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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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immer noch die spitzen Zähne eines Dämons. „Falsch, falsch, falsch, falsch. Ihr lagt falsch.“
    Das Töten von lärmenden Dämonen musste wohl einem sehr strengen Tabu unterliegen, dachte Cynna. Sonst wäre Gan jetzt längst tot gewesen, wenn sie Bilbos Blick richtig deutete.
    „Warum gebt Ihr es nicht zu, Ehrenwerter Rat?“, sagte Daniel Weaver plötzlich. „Nachdem Ihr uns jahrelang unterdrückt, uns wie Stiefkinder behandelt habt, müsst Ihr zugeben, dass ein Mensch etwas kann, was Ihr nicht könnt. Was auch die Sidhe nicht können.“ Er sah Cynna an. Echte Wut – alte Wut – lag in seinem Blick, und er presste die Lippen zusammen. „Das ist die Natur einer Gabe, mein Schatz. Nur ein Meister kann mit einem Zauber das vollbringen, was ein Lupus von Natur aus kann – seine Gestalt wandeln. Nur ein Meister ist zu dem fähig, was Andersblütigen durch ihre Magie von Geburt an mitgegeben wurde.“
    Cynna war von der beiläufigen Art, mit der er sie „mein Schatz“ genannt hatte, so abgelenkt, dass sie zuerst nicht verstand, was er sagte. „Aber Menschen sind keine Andersblütigen.“
    Gan schnaubte. „Ihr seid so dumm. Ihr alle. Zuerst habe ich gedacht, ihr wisst vielleicht, wovon ihr redet, aber das stimmt nicht. Es gibt keinen Unterschied.“
    Cullen richtete sich auf. „Menschenmagie sieht anders aus“, sagte er langsam.
    „Ja und? Dämonenmagie sieht doch sicher auch anders aus als Lupusmagie, oder nicht?“
    Cullen nickte. Sein Gesicht verriet nichts.
    „Was heißt denn ‚andersblütig‘?“, fragte Gan. „Dass deine Magie angeboren ist. Eine Gabe ist nichts anderes. Angeborene Magie.“
    Cynna versuchte darauf zu kommen, warum das nicht stimmte. Es konnte nicht stimmen. Oder doch? Jeder wusste doch, dass Menschen keine Andersblütige waren. Jeder. Hexen, Schamanen, Lupi – alles waren sie sich einig. Konnten sie sich denn alle in so etwas Wichtigem geirrt haben?
    Andersblütig zu sein bedeutete, natürliche Magie zu besitzen, angeborene magische Fähigkeiten, die man einfach nutzte, ohne ein magisches Ritual durchführen zu müssen.
    Eine Gabe zu haben, bedeutete dasselbe.
    Cullen lehnte sich vor, ruhig und konzentriert. „Die meisten Menschen haben keine magischen Fähigkeiten. Behauptest du etwa, dass Menschen mit einer Gabe nichtmenschliches Blut haben?“
    „Keine Ahnung. Und es interessiert mich auch nicht.“ Gan stand auf. „Ich will schwimmen gehen.“
    „Warte, bis jemand dich begleiten kann“, sagte Cynna automatisch.
    „Er könnte mitkommen.“ Gan zeigte auf Cullen.
    „Nein, kann er nicht. Er ist noch nicht wieder ganz geheilt.“
    Gan seufzte. „Boote sind langweilig, wenn ich nicht schwimmen darf.“
    „Es ist gut, wenn du dich langweilst. Das heißt, dass heute niemand versuchen wird, dich umzubringen.“ Aber der „Tag“ hatte gerade erst begonnen. Cynna wandte sich Bilbo zu. „Was werdet Ihr tun, wenn das Medaillon sich auf dem Land der Sidhe befindet? Sie angreifen?“
    „Nein!“ Bilbo sah tatsächlich entsetzt aus. „Nicht angreifen. Ist eine politische Angelegenheit. Sidhe-Politik sehr komplex ist, aber Harazeed wissen, wie handelt man. Wir bekannt machen, wer hat das Medaillon, und wenn kein rechtmäßiger Besitz jetzt ist, dann andere geben das Sidhe-Lehnsland uns zurück.“
    „Andere?“
    „Andere Sidhe. Ist kompliziert. Ihr wollt Unterricht in Sidhe-Politik? Ihr habt ein Jahr oder zwei für Unterricht?“ Er benutzte Sarkasmus, um sie abzulenken.
    „Und wenn es einen rechtmäßigen Besitzer gibt?“
    „Noch es keinen Besitzer gibt. Wir aus Edge sind. Wir wenn Medaillon ein Band mit Besitzer geknüpft hat wissen.“
    Bilbo hatte ihre Frage nicht beantwortet. Cynna sah Cullen an. Sie waren sich nicht einig gewesen, wer die Führung übernehmen sollte. Er hatte darauf bestanden, dass sie mehr Einfluss haben würde, weil sie diejenige mit der Gabe war. Im Moment wünschte sie jedoch, sie hätte die Gabe der Gedankensprache. Sie begnügte sich damit, eine Augenbraue hochzuziehen.
    Cullen zuckte die Achseln. „Das wird wohl die Wahrheit sein. Aber sicher nicht die ganze. Deine Entscheidung.“
    Cynna wollte nichts entscheiden. Sie wünschte sich Ruben her. Und Sonnenschein, heiße Schokolade und ein normal großes Bett – nein, ein Queen-Size-Bett. Und dass Cullen wieder geheilt war, damit sie es auch richtig ausnutzen konnten.
    Sie wünschte sich so vieles. Stattdessen holte sie tief Luft und atmete langsam wieder aus. „Okay. Vorerst mache ich

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