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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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nicht dazu ermutigen, aber dieses Mal war deine Fähigkeit zu verdrängen ganz nützlich.“
    „Du wirst dich doch wieder ganz erholen, oder? Du kannst den Schaden, den das Gift angerichtet hat, heilen?“
    „Das habe ich schon, sonst wäre ich nicht aufgewacht. Jetzt habe ich nur noch einen Herzschaden.“
    Sie stieß einen Schrei aus.
    Er zupfte wieder an ihrem Haar. „Das passiert, wenn der Sauerstoff wieder in die Herzzellen strömt, nachdem sie zu lange Zeit darauf verzichten mussten … fünf Minuten laut der neuesten Studien. Es ist wohl so, dass unser Kontrollsystem nicht zwischen Krebszellen und den Zellen, die wieder mit Sauerstoff gefüllt werden, unterscheiden kann. Deswegen lösen die Mitochondrien die Apoptose aus …“
    „Vielen Dank, Cullen, so genau wollte ich es nun auch wieder nicht wissen.“
    „Ich werde in ein paar Tagen wieder ganz hergestellt sein. Was ich nicht verstehe, ist, warum mein Herz wieder zu schlagen angefangen hat, nachdem es erst ganz ausgesetzt hatte.“
    „Ich habe eine Herzmassage gemacht.“
    „Du hast gebetet.“
    „Na ja … das stimmt. Aber ich habe auch eine Herzmassage gemacht. Ich wollte Gott nicht die ganze Arbeit allein machen lassen.“
    „Am Schluss hast du die Dame angerufen.“
    Sie erinnerte sich. Bring ihn zurück . „Eure Dame wirkt keine Wunder – das hast du mir zumindest immer gesagt.“
    „Nein, ich habe dir gesagt, dass sie nicht wie dein Gott handelt. Aber manchmal erfüllt sie die Bitte einer Rhej. Nicht oft, aber manchmal.“
    „Ich bin keine Rhej. Ich bin noch nicht einmal ein Rhej-Lehrling.“
    „Das musst du mit der Dame regeln. Sie scheint zu denken, dass du ihr gehörst.“ Seine Stimme war schläfrig, wurde leiser.
    „Es war die Herzmassage, die dich gerettet hat.“ Und vielleicht die Dame. Cynna gehörte vielleicht nicht ihr, aber Cullen.
    „Na klar.“
    Sie musste ihn schlafen lassen. Und auch sie selbst brauchte Schlaf, und sie war weiß Gott müde genug. Aber sie wollte dort bleiben, wo sie war.
    Und sie wollte auch nicht immer denken müssen. Aber durch das ganze Gerede hatte ihr Gehirn wieder in den Arbeitsmodus geschaltet und erinnerte sie an harte Fakten. Als sie gedacht hatte, er würde sterben … sterben, Herrgott. Er war klinisch tot gewesen. Sie hatte nur noch Kraft gehabt, seinen Tod zu verdrängen, und genau dafür hatte sie sie verwendet.
    Aber jetzt musste sie der beunruhigenden Wahrheit ins Auge sehen. Er bedeutete ihr etwas. Er bedeutete ihr viel, berührte sie, wie niemand zuvor sie je berührt hatte. Nicht einmal Rule. Sie würde lernen müssen, ihre Vorstellung von Treue abzulegen, weil sie ohne ihn nicht mehr sein konnte.
    Draußen erhob sich leise ein Chant. „Du, der du Mershwin kennst“, flüsterte Cynnas Talisman, „du, der du unseren gefallenen Kameraden kennst, hol ihn zu dir …“
    „Was ist das?“, fragte Cullen.
    Sie zog den Übersetzer-Talisman aus ihrem Pullover. Die Flüsterstimme verstummte. Sie hatte das Gefühl, es sei aufdringlich oder unhöflich zu lauschen. „Beerdigungen. Außer den Tritonen wurden noch zwei der Wachen getötet.“ Sie seufzte. „Wir sollten lieber ein wenig schlafen.“
    „Cynna.“ Er griff nach ihrem Arm. „Als du versucht hast, Theera in den Hintern zu treten – oder was immer du treffen wolltest …“ Er lächelte erschöpft und nur kurz. „Ich habe dich nicht abgeblockt, weil ich hypnotisiert war oder weil ich nicht wollte, dass du ihr etwas antust. Sondern weil ich nicht wollte, dass sie zurückschlägt. Sidhe können ganz schön hart zuschlagen.“
    Sie begriff erst nach und nach, was er ihr damit sagen wollte – wie ein Hund, der sich um sich selbst dreht, bevor er sich zum Schlafen niederlässt. Doch dann lächelte sie. „Okay. Gut.“ Sie zögerte kurz und tat dann, was sie tun wollte. Sie küsste ihn zart, bevor sie wiederholte: „Schlaf ein bisschen.“
    „Ich schlafe besser, wenn du neben mir liegst.“
    Sie auch, begriff sie. Fast zu müde, um diese Erkenntnis beängstigend zu finden, sagte sie: „Siehst du hier irgendwo ein normal großes Bett?“
    „Leg die Kissen auf den Boden.“
    Sie dachte darüber nach oder versuchte es wenigstens. Aber ihr Gehirn hatte sich in Brei verwandelt, und wenn er sie nahe bei sich spüren wollte, während er schlief, warum nicht? Die schmalen kleinen Bänke konnte sie ohnehin nicht leiden.
    Kurze Zeit später lagen die Kissen nebeneinander auf dem Boden, und Cynna ließ sich darauf nieder. Cullen lag

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