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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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verstand sie seinen Sinn für Humor nicht. „Ich verfüge über sehr viel Energie, Kai. Frag lieber mich als Dell. Ihre Magie ist stark, aber vor allem für ihren eigenen Gebrauch geeignet. Und sie füllt sie nicht so schnell wieder nach wie ich meine.“
    Der Gedanke, Energie von Dell zu beziehen, war ihr gar nicht gekommen. „Ich muss noch so viel lernen!“
    „Du bist gerade dabei.“ Er schwieg. „Ich bin froh, dass der Zauberer lebt. Ich glaube, sie werden ihn noch brauchen.“
    „Du glaubst immer noch …“
    „Oh ja.“ Er war sich so sicher, wie nur jemand seiner Art es sein konnte. „Sie sind die, von denen meine Königin gesprochen hat. Sie werden das Medaillon finden. Und dann, wenn es sein muss, werden wir es ihnen abnehmen.“

 
    24
    Die Kabinen befanden sich in einem Aufbau in der Mitte des Schiffes: vier auf der einen Seite des Flures und drei und das Badezimmer auf der anderen. Cynna folgte den beiden Wachen, die Cullen in ihre Kabine trugen. Sie fröstelte. Ihr von dem Gift verseuchter Mantel und ihre Stiefel waren noch an Deck. Ihr Vater hatte ihr angeboten, sie mit Asche und Salz abzureiben, um das Gift zu neutralisieren. Voller Sorge hatte er sie immer und immer wieder gefragt, ob ihr auch nichts passiert sei, und war froh gewesen, etwas für sie tun zu können.
    Wenn die Zeremonie beendet war, würde ihm eine der Wachen zeigen, auf welche Weise er ihr helfen konnte. Sie waren doch nicht so gefühllos, wie sie zuerst gewirkt hatten, als sie ihre Toten über Bord warfen. Ganz offensichtlich waren sie nicht unnötig sentimental im Umgang mit Leichen, aber sie betrauerten ihre Toten.
    Gan war dicht hinter ihr. „Ich weiß nicht, warum Tash so böse auf mich ist. Ich habe doch nach den Tritonen gesehen, oder etwa nicht? Obwohl es dort unten im Fluss ganz schön gefährlich ist.“
    Nachdem Tash sie hineingeworfen hat. „Du warst mutig. Hast du ein paar Fischlis gefangen, da du schon mal da warst?“
    „Nur einen. Und die Tritonen waren tot, so wie ich es mir gedacht habe, also war es völlig umsonst.“
    Die Schneckenmänner – Obab wurden sie genannt – hatten die Tritonen als Erste ausgeschaltet. Niemand wusste mit Sicherheit, wie ihnen das gelungen war. Tritonen verbanden ihren Verstand mit dem ihrer Reittiere, aber sie waren auch in der Lage, Leben in ihrer Nähe sofort zu spüren. Deswegen war es beinahe unmöglich, sie zu überwältigen. Trotzdem war es den Obab irgendwie gelungen, sodass das Schiff von führerlosen Seeochsen gezogen wurde.
    Wahrscheinlich, dachte Cynna, konnten sie sich glücklich schätzen, dass die Obab nicht auch die Seeochsen getötet hatten. Huey – der, wie sich herausstellte, der Kapitän des Schiffes war – hatte einen der beiden verbliebenen Tritonen abgestellt, um die Seeochsen abwechselnd zu reiten und sie, solange sie vor Anker lagen, ruhig zu halten.
    „Das war wichtig“, sagte Cynna. „Die Leichen der Tritonen mussten aus den Geschirren geholt werden. Du bist immun gegen das Gift, da du noch vollständig umgewandelt bist …“
    „Das behaupten sie.“ Gan sah verärgert aus. „Aber sie können lügen.“
    „Du glaubst, die Gnome haben dich angelogen, als sie dir sagten, du seiest immun? Immerhin bist du nicht tot, also … He, vorsichtig!“, fuhr sie die beiden Wachen an, keine von beiden ein Mensch, die Cullens Trage durch den engen Türrahmen manövrierten. Beinahe hätten sie ihn fallen lassen.
    „Okay, sie hatten recht. Aber sie könnten lügen, wenn sie wollten. Bilbo mag mich nicht. Ihm wäre es egal, wenn ich getötet würde.“
    Cynna wusste nicht, warum Gan sich so aufregte. Und im Moment war es ihr auch egal. Sie folgte der Wache mit ihrer schlafenden Last in die winzige Kabine. Statt eines Bettes stand hier eine gepolsterte Eckbank, ähnlich der im Kanzleramt. Die zwei Seiten waren lang genug für Menschen; die beiden Wachen legten Cullen auf einer davon ab. Sie musste sich auf die andere Seite setzen, damit sie Platz hatten, um die Trage aus der Kabine zu jonglieren.
    Es tat gut zu sitzen. Ihre Knie versuchten immer wieder, gegeneinander zu schlagen.
    Gan war ihr in die Kabine gefolgt und betrachtete sie, einen nachdenklichen Ausdruck auf dem unansehnlichen kleinen Gesicht. Cynna seufzte. „Hör zu, es ist spät. Ich wäre beinahe getötet worden, und Cullen war für eine kurze Zeit tatsächlich tot. Können wir morgen früh über das sprechen, was dir auf der Seele brennt, was immer es sein mag?“
    „Hier gibt es keinen

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