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Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Titel: Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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hatte ihre Gabe hergeben müssen. Sie hatte ihre Mutter gebraucht, und Julia Yu war gekommen … um ihrer jüngsten Tochter nicht von der Seite zu weichen und Lily für alles, was passiert war, verantwortlich zu machen.
    „Deine Schwester hätte tot sein können! Und warum? Wegen ihm! Wegen ihm und wegen deinem Job, diesem dummen Job, den du unbedingt behalten willst, egal, wie oft ich dir sage, dass es mir nicht passt. Und jetzt hast du deine Familie da mit hineingezogen, du und dieser … dieser Wolfsmann, mit dem du schläfst. Ich bin froh, dass er tot ist! Ich …“
    Da hatte Lily ihr eine runtergehauen.
    „Lily“, sagte Rule.
    Plötzlich zurück in der Gegenwart, bemerkte Lily die Frau, die auf sie zugerannt kam – sie war zwischen vierzig und fünfzig, hatte aschblondes Haar und trug eine Brille und ein leuchtend pinkfarbenes T-Shirt, das sich über ihrem üppigen Busen spannte. Sandy McPherson war Datenanalystin mit einem schrägen Sinn für Humor, und sie war einer der wenigen Menschen, die Lily im Hauptquartier kannte.
    „Schlafwandeln Sie etwa?“, fragte Sandy. „Ich habe schon zweimal nach Ihnen gerufen.“
    „Tut mir leid. Was gibt’s?“
    „Ida sucht nach Ihnen.“
    „Ist es dringend?“ Lily warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. „Wir müssen in zweieinhalb Minuten bei einem Meeting sein.“
    „Sie hat nichts gesagt, aber …“ Sandy zuckte die Achseln. „Sie kennen doch Ida.“
    „Stimmt.“ Rubens Sekretärin würde kein Aufheben machen, wenn es nicht wirklich wichtig wäre. „Danke, Sandy.“
    „Sie können mir danken, indem Sie mich dem sexiest man vorstellen, den ich je gesehen habe.“
    Sie sah Rule an mit einem Blick, der Lily wohlbekannt war. Sie grinste. „Meiner.“
    „Deswegen darf mir doch trotzdem das Wasser im Mund zusammenlaufen, oder nicht? Sie sind Rule Turner. Ich kann nicht nur Ihr Besucherschildchen lesen, sondern auch die Klatschpresse und … nein, ich rede lieber nicht weiter. Vor …“, sie schaute auf ihre Uhr, „zwölf Minuten hätte ich schon woanders sein sollen.“
    „Es war nett, Sie beinahe kennengelernt zu haben“, sagte Rule.
    Sie grinste, seufzte und eilte geschäftig weiter den Flur hinunter. Sie gingen durch das Gängelabyrinth des Hauptquartiers, nahmen den nächsten Gang, der links abzweigte, und standen schließlich vor Idas Schreibtisch.
    Ida sprach gerade in ihr Headset, tippte dabei auf eine Tastatur und gab der Frau, die neben ihrem Schreibtisch stand, eine Akte. „Bringen Sie das zu Ruben“, sagte sie, ohne sich auch nur einmal zu vertippen. Die andere Frau eilte zu der Tür am anderen Ende des Raumes.
    Lily wartete einen Augenblick, aber Ida blickte nicht auf. „Cynna nimmt an, dass sie eine Außerirdische ist“, flüsterte sie. „Aber ich glaube, sie hat drei Gehirne.“
    „Das habe ich gehört“, sagte Ida, ohne den Blick vom Bildschirm abzuwenden, und fügte – vermutlich in das Headset – hinzu: „Sie sind auf den Vier-Uhr-dreißig-Flug gebucht. Ja. Ich frage. Benutzen Sie erst einmal die Morrison- ID .“
    „Außerdem hat sie übernatürlich scharfe Ohren“, sagte Lily in normaler Lautstärke. „Ich verstehe nicht, warum ich keine Magie bei ihr spüre.“
    „Rufen Sie Jules an. Nein, noch nicht. Ich gebe Ihnen Bescheid, wenn es so weit ist. In Ordnung. Auf Wiedersehen.“ Ida nahm die Finger nur kurz von der Tastatur, um sich das Headset vom Kopf zu ziehen. Sie würdigte Lily keines Blickes. „Der Bericht, den Sie wollten, ist in der blauen Mappe. Ich dachte, Sie brauchen ihn vielleicht vor Ihrem Meeting.“
    „Noch ein Beweis für ihre übernatürliche Begabung. Sie ist allwissend.“ Lily nahm die Mappe. „Danke, Ida.“
    „Sie haben noch dreißig Sekunden, wenn Sie rechtzeitig zum Konferenzraum kommen wollen.“
    Lily beeilte sich.
    „Eine gute Seele“, sagte Rule.
    „Nicht unbedingt, aber sie ist Ruben und der Einheit treu ergeben …“
    „Woher weißt du das?“
    „ … und sie hat ein besseres Gedächtnis als mein Computer. Du bist sauer, weil sie nicht in Ohnmacht gefallen ist wegen dir.“
    „Ich erwarte nicht, dass jemand in Ohnmacht fällt. Aber zumindest einen flüchtigen Blick, irgendein Zeichen, dass sie mich wahrgenommen hat … Meinst du, sie ist ein Roboter?“
    Lily grinste und drückte die Tür auf.
    Sie platzten mitten in eine hitzige Diskussion. Sherry O’Shaunessy stach mit dem Zeigefinger in die Luft nach einem Mann, den Lily nicht kannte. Der schaute böse zurück. Der Erzbischof

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