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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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seiner Haut wie ein Blitz kurz vor der Entladung. Er könnte zuschlagen. Er könnte sie alle verbrennen – deshalb hatten sie es wohl auch alle so eilig, ihn loszuwerden. „Du bist mein Rho“, sagte er zu dem Mann, der auch sein Onkel war. „Für ein paar Minuten zumindest noch bist du mein Rho. Du bist nicht mein Vater. Man hat mir gesagt …“ Er musste innehalten und schlucken, was die Wirkung dessen, was er sagen wollte, verdarb. „Ich weiß aus sicherer Quelle, dass ich keinen Vater habe.“
    „Das muss nicht sein. Du kannst immer noch der Zauberei entsagen und bei uns bleiben …“
    „So, wie ich auch dem Wandel entsagen kann?“ Er hatte es ihnen immer und immer wieder zu erklären versucht. Sie wollten es einfach nicht verstehen, konnten es vielleicht auch überhaupt nicht verstehen, dass nämlich das eine ebenso ein Teil von ihm war wie das andere. Ebenso lebensnotwendig wie die Luft zum Atmen, das eine wie das andere.
    „Nein.“ Die Stimme der alten Frau war scharf. „Das kann er nicht. Sieh die Schuld bei mir, Cullen Seabourne, wenn du unbedingt jemandem die Schuld geben musst. Ich habe gesehen, dass du nicht bleiben wirst. Dein Rho hat gehofft, er könnte das, was ich gesehen habe, ändern, indem er dich überzeugt, dem zu entsagen, was ein Teil von dir ist. Er hat es gut gemeint, aber nur falsche Hoffnungen geweckt. Du wurdest als Etorri geboren, aber dein Schicksal liegt nicht bei den Etorri.“
    Sie hatte recht behalten. Die alte Hexe hatte recht gehabt. Sein Schicksal lag bei den Nokolai, nicht bei den Etorri.
    Als er zu diesem Schluss gekommen war, wurde ihm bewusst, dass er träumte – denselben alten Traum, den sein Unterbewusstsein nach all den Jahren immer noch nicht aufgegeben hatte. Aber dieses Bewusstsein änderte nur den Traum und beendete ihn nicht.
    Er lag jetzt auf dem Boden. Starke Hände hielten seine Hände, seine Knie und seine Füße. Nebelschwaden wirbelten über ihm und den anderen – ihre Gesichter verloren sich in diesem Dunst, aber die Stimme des Rho hörte er laut und deutlich: „Ich belege Cullen Seabourne, geborener Etorri, mit der seco .“
    „Lass mich los, du Dummkopf!“, rief eine Frau aus dem Nebel. Er konnte sie nicht sehen.
    Ah ja – jetzt gerieten die Dinge ein wenig durcheinander, aber es musste seine Mutter sein. Sie war gekommen, um den Rho, die Rhej, den ganzen Clan auszuschimpfen, die Gute. Sie hatten sie nicht an der seco selbst teilnehmen lassen, aber sie hatte es versucht. Cullen wappnete sich innerlich für den nächsten Teil …
    „Oder ich puste euch allen die Köpfe weg.“
    Das stand nicht im Drehbuch. Cullen wandte den Kopf, als der Dunst sich hob und erblickte Cynna, die ein paar Meter entfernt mit gespreizten Beinen dastand, ihre Kaliber 357 fest in einer Hand, gestützt von der anderen in echter FBI-Ich-mach-euch-fertig-Manier. Sie war sauer. „Vielleicht erschieße ich euch alle auch so“, knurrte sie. „Ihr blöden Idioten – lasst ihn sofort los.“
    Er roch Cynna, ihren würzigen Moschusduft. Sie war erregt. Genau wie er.
    Mit hämmerndem Herzen erwachte Cullen nun wirklich, die Haut feucht vor Angstschweiß, mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Die Luft war schwer von Cynnas Duft, die hinter ihm lag, den Bauch an seinem Rücken. Und ihre Hand lag auf seinem Schwanz.
    Er atmete zischend aus, als sie ihn umfasste und die Hand nach oben bewegte. Mit der Fingerspitze strich sie über seine Eichel. Lust durchzuckte ihn, heißer und so viel klarer als der Nebel in seinem Traum. „Cynna …“
    „Pst“, sagte sie. „Schlaf wieder ein. Achte gar nicht auf mich.“
    Er musste lächeln. Sie wollte wohl den Spieß umdrehen? Und er wollte auch, ganz eindeutig, wollte in sie eindringen, hart und schnell. Aber … „Ich kann nicht.“
    „Ähm … bist du sicher? Weil die Beweise eine andere Sprache sprechen …“ Wieder bewegte sie ihre Hand und drückte dieses Mal leicht seine Hoden.
    Cullen schloss die Augen. Es war schön, ihre Berührung zu spüren, so verführerisch … aber er konnte sie nicht ansehen. Er konnte nicht. Er lag ganz still.
    Dann zog sie mit einem Mal die Hand zurück. „Hast du Angst um dein Herz?“
    „Ja“, sagte er, dankbar für die Ausrede. „Ich glaube, es ist geheilt, aber Vorsicht ist besser als Nachsicht.“
    Cynna machte ein leises Geräusch, das sich möglicherweise skeptisch anhörte. Aber sie drängte ihn nicht, und dafür war er ihr dankbar.
    Noch lange danach lag Cullen in der kleinen

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