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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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dass das kein großer Verlust gewesen sei.“
    „Menschen.“ Cullen sah empört aus. „Ich werde nie verstehen, wie man ein Kind für seine Geburt verantwortlich machen kann. Ist deine Tante Meggie auch tot?“
    „Ja, aber sie ist erst im Alter von dreiundachtzig Jahren gestorben. Eines Morgens ist sie einfach nicht mehr aufgewacht. Sie hatte sich immer gewünscht, einmal auf diese Weise zu sterben, und jedes Mal hinzugefügt: ‚So Gott will.‘“ Cynna schnaubte. „Das hat sie immer gesagt: ‚So Gott will‘, aber ich dachte, Gott wäre wohl besser genauen Anweisungen gefolgt, wie wir anderen alle auch.“
    „Dann war sie also religiös.“
    „Sie wurde katholisch erzogen, war aber ihr ganzes Leben gegen die Kirche. Als ich beschloss, der Kirche beizutreten, war sie nicht gerade begeistert. Sie hat leise vor sich hin geschimpft und lange mit sich gerungen und beinahe ihre goldene Regel gebrochen.“
    „Und die lautete wie?“
    Cynna lächelte. „‚Gute Ratschläge taugen nichts. Also gib keine und nimm keine an.‘ Aber … nun, sie verstand, warum ich die Kirche brauchte.“ Die katholische Kirche bot den besten Schutz gegen Dämonen, den man bekommen konnte. Das hatte damals den Ausschlag gegeben.
    „Wo war sie, bevor deine Mutter starb?“
    Cynnas Lächeln fiel in sich zusammen. „Sie wollte sich nicht einmischen … na ja, ich hatte immer den Verdacht, dass sie glaubte, Mom schlecht erzogen zu haben, und sie wollte nicht noch einmal versagen. Aber als Mom starb, war sie für mich da.“
    „Ist sie noch nicht lange tot?“
    „Drei Jahre … dreieinhalb.“ Sie seufzte. „Ich habe versucht, sie zu überreden, bei mir zu wohnen. Sie wurde nicht jünger, und sie schien bei guter Gesundheit zu sein, aber … sie wollte nicht. Wollte noch nicht einmal darüber reden. Ich durfte ihr nie mit Geld aushelfen oder auf andere Art, und sie lebte gern allein.“
    „Bist du nach ihrem Tod ins Hotel gezogen? Oder nachdem sie sich geweigert hat, zu dir zu ziehen?“
    Cynna öffnete den Mund. Und schloss ihn wieder. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. „So war das nicht. Meine Mietwohnung wurde verkauft, und ich wollte sie nicht kaufen, also …“ Das hörte sich nicht sehr überzeugend an. Vor allem, da ihr die Tränen in die Augen traten – was er natürlich bemerkt hatte, verdammt!
    War sie in ein Hotelzimmer gezogen, weil sie ohne Tante Meggie nirgendwo mehr zu Hause war?
    Hm.
    Cullen stand auf, stieg mit seinem wie gemeißelt wirkenden edlen Körper aus dem Wasser und kam auf sie zu.
    „Was hast du vor?“, fragte sie misstrauisch.
    „Ich kann dir keinen Trost anbieten“, sagte er in diesem vernünftigen Ton, den er immer benutzte, wenn er besonders unverschämt wurde. „Du würdest mich nur wegstoßen. Also musst du mich trösten, weil du mich mit deinem Verlust traurig gemacht hast.“
    Cynna verdrehte die Augen. „Tante Meggie ist vor über drei Jahren gestorben.“
    Er setzte sich neben sie und schlang den Arm um ihre Taille. „Das ist nicht der Verlust, der mich traurig macht. Hör auf herumzuzappeln.“
    Sie stemmte sich gegen seinen Arm, und es war ihr egal, ob sie durchschaubar war. „Ich bin ganz und gar nicht in Stimmung.“
    Er zog sie näher und küsste sie auf die Stirn. „Tu so, als sei ich dein schwuler Friseur.“
    Sie wandte sich ihm zu und starrte ihn erstaunt an. „Mein was?“
    „Ich werde dein Haar waschen.“ Mit der freien Hand schnappte sich Cullen das Körbchen mit den Toilettenartikeln. „Jede Frau, die ich kenne, entspannt sich, wenn sie die Haare gewaschen bekommt.“
    „Das hast du wohl oft gemacht, was?“
    „Nein.“ Er setzte sich hinter sie. „Aber ich habe meiner Mutter immer die Haare gewaschen, nachdem sie an Krebs erkrankt war. Sie mochte es nicht, von Fremden angefasst zu werden, und zu diesem Zeitpunkt“, sein Ton wurde trocken, „hatte sie sich entweder mit ihren Freunden zerstritten oder sie überlebt. Sie war eine böse alte Frau. Sie hat mich über alles geliebt, aber sie hätte einem Esel noch Dickköpfigkeit beibringen können. Leg den Kopf in den Nacken.“
    Das Shampoo war in einem kleinen Topf, nicht in einer Flasche. Es hatte einen kräftigen, mineralischen Duft und schäumte nicht. Seine Finger malten sanft Kreise auf ihre Kopfhaut, während er es einarbeitete, und endlich fiel die ganze Spannung von ihr ab. „Hmm. Deine Mutter scheint meiner Tante Meggie recht ähnlich gewesen zu sein.“
    „Sie hätten sich sicher gut verstanden.“ Dann

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