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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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mit der Suche weiter, sobald die Tritonen eingetroffen sind. Aber ich will, dass wir darüber sprechen, wie wir weitermachen. Wäre es nicht besser, mehr Wachen herzubeordern? Sollten wir das Schiff nicht lieber verlassen?“
    Cullen sah sie ruhig an. „Du hast eine Frage vergessen.“
    Ihr Kinn spannte sich an. Sie hatte sie nicht vergessen. So weit ging ihre Fähigkeit zu verdrängen, auch wenn sie sie sehr schätzte, dann doch nicht. Sie bedeutete ihm mit einer Geste, es zu sagen. Die Frage zu stellen. Was auch immer.
    „Mr. Weaver“, sagte Cullen. „Warum sind Sie hier?“
    Die Augenbrauen ihres Vaters schossen in die Höhe. „Warum wohl? Um bei meiner Tochter zu sein.“
    Cullen schüttelte den Kopf. „Das ist vielleicht Ihr Grund. Aber diese Entscheidung konnten Sie nicht alleine treffen, nicht wahr? Warum haben die Räte Ihnen erlaubt, mit uns zu kommen? Woher wissen Sie überhaupt, dass das Medaillon verschwunden ist? Jeder andere Mensch, den wir getroffen haben, war entweder ein Diener, ein Arbeiter oder ein kleiner Händler. Keiner von ihnen hatte etwas zu sagen.“
    Daniels Gesicht lief rot an, aber es war Bilbo, der antwortete. „Daniel Weaver Erfindungen uns bringt, Erfindungen der Industrie aus seiner Welt. Wir von ihnen profitieren, also er Handel macht, wird Berater des Kanzlers. Wir nicht können den Tod des Kanzlers verheimlichen vor seinen Beratern. Sie es merken“, sagte er, die Stimme triefend vor Sarkasmus, „wenn sie reden mit totem Mann.“
    „Blödsinn“, sagte Cullen.
    Unvermittelt stemmte sich Daniel hoch. „Sie sind keine Dummköpfe, Ehrenwerter Rat.“ Er sah Cullen an. „Ich weiß von dem Medaillon, weil ich es war, der die Leiche des Kanzlers gefunden hat, nicht weil sie mir so sehr vertrauen würden. Ich bin auf diesem Schiff, weil ich Cynnas Vater bin – was für mich von Bedeutung ist und für die Gnome auch, aber aus einem anderen Grund. Ich nehme an, Sie haben bereits eine Vermutung, warum meine Vaterschaft mir ein Ticket für diese Reise verschafft hat.“
    „Sie sollen sie dazu überreden zu kooperieren“, sagte Cullen kühl. „Und wenn das nicht klappen sollte, geben Sie eine prima Geisel ab.“
    „Nein“, sagte Bilbo scharf. „Daniel Weaver, Ihr ihm sagt …“
    „Mit allem gebotenen Respekt, Ehrenwerter Rat – haltet den Mund.“ Dann richtete Daniel seine Blicke auf Cynna. Seine Augen waren hart und fremd. Sie leuchteten nicht in dem ihr vertrauten warmen whiskeyfarbenen Ton, sondern in einem grellen Bernsteinbraun. „Lass nicht zu, dass sie mich gegen dich verwenden. Und lass auch nicht zu, dass ich es tue.“ Dann verließ er die Runde mit würdevollen Schritten.

 
    26
    Zwei „Tage“ später …
    Cullens Blick glitt über die, die gekommen waren, um ihn auszustoßen. Dreizehn. Nur dreizehn stolze Etorri hatten sich die Mühe gemacht, sich zu versammeln, um ihren Clan von seinem gefährlichen, schädlichen Einfluss zu befreien.
    So ein kleiner Clan und so stolz, so sehr respektiert von den anderen Clans. So ein gutes du . Sie konnten nicht zulassen, dass ihre Ehre beschmutzt wurde. Wenn er sich nicht ihrer Vorstellung von Ehre anpassen wollte, dann würden sie eben ihre Konsequenzen ziehen.
    Dreizehn waren gekommen … doch nicht sein Vater .
    Sicher kommt er noch. Er kommt später, aber er kommt. Er versteht mich nicht, kann nicht vor dem Clan für mich eintreten, wie es ein Vater tun sollte, aber er hat nicht gemeint, was er gesagt hat. Er lässt mich nicht allein in dieser …
    Dreizehn Männer … und eine Frau. Alt, gebeugt, die Augen vom grauen Star getrübt, ergriff die Rhej der Etorri das Wort. „Cullen Seabourne, tritt vor.“
    Jetzt würde es geschehen. Und sein Vater war nicht gekommen. Er hatte es doch so gemeint. Dass Cullen für ihn tot sei, wenn er sich dem Befehl des Rho verweigerte. Er hatte es so gemeint.
    Cullen hielt sich sehr gerade und starrte die alte Frau an, die offenbar dachte, dass er gehorsam mitmachen würde. Seine Kehle brannte. Seine Augen brannten. „Ich stehe direkt vor dir, und du bist nur halb blind. Du kannst mich doch sicher sehen?“
    „Tritt vor“, wiederholte die Rhej.
    Er zuckte die Achseln. „Nein.“
    Der Mann zu seiner Linken war ähnlich gebaut wie er selbst und hatte elegante Hände und einen sauber geschnittenen Bart. Seine Stimme war viel tiefer, als seine Statur vermuten ließ, ein Bariton, beinahe schon ein Bass. „Mach es nicht noch schwerer für uns alle, Sohn.“
    Sohn? Hitze kribbelte auf

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