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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Kabine wach und starrte in die Dunkelheit. Seine Augen wollten sich nicht schließen, und sein Körper war unzufrieden mit ihm, weil er sie abgewiesen hatte. Endlich übermannte ihn dann doch der Schlaf.
    Genau das hätte sie getan, dachte er, während er langsam in die andere Dunkelheit, in der die Träume geboren wurden, abtrieb. Wenn Cynna ihn damals schon gekannt hätte, wäre sie gekommen und hätte es ihnen allen gezeigt. Sie hätte ihn nicht alleingelassen.
    Auf einem Pferd zu sitzen, entsprach nicht Cynnas Vorstellung von Vergnügen. Seit Stunden ritt sie nun schon durch den Nieselregen und machte ein finsteres Gesicht. Aber seitdem die Fährte des Medaillons den Fluss verlassen hatte, waren Pferde das einzig mögliche Transportmittel. Zumindest hatten ihr das alle versichert.
    „Mein Hintern wird mir das nie verzeihen“, murmelte sie und änderte zum hundertsten Mal ihre Sitzposition.
    Cullen grinste. „Vielleicht haben sie im nächsten Dorf Pferdesalbe. Ich massiere sie dir gerne ein.“
    Sie hielten ihre magischen Lichter über dem Boden, damit die Pferde sehen konnten, wohin sie traten. Cullens beide Lichter schwebten neben den Knien des Tieres, und diese von unten kommende Beleuchtung ließ ihn aussehen wie einen schönen Teufel.
    Gott allein wusste, wie sie aussah … und sie hoffte, dass Er es für sich behalten würde.
    Cullen schien sich auf einem Pferderücken ganz zu Hause zu fühlen, was sie fürchterlich wurmte. Als sie ihre Reittiere in dem Hafen, in dem sie das Schiff verlassen hatten, gekauft hatten, hatte er erwartet, es würde schwierig werden, ein Pferd zu finden, dass ihn akzeptierte. Die meisten Pferde mochten den Geruch eines Lupus nicht. Aber in Edge waren die Pferde an merkwürdig riechende Reiter gewöhnt, und sein Wallach war zudem, wie sich herausgestellt hatte, nicht anspruchsvoll. Zwei Karotten, und Cullen war sein neuer bester Freund.
    Cynna warf ihm einen anerkennenden Blick zu. Nachdem er sie gestern abgewiesen hatte, hätte sie eigentlich sauer oder verletzt sein müssen. Aber aus irgendeinem Grunde war sie das nicht.
    Ihre Blicke trafen sich. Seine Miene war ausdruckslos. Was Cullen ungefähr so überzeugend aussehen ließ wie einen Pfau, der vorgab, ein Spatz zu sein. „Bist du sicher, dass dein Herz das aushält?“
    „Sagtest du etwas von Pferdesalbe?“ Steve ritt näher heran. „Mann, ich würde für eine Salbe töten, wenn sie den Schmerz lindern könnte.“
    Wenn jemand noch mehr Probleme mit ihrer Fortbewegungsart hatte als Cynna, dann war es Steve. Nicht, weil er noch nie geritten war. Anders als sie, war er auf dem Land aufgewachsen und als Kind geritten. Aber das war schon Jahre her, und er befand sich erst seit Kurzem nicht mehr auf der Liste der Verletzten. Zudem waren seine Verletzungen schwer gewesen. Cynna hatte wenigstens zwei starke Beine und einen gesunden Körper … obwohl sie, nachdem sie stundenlang eben diese Beine um den Rumpf eines Pferdes geschlungen hatte, jetzt ganz neue Muskeln kennenlernte.
    „Es wäre besser, wenn du keine Munition verschwendest“, riet ihm Cullen. „Vielleicht brauchen wir sie noch.“
    Die beiden sprachen über das Gebiet, das sie durchritten. Obwohl Cynna ihr schmerzendes Gesäß etwas anderes weismachen wollte, hatten sie den Fluss noch nicht besonders weit hinter sich gelassen – vielleicht dreißig Kilometer – und befanden sich nun in einer niedrigen, sanft ansteigenden Hügellandschaft mit ein paar vereinzelten Bäumen. Glücklicherweise gab es eine Straße. Zwar aus festgestampfter Erde, wie die meisten Straßen hier, aber offenbar häufig genug frequentiert, um gut in Schuss zu sein.
    Doch vor ihnen erhoben sich Berge. Nicht sehr hohe Berge, aber in Cynnas Augen sahen sie riesig und bedrohlich aus. Sie befanden sich im Ahk-Gebiet.
    Die Fährte führte direkt darauf zu.
    Bilbo war ganz aufgeregt deswegen. Zuerst hatte er gesagt, sie würden warten, bis weitere Wachen eingetroffen waren. Dann hatte er beschlossen, dass sie mit einem Trupp Soldaten in das Land eindringen würden. Sie hatten gewartet, bis sie die Erlaubnis dazu erhalten hatten. Das Problem war jedoch, dass die Ahk laut Tash so etwas wie Gäste nicht kannten und sie daher vielleicht lange auf eine Erlaubnis warten mussten. Wer sich auf ihrem Land befand, war entweder ein Ahk oder ein unbefugter Eindringling.
    Im Moment ritt er neben Wen und schwatzte wieder munter drauflos. Er führte eine dieser langen, seltsamen Unterhaltungen mit einem der

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