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Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Titel: Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Grimasse und rieb sich die Brust. „Dann ist mein Schweigen noch schwerer zu erklären.“
    „Du bist so alt wie meine Mutter. Mein Vater ist nur zwei Jahre älter als du.“ Ihr kam ein Gedanke. „Du wirst doch älter, oder nicht?“
    Seine Augenbrauen hoben sich. „Du hast meinen Vater doch gesehen. Ja, wir altern. Nur langsamer. Vielleicht heilen wir selbst die Schäden, die freie Radikale anrichten. Die sollen doch, sagen zumindest die Wissenschaftler, für den Alterungsprozess verantwortlich sein.“
    Lupi heilten alles, von Erkältungen über Geschlechtskrankheiten bis hin zu Kugeln. Warum nicht auch die meisten Schäden, die durch das Altern entstanden? „Kopien“, murmelte sie.
    „Was?“
    „Ich habe davon gelesen. Bis wir sieben Jahre alt sind, ist jede einzelne Zelle in unserem Körper eine Kopie. Und wenn wir siebzig sind, arbeitet unsere DNA mit Kopien von Kopien von Kopien, und es schleichen sich Fehler ein. Vielleicht sorgt dieselbe Sache in dir, die Labortests verpfuscht, dafür, dass deine Kopien weniger Fehler haben.“
    „Du suchst immer nach einer logischen Erklärung.“
    „Warum auch nicht? Magie ist doch auch nichts anderes als ein System. Wenn man die Regeln begreift, weiß man, wo man steht.“
    „Du hast mehr gemeinsam mit Cullen, als du zugeben willst.“
    Nein, das war nicht wahr. „Gibt es noch etwas, was du mir bisher verschwiegen hast? Etwas Wichtiges?“
    Zwei Herzschläge lang herrschte Stille. Das genügte ihr als Antwort. Sie bekam Magenschmerzen. „Wir sind noch nicht lange zusammen. Das weiß ich, aber …“
    „Das ist es nicht. Ich … Herrgott.“ Er fuhr sich mit der Hand durch das Haar. „Ich darf es dir nicht sagen. Es fällt in die Zuständigkeit der Rhej.“
    Die Priesterin oder die Historikerin, mit der sie in zwei Tagen sprechen sollte. „Also ist es ein Geheimnis, das den Clan betrifft. Die Lupi. Es hat nicht nur mit dir zu tun.“
    Er sagte nichts. Sie wandte sich ab und tappte zu ihrer Seite des Bettes. Sie verstand ihn. Von Zeit zu Zeit würde auch sie Geheimnisse vor ihm haben müssen. FBI-Geheimnisse.
    Aber die würden nicht sie persönlich betreffen. Verdammt, vielleicht war es kindisch, aber sie wollte, dass Rule es ihr sagte, nicht diese Frau, die sie gar nicht kannte. Sie riss die Bettdecke zurück.
    „Lily.“
    Mürrisch sah sie ihn an.
    „Ich bin wahrscheinlich unfruchtbar.“
    Ihr Mund öffnete sich von alleine. Und schloss sich wieder. Sie schluckte. „Aber du hast einen Sohn.“
    „Ein Segen. Vielleicht ein Wunder. Aber ich bin vierundfünfzig Jahre alt, und Toby ist mein einziges Kind. Vielleicht sollte ich lieber sagen, ich bin ‚beinahe‘ unfruchtbar.“
    Sein Gesicht war verschlossen, ließ sie nicht sehen, was es ihn gekostet hatte, offen mit ihr zu sprechen. „Aber … du weißt es nicht sicher. Solange du nicht getestet worden bist …“
    „Denk doch nach. Labortests liefern keine brauchbaren Ergebnisse für Andersblütige.“
    Natürlich. Natürlich wusste sie das. „Trotzdem. Du bist mit vielen Frauen zusammen gewesen und bist nicht immer lange genug geblieben, um zu sehen, ob … du kannst dir nicht sicher sein.“
    „Wir haben die Gabe zu spüren, wenn aus unserem Samen Leben wird.“
    Sie spürten es? Lupi wussten, ob eine Frau von ihnen schwanger war? Rule würde also wissen, wenn sie … Lily rieb sich über die Brust. In ihren Lungen schien nicht genug Luft zu sein.
    Selbstverständlich nahm sie die Pille. Seitdem sie das erste Mal ihre Periode bekommen hatte, Jahre bevor sie das erste Mal mit einem Mann geschlafen hatte. Ihre Mutter hatte Verständnis dafür gehabt. Ohne eine Erklärung zu verlangen, ohne lange Diskussionen hatte ihre Mutter gewusst, warum Lily diesen Schutz brauchte.
    Sie war acht gewesen, als es passiert war, noch nicht einmal geschlechtsreif. Sie war entführt worden. Jemand hatte sie in einen Kofferraum gesperrt und mitgenommen … sie und ihre beste Freundin, Sarah. Sie hatten die Schule geschwänzt und waren an den Strand gegangen, wo sie ein netter älterer Herr angesprochen hatte. Nur weil die Polizei sie rechtzeitig gefunden hatte, war Lily nicht vergewaltigt worden.
    Rechtzeitig, nur was sie selbst betraf. Nicht Sarah. Deshalb wusste Lily, dass man einer Frau die Freiheit zu wählen nehmen konnte. Seitdem achtete sie stets darauf, dass die Entscheidung, ein Kind zu empfangen, allein bei ihr lag.
    Diese Wahl hatte sie mit Rule nun nicht mehr.
    „Es tut mir leid“, sagte er

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