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Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Titel: Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Cullen konnte Feuer mit einer Handbewegung rufen.
    Er wedelte mit den Händen über den Scheiten, als wolle er sie mit Wasser sprengen, und in der Tat spritzte Feuer aus ihnen wie Wassertropfen. Das Holz entzündete sich mit einem begeisterten Wusch! in einer einzigen großen Flamme.
    Zuerst waren die Flammen ganz normal. Dann änderten sie sich und nahmen das strahlende Grün eines Granny-Smith-Apfels an. Es war dasselbe Grün wie in dem kleinen Feuer, mit dem er im Konferenzraum gespielt hatte, stellte sie fest. Er blickte zu Rule und nickte.
    »Leidolf«, sagte Rule. »Kommt und versammelt euch um das ardor iunctio .«
    Das bedeutete »verbindendes Feuer«. Lily hatte, wie jedes andere Clanmitglied auch, ein paar Worte Latein gelernt.
    Feierlich näherten sich die Clanmitglieder in Zweier- oder Dreiergruppen dem Feuer. Lilys Nachbarin – eine ältere, grauhaarige Frau mit Brille, deren Jeans stramm an den drallen Schenkeln saßen – sagte: »Komm«, und nahm Lily bei der Hand.
    »Aber ich bin keine –«
    »Du bist am ardor willkommen«, sagte die Frau und zog wieder an Lilys Hand.
    Also ging auch Lily an das verbindende Feuer.
    Rule tauchte als Erster seine Arme bis zu den Ellbogen in das unheimliche grüne Feuer. Und lächelte. Das war der Moment, so hatte er Lily zuvor erklärt, in dem er ein kleines Tröpfchen Macht in die Flammen träufeln ließ.
    Er trat zurück, und jetzt gingen die Nächsten zu dem Feuer und streckten ihre Hände hinein. Manche schöpften die Flammen mit beiden Händen – dort blieben sie dann einige Sekunden hängen, fröhlich tanzend.
    Nach einer Weile trat die erste Gruppe zur Seite, nicht ohne dass einige bedauernd seufzten, und die anderen traten begierig nach vorn, die Hände nach dem apfelgrünen Feuer ausgestreckt. Sobald sie es berührten, breitete sich ein Lächeln auf ihren Gesichtern aus. Ein paar Frauen kicherten. Ein Mann lachte laut auf. Das Feuer war seinen Arm hinaufgezüngelt und hatte ihn leicht an der Wange berührt.
    Auch die anderen lachten. Lily sah Cullen an. Er grinste. Ein Flammenwirbel glitt den Arm einer jungen Frau hoch und leckte an ihren Lippen. Sie lachte entzückt.
    Oh ja, Cullen hatte seinen großen Auftritt, und er genoss ihn sichtlich.
    Nun war Lily an der Reihe. Grünes Feuer, sagte sie sich bestimmt, war nicht wie magisches Feuer oder echtes Feuer. Sie hatte selber gesehen, dass es nicht wehtat. Also hielt sie den Atem an und tauchte ihre Arme hinein.
    Es kitzelte. Es war warm und trocken fröhlich, auf eine Art, die ihre Haut verstand, wenn schon nicht ihr Kopf. Es war Magie darin. Und die Magie kitzelte.
    Alle Anspannung, alle Sorgen wichen von ihr, als sie zusah, wie die Flammen über ihre Haut tanzten. Dann schoss plötzlich ein heller Strahl ihren Arm herauf und sprang auf ihre Brust. Sie rief: »Cullen, benimm dich!«
    Er lachte. Alle lachten. Und dann musste sie sich schon wieder zurückziehen, um auch den anderen Gelegenheit zu geben, mit dem Feuer zu spielen.
    Als sie alle einmal an der Reihe gewesen waren, sprach Rule leise in einer rhythmischen Sprachmelodie, die deutlich machte, dass die Worte Teil des Rituals waren, auch wenn es dieses Mal ihre eigene Sprache war. »Wir sind das Feuer.«
    »Wir sind das Feuer«, wiederholten alle, aber nicht mehr ganz so feierlich.
    »Wir gehören zusammen, zusammen sind wir stark. Wir sind ein Clan.«
    »Wir sind ein Clan«, echoten die anderen.
    Rule lächelte. »Lasst uns essen. Und dann spielen wir.«
    Cullen schnippte mit den Fingern. Gelbe und orangefarbene Flammen verschlangen die grünen und das Freudenfeuer wurde wieder zu einem ganz normalen Feuer – heiß und gefährlich.
    Lily bahnte sich ihren Weg zu Rule. Sie schlang die Arme um ihn – und flüsterte ihm ins Ohr: »Stimmt etwas nicht?«
    Sie wusste, irgendetwas war nicht so, wie es sein sollte. Dieser Blick, den er mit Cullen getauscht hatte … Sie kannte beide Männer zu gut. Ihre Gesichter hatten nichts verraten, und genau das war verdächtig.
    Er streifte ihr Ohr mit den Lippen. »Später. Jetzt ist es nicht wichtig.«
    Nun, das klang interessant.
    Interessant war auch, was als Nächstes geschah. Eine Party. In den Kühlboxen waren Bier und Limonade – das Bier war für die Frauen bestimmt, denn Lupi machten sich nichts aus Alkohol. Ihr Stoffwechsel baute ihn fast sofort wieder ab. Außerdem gab es Cupcakes und Brownies und Kekse, alle selbst hergestellt.
    Zuerst blieb Rule bei ihr, stellte sie vor, und sie erfuhr die Namen der

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