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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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vermutlich aufhören zu atmen. Du musst mich daran erinnern.“
    „Versprochen. Was ist mit dem Rest des Zaubers?“
    Er zuckte die Achseln. „Das sind materielle Komponenten für die Beschwörung. Die Liste, die er mir gegeben hat, ist interessant. Edge muss unserer Erde sehr ähneln, wenn wir dieselben Kräuter haben.“
    „Anders als Dis.“
    „Richtig. Aber ohne Gegenleistung will er nicht mehr verraten. Als ich ging, hatte man gerade beschlossen, die Verhandlungen auszusetzen, um irgendeinen Gnom, der ein paar Jahre in den Tunneln gelebt hat, einzufliegen.“
    „Also wartest du jetzt darauf, dass die Regierung diesen Ratstypen für seinen Zauber bezahlt.“
    Er sah sie nachdenklich an. „Du denkst, das ist der Grund, warum ich dich stalke – dass ich nicht hier sein würde, wenn ich den ganzen Zauber zum Spielen hätte. Du irrst dich.“
    „Und du bist kein Telepath.“ Ein guter Menschenkenner vielleicht. So gut, dass ihr unbehaglich wurde.
    „Dieses Kind bedeutet mir mehr als jeder Zauber. Mehr als alles andere.“
    Es war die Art, wie er es sagte – ganz sachlich, ohne jedes Pathos –, die ihr die Tränen in die Augen treten ließ. Oder vielleicht spielten ihre Hormone schon jetzt verrückt. Sie sammelte sich kurz, damit ihre Stimme nicht zitterte, bevor sie antwortete. „Das ist gut. Jedes Kind sollte jemanden haben, für den es die erste Priorität ist.“
    „Hast du so jemanden gehabt?“
    „Halt den Mund, Cullen.“
    „Für mich war es meine Mutter. Sie war zwar nicht gerade die perfekte Mutter, so eine wie June Cleaver, aber sie liebte mich bedingungslos.“
    Er hatte mit dem Thema angefangen. Sie beschloss, ihm eine Frage zu stellen, die sie schon lange interessierte. „Was ist mit deinem Vater? Eigentlich sind Lupi doch ganz verrückt nach ihren Kindern.“
    „Oh klar, als ich ein Kind war … aber es stellte sich heraus, dass er vor allem sein Bild von mir liebte. Nicht mich, wie ich wirklich war.“
    „Ein Zauberer.“
    „Er dachte, ich könnte es einfach so aufgeben. Er hat nicht …“ Er atmete schwer. „Er hat nicht um mich gekämpft. Als die Rhej sagte, ich könnte nicht beides sein, Etorri und Zauberer, hat er sich weder ihr noch den anderen widersetzt. Stattdessen hat er mich kritisiert. Ich war sein Gegner, nicht die anderen. Und als ich dann nicht bereit war, etwas aufzugeben, das einen solch großen Teil von mir ausmachte … nach der seco hat er nie wieder mit mir gesprochen.“
    „Himmel.“ Die Etorri waren sein früherer Clan gewesen. Die seco musste eine Art von Zeremonie sein, mit der sie ihn hinausgeworfen hatten. Nie wieder mit ihm zu sprechen, nachdem er schon seinen Clan verloren hatte … das war ein größerer Verlust als das Verschwinden ihres Vaters. Cullen war in dem Glauben aufgewachsen, dass sein Vater ihn liebte . „Nie wieder?“
    Er fuhr mit der Hand durch die Luft, als wollte er die Vergangenheit und ihre Frage fortwischen. „Ich will kein Mitleid. Ich will, dass du weißt, dass es unwichtig für mich ist, was dieses Kind ist – Mädchen oder Junge, dumm oder clever, ungeschickt, ob es eine Gabe hat … was auch immer. Es ist egal. Ich bin auf seiner Seite.“
    „Oder ihrer.“
    „Oder ihrer. Aber ich will es nicht nur ein oder zwei Monate im Sommer sehen. Ich will gleich von Anfang an zu dem Leben meines Kindes dazugehören.“ Seine Stimme wurde hart. „Ich werde dazugehören.“
    Glaubte er, dass sein Leben anders verlaufen wäre, wenn sein Vater eine größere Rolle darin gespielt hätte? „Wie oft warst du bei deinem Vater?“
    „Ein Punkt für Cynna.“ Er leckte an seinem Zeigefinger und malte eine Eins in die Luft. Die Ziffer glühte schwach und verblasste dann. „Jeden Sommer, einen Monat lang. Er lebte in Kanada. Mom und ich lebten in England.“
    „Ich dachte doch, ich hätte einen schwachen Akzent herausgehört. Wie lange hast du …“
    „Cynna.“ Er blieb stehen und sah sie an. „Du versuchst das Gespräch auf mich zu lenken, damit du nicht über das Kind reden musst.“
    „Nun ja … natürlich.“
    Er verzog den Mund zu einem leichten Lächeln, das langsam hoch zu seinen Augen wanderte. „Jetzt bist du dran … Mist!“ Sein Handy piepste. Er zog es aus der Tasche an seinem Gürtel und warf einen Blick auf das Display. „Es ist nur Timms.“
    „Wohnst du immer noch bei ihm?“
    „Ja. Er ist ganz in Ordnung. Stört mich nicht sehr.“ Er betrachtete finster das Handy in seiner Hand. „Er ruft mich auch nicht oft an.

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