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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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hatte befreien können, weil sie zu begehren gegen seine Natur gewesen wäre.
    Das war nicht ganz richtig. Genauso wenig wie ihr falsches Mitgefühl.
    Möglicherweise lag ein Hauch von Belustigung in Theils Blick, als sie ihr Pferd gen Westen lenkte. „Wir können ihre Fährte nicht magisch aufnehmen. Aber ihre Pferde haben eine Spur hinterlassen …“ Sie wandte den Kopf, als einer ihrer männlichen Sidhe einen leisen Ruf ausstieß.
    Zwei Reiter kamen über den vor ihnen liegenden Hügel auf sie zu. Auf seiner Kuppe machten sie eine Pause, als wenn sie sichergehen wollten, dass sie auch gesehen würden. Einer war männlich, und seine kupferfarbene Haut und sein schwarzes Haar erinnerten Cullen an Benedict. Er trug eine Wildlederjacke, wie man sie überall sah. Der andere Reiter war eine Frau und hatte sich gegen die Kälte in eine Winterjacke eingepackt, von der er hätte schwören können, dass sie von L.L. Bean war.
    Nach einer kurzen Pause setzten sie ihre Pferde wieder in Bewegung. Die Frau führte zusätzlich noch ein Packpferd am Zügel. Niemand rührte sich. Als sie am Fuße des Hügels angekommen waren, sagte Theil klar und deutlich, aber die Stimme nur gerade so gehoben, dass sie gehört wurde: „Mein Wachtposten hat mir Eure Ankunft nicht angekündigt.“
    „Euer Wachtposten ist unversehrt“, sagte der Mann in der Hochsprache. „Ich wünschte bis jetzt, nicht gesehen zu werden.“
    „Ihr …“ Theil brach ab. Ihre Augen weiteten sich.
    Eine Sekunde später schnappte Theera nach Luft. Erst dann roch Cullen etwas, nur ganz schwach und hauchdünn, einen Geruch, den er bisher noch nie gerochen hatte. Einen Geruch, bei dem sich ihm die Haare im Nacken aufstellten.
    Die zwei Reiter lenkten ihre Pferde durch die starrenden, reglosen Sidhe. Die Frau war ein Mensch. Cullen war sich dessen sicher, obwohl sie eine Gabe besaß, die ihm noch nie zuvor begegnet war. Er hatte keine Ahnung, was der Mann war, aber er hatte Macht. Sehr viel Macht.
    „Fürstin Theil“, sagte der Mann höflich. „Ich möchte Euch Kai Tallman Michalski von der Erde vorstellen und Euch zwei meiner Namen sagen. Man kennt mich als Nathan Hunter.“
    Der Gesichtsausdruck der Lehnsherrin verriet nicht das geringste Gefühl. „Ich grüße Euch, Nathan Hunter und Kai Tallman Michalski. Ich möchte nicht unhöflich sein, aber ich bin … außerordentlich neugierig … was Eure Gestalt und den Grund Eurer Anwesenheit angeht.“
    „Sicher habt ihr die Legende von meiner Gestalt gehört.“
    „Winters Hund“, flüsterte einer der Sidhe.
    Theil erstarrte. Sie warf dem, der gesprochen hatte, einen Seitenblick zu. Der Mann sprang von seinem Pferd herunter auf die Knie. „Ich bitte um Verzeihung. Ich hätte nicht … Ich habe nicht nachgedacht.“
    Der Mann mit dem Namen Nathan nickte einmal. „Euch sei vergeben. Meine Identität ist für die Sidhe kein Geheimnis.“
    „Aber für mich“, sagte Cullen gedehnt.
    Theil warf ihm einen Blick zu, der geeignet gewesen wäre, ihn in zwei Hälften zu schneiden.
    Nathan Hunter lächelte nur verzeihend. „Eure Art konnte meinen Geruch noch nie ertragen. Ich fordere Euch nicht heraus, Wolf. Also beruhigt Euch.“
    „Ihr weicht mir aus. Aber egal, wie Ihr genannt werdet – was seid Ihr?“
    Der Mann tauschte einen Blick mit der Frau, und sie ergriff das Wort zum ersten Mal – in fehlerfreiem Englisch mit einem leichten texanischen Akzent. „Er ist ein Höllenhund. Ich weiß, er sieht nicht so aus, aber das ist eine lange Geschichte, und die Zeit läuft uns davon. Wenn wir Eure Finderfreundin retten und Edge davor bewahren wollen, in Chaos zu versinken, müssen wir uns beeilen. Was meinst du, Nathan?“ Sie warf ihrem Begleiter einen fragenden Blick zu.
    „Ja, das glaube ich auch. Ich möchte Euch noch jemanden vorstellen“, sagte er zu ihnen. „Ihr Name ist Dell.“
    Auf dem Hügel hinter ihnen bewegte sich eine mit Gras bewachsene Erhebung. Und stand auf. Eine riesige Katze von kräftiger Statur und mit den überdimensionalen Pfoten eines Luchses kam auf sie zu. Eine Katze, die ihm unmöglich hatte entgehen können, und trotzdem war es so. Eine Katze, die ganz genauso aussah wie die, die er glaubte, kurz nach dem Angriff der Dondredii gesehen zu haben.
    „Ich wurde hierher gesandt“, sagte Kai, „weil die Welten sich verschoben haben. Mit dieser Verschiebung haben sich auch die Bedürfnisse des Medaillons geändert. Es sucht nach einem neuen Besitzer. Ich soll dabei helfen, den richtigen zu

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