen und Verfahren des FBI und der MCD arbeiten können. „Und deshalb haben Sie Ihren Flug verschoben.“
    Er sah sie an, in den Augen einen sanfteren Ausdruck als gewöhnlich. „Ohne mich würde es hier keinen leitenden Agenten geben, der das Verfahren beaufsichtigen könnte. Ich kann Sie ja wohl schlecht mit einem wichtigen Fall betrauen, solange wir nicht wissen, ob Sie sauber sind.“
    Okay, das hörte sich vernünftig an. Lily holte tief Luft und fühlte sich ein wenig ruhiger. Sie wünschte, Nettie würde sich beeilen, damit sie es schnell hinter sich bringen konnte.
    „Zumindest“, sagte Rule, „können wir vermuten, was sie vorhatten.“
    Sie nickte. Die Kopfschmerzen klangen langsam ab. Zuerst hatte sie gedacht, es sei Netties Werk, aber das war ein dummer Gedanke. Magie – selbst die gute, wie zum Beispiel heilende Magie – hatte keine Wirkung auf sie, also musste sie sich wohl von ganz alleine besser fühlen. „Sie haben einen Dämon geschickt, der mich in Besitz nehmen sollte. Dafür mussten sie ungestört sein, also hat jemand einen Riegel für die Tür geliefert, und der Dämon hat ihn an der Tür befestigt.“ Die Techniker der Spurensicherung hatten bestätigt, dass der Riegel erst vor Kurzem angebracht worden war.
    „Das ergibt Sinn“, sagte Cynna. „Die Frau, der Sie gefolgt sind, war der Dämon, der seine Form geändert hat, so dass er wie Helen aussah. Er hat Sie bewusstlos geschlagen und dann …“
    Lily blickte aus dem Fenster. Aus einiger Entfernung starrten zwei Fenster zurück, eines hell erleuchtet, das andere dunkel. Was hatte der Dämon getan, während sie bewusstlos gewesen war?
    Sie fühlte sich nicht verändert. Es gab kein Anzeichen für eine fremde Gegenwart in ihrem Körper oder in ihrem Geist, nichts der Art, die sie an

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