Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen
schnellstens in ihr Clangut zurückkommen.“
„Die Ernennung? Des neuen Thronfolgers, meinst du?“
Er nickte und sah nachdenklich ins Leere, als hätte er vergessen, dass sie da war.
Noch ein Grund, die Finger von ihm zu lassen. Cullen Seabourne war jemand für ein heißes Sexabenteuer, und als sie sich das erste Mal begegnet waren, war sie versucht gewesen, diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen. Aber dann hatte sie ihn besser kennengelernt. Der Sex wäre heiß und schwitzig, aber danach würde er wahrscheinlich vergessen, dass es sie gab.
Nicht, dass ihr das etwas ausmachen würde, denn sie würde keinen heißen schwitzigen Sex mit ihm haben. Sie versuchte, nicht mehr daran zu denken, und konzentrierte sich wieder auf die Arbeit. Cullen hatte ihre Frage, warum er hier war, statt Drachen zu jagen, nicht beantwortet. Aber Timms hörte zu. Sie würde ihn noch einmal fragen, wenn sie unter vier Augen waren.
In der Zwischenzeit konnte sie genauso gut prüfen, ob sich irgendetwas hinter all den Bäumen versteckte, das es auf sie abgesehen hatte. Cynna ließ Energie in das kielezo des toten Dämons fließen. Es juckte einen Moment lang, als der Zauber sich aufbaute. Dann hielt sie Hand hoch und … „Aua!“
Sie waren so heftig über eine Furche geholpert, dass sie sich den Kopf am Dach gestoßen hatte.
„Tut mir leid.“ Timms hörte sich nicht so an, als wenn es ihm leidtäte.
Cynna schaute böse auf seinen Hinterkopf. Ihr Kopf, der eben nur dumpf geschmerzt hatte, tat nun richtig weh. „Fahren Sie langsamer.“
„Aufstand auf den billigen Plätzen“, sagte Cullen mitfühlend. „Soll ich ihn für dich beißen?“
Timms’ Schultern zuckten.
„Lieber nicht“, sagte Cynna. „Er würde dich erschießen, und Lily wäre sauer, wenn der ganze Wagen voller Blut wäre.“
Cullen grinste. „Nein, das würde er nicht tun. Nicht bevor ich …“
„Cullen …“
„Halten Sie verdammt noch mal die Schnauze“, sagte Timms.
Sie fuhr zu ihm herum. „Wie bitte?“
„Er. Nicht Sie. Ich arbeite nicht mit einem verdammten Werwolf zusammen. Einem verdammten Werwolf- Stripper .“
„Doch, das werden Sie. Und wissen Sie auch warum? Weil ich hier die Leitung habe.“ Guter Gott. Hatte sie das wirklich gerade gesagt? Wenn sie nicht aufpasste, würde sie ihm noch sagen, dass sie der Entscheidungsträger war, und dann müsste sie sich anschließend den Mund mit Seife auswaschen.
„Ich weiß, dass ich immun bin gegen Besessenheit“, sagte Timms. „Sie sagen, Sie sind gläubig, also sind auch Sie nicht in Gefahr. Aber er?“ Timms schnaubte. „Wenn ein gottloser Werwolf-Heide besessen ist, wird er uns alle umbringen.“
„Keine Sorge“, sagte Cullen und lehnte sich gelassen zurück. „Dieser besondere gottlose Heide kann nicht besessen sein.“
„Das wissen Sie doch, Timms“, sagte Cynna verärgert. „Das sollten Sie zumindest, da ich es Ihnen gesagt habe. Lupi behaupten, sie können nicht besessen sein. Und es wäre ganz gut für uns, wenn das auch stimmt, denn wir werden jetzt von einer ganzen Menge Lupi umgeben sein, und es wäre wirklich dumm, wenn einer von ihnen der Dämon wäre. Und während wir dort sind, werden Sie ganz, ganz still sein. Ich will nicht, dass Sie alles vermasseln mit Ihren Vorurteilen.“
Einen Moment lang herrschte Stille, nur Timms lautes Atmen war zu hören. Als er wieder das Wort ergriff, klang er eher brummig als wütend. „Wenn ich langsamer fahre, verliere ich den Wagen des Chiefs aus dem Blick.“
„Kein Problem“, sagte Cullen. „Diese Straße führt zu Victors Haus. Wir können es gar nicht verfehlen.“
Cynna sah ihn an. „Du warst schon einmal hier.“
„Schon länger her. Ja, ich war schon einmal hier.“
Seine Körpersprache drückte keinerlei Unbehagen aus. Seine Stirn war glatt, die Muskeln nicht angespannt, der Blick gerade. Seine Stimme wurde nicht tonlos oder scharf, jeder appetitliche Zentimeter seines Körpers war entspannt und tat kund, wie unwichtig das Thema war. Warum also hatte sie das Gefühl, dass die Fahrt in diesem holprigen Tunnel aus Bäumen eine Reise in die Vergangenheit war für ihn, in eine Vergangenheit mit verdammt unangenehmen Erinnerungen.
Sie dachte an die Gegend in Chicago, in der sie aufgewachsen war. Wie würde sie sich fühlen, wenn sie dorthin zurückkehrte zusammen mit Menschen aus ihrem neuen Leben? Mit Menschen, die fanden, dass sie im Grunde ganz in Ordnung war. Das Letzte, was sie wollte, war, dass jemand ihre
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