Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen
dem größeren der beiden Häuser, einem zweistöckigen Bau am Ende der Lichtung. Davor standen zwei Fahrzeuge, ein zwei Jahre alter Bronco und der Dienstwagen des Chief.
„Gibt es hier noch mehr Häuser?“, fragte sie Cullen. „Versteckt im Wald vielleicht?“
„Nicht dass ich wüsste. Im Vergleich zu den Nokolai ist der Clan der Leidolf arm, aber sie könnten sich durchaus mehr Häuser leisten. Aber Victor will das nicht. Er hat kein Vertrauen in den Mainstream, er will nicht, dass seine Wölfe sich outen und dass jeder, der hier lebt, sich als Lupus zu erkennen gibt.“
Victor Freys Haus hatte den Charme einer großen weißen Kiste. Die breite Veranda war das einzig Einladende. An der Seite stand eine separate Garage. Cynna erhaschte einen flüchtigen Blick auf eine Schaukel auf der anderen Seite, dann hielten sie an.
Chief Mann lehnte an seinem Wagen und unterhielt sich mit einem anderen Mann. Er war groß, blond und knochig mit einem sauber gestutzten Schnurrbart und in einer alten Jeans. Kein Hemd, keine Schuhe, muskulöse Brust. Er sah ungefähr aus wie dreißig. Wahrscheinlich ein Lupus, aber nicht der, wegen dem sie gekommen war.
„Scheiße“, sagte Cullen.
„Was?“ Sie hielt inne, die Hand am Türgriff.
„Das ist Brady, der Psychopath des Ortes. Timms …“
„Was?“, fuhr Timms hoch.
„Brady ist zwar verrückt, aber er ist auch nachtragend. Wenn er Sie jetzt nicht zu fassen kriegt, holt er es später nach. Und er ist der Meinung, Auge um Auge reicht bei Weitem nicht. Beleidigen Sie ihn nicht.“
„Ich bin Bundesagent. Ich kann ihm nur raten, höflich zu mir zu sein.“
Cynna schüttelte den Kopf. „Macht das Testosteron aus euch allen Idioten? Irgendwelche Ratschläge für mich?“
Cullen zog eine Augenbraue hoch. „Du bist eine Frau. Von dir erwartet er etwas anderes. Aber wenn er mit dir Sex haben will und du ihn abweist, dann tu wenigstens so, als ob du es bedauerst.“
Sie schnaubte und öffnete die Tür.
14
Chief Mann, der immer noch an seinem Wagen lehnte, wandte sich um und nickte ihr zu. „Brady, das ist die Bundesagentin, von der ich dir erzählt habe. Agent Weaver, das ist Brady Gunning. Er ist der Bruder des Verstorbenen.“
„Mein Beileid zu Ihrem Verlust, Mr. Gunning.“
„Randall ist kein Verlust für mich. Ich konnte den Mistkerl nicht ausstehen.“ Er betrachtete sie ausgiebig von Kopf bis Fuß. „So was wie Sie habe ich noch nie gesehen. Was sind Sie?“
„ FBI -Agentin.“ Cullen und Timms stiegen aus dem Wagen. „Und das ist …“
„Sieh mal einer an. Cullen Seabourne. Auf Leidolf-Gebiet.“ Jetzt lächelte er.
Ein böses Lächeln, dachte sie. Vielleicht hatte Cullen nicht übertrieben. „Ich bin hier, um mit Ihrem Vater zu sprechen, Mr. Gunning.“
Gunning drehte ihr langsam das Gesicht zu, als würde er den Blick nur widerwillig von Cullen abwenden. Aber er sah nicht verärgert aus. Doch seine Augen waren leer wie die einer Schlange.
Eine Sekunde später hatte er ein Lächeln aufgesetzt, als wäre ihm eingefallen, dass das unter Menschen so üblich war. „Aber will er auch mit Ihnen sprechen?“
„Warum finden wir es nicht einfach heraus?“ Sie wollte losgehen in Richtung Veranda.
Er stellte sich ihr in den Weg, die Bewegung war ein wenig zu schnell für einen Menschen. Sein Lächeln war jetzt wärmer und ganz offen anzüglich. „Ich habe das Zauberwort gar nicht gehört, Fräulein.“
Sie hob die Augenbrauen. Er war gut einen Kopf größer als sie. Das war sie nicht gewohnt. Und es ärgerte sie. So konnte sie schlecht die Nase über ihn rümpfen. „Meiner Information nach gehört dieser Besitz Ihrem Vater, Mr Gunning. Nicht Ihnen.“
„Na und?“
„Also brauche ich Ihre Erlaubnis nicht.“ Sie trat einen Schritt zur Seite, um an ihm vorbeizugehen.
„Aber er .“ Gunning sah Cullen nicht an, aber es war offensichtlich, wen er meinte. „Er braucht meine Erlaubnis, um weiterzuatmen.“
„Brady“, sagte Chief Mann milde. „Sehen Sie hier irgendjemanden, der nicht aussieht wie ein Mensch?“
„Ich rieche etwas, was …“
„Das Gesetz interessiert sich nicht dafür, was Sie riechen.“ Er richtete sich auf und trat einen Schritt vom Wagen weg. „Vergessen Sie das nicht. Agent Weaver, gehört der Mann zu Ihrem Team?“ Er deutete mit dem Kopf auf Cullen.
Na toll. Wenn sie Ja sagte, konnte sie Cullen jetzt loswerden … und ihn hier draußen bei einem Psychopathen lassen, der es nicht mochte, wie er roch. „Mr
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