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Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Titel: Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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»Ich bin noch zu keinem Ergebnis gekommen … aber meine Art zu denken, ändert sich. Und die Clanmacht, das spüre ich, hat keine Zweifel. Sie freut sich.«
    »Das hört sich an, als hätte sie ein Bewusstsein. Als wenn sie von der Zeremonie wüsste.«
    »Eigentlich hat sie kein Bewusstsein, aber irgendwie doch.« Wie immer, wenn es darum ging, das Phänomen Clanmacht zu beschreiben, fehlten ihm die Worte. »Sie … versteht, was passieren wird. Lily, ich habe dir noch gar nicht gedankt, dass du dir heute Abend Zeit genommen hast. Ich weiß, es war nicht einfach.«
    »Nein, das war es nicht, aber deswegen sind wir schließlich hergekommen. Und wegen Toby.« Sie nahm seine Hand und drückte sie. »Der jetzt zu uns gehört.«
    »Auch daran muss ich mich erst gewöhnen«, murmelte er. »Als ich dich anrief, sagte ich, Toby gehöre mir.«
    »Laut richterlichem Bescheid tut er das auch.«
    »Aber ich finde, ›er gehört zu uns‹ klingt schöner.«
    »Na ja …«, sie senkte ihre Stimme. »Das finde ich auch.«
    Der Wagen wurde langsamer und fuhr auf einen kleinen, unbefestigten Parkplatz. Außer einem Bereich, der für Rules Wagen reserviert war, waren alle Plätze besetzt. Zwei Männer erwarteten sie, im bevorzugten Lupus-Stil gekleidet – Jeans, kein Hemd. Cullen ließ den Motor laufen, während Alex ausstieg, ein paar Worte mit ihnen wechselte und Cullen dann bedeutete, zu parken.
    »Noch mehr Wachen?«, fragte Lily mit hochgezogenen Augenbrauen. »Ich dachte, du wärst hier sicher.«
    »Das bin ich auch. Kein Lupus, ob Leidolf oder nicht, würde einen Rho während eines gens compleo angreifen – und heute Abend bin ich der Rho.« Rule wartete darauf, dass Alex ihm die Tür öffnete. »Es würde aber als schwere Beleidigung aufgefasst, wenn ich ohne Wachen erschiene.«
    Cullen öffnete Lilys Tür und verneigte sich. Natürlich übertrieb er es. Alex öffnete Rule die Tür ohne unnötiges Getue.
    »Dann sind die Wachen also nur der Form halber hier?«, fragte Lily, als er neben sie trat. »Um die Bedeutung der Zeremonie zu unterstreichen?«
    »Zum Teil schon. Doch wichtiger ist noch, dass ich den anderen, wenn ich ohne sie erscheinen würde, zu verstehen geben würde, dass sie keine Bedrohung für mich darstellen.«
    »Aber sie sind keine Bedrohung. Du hast gerade gesagt, dass dich niemand angreifen würde.«
    »Es ist ein Unterschied, ob sie es nicht tun würden oder nicht können. Mit der Anwesenheit der Wachen erkenne ich an, dass sie es könnten.«
    »Lupus-Psychologie«, murmelte sie. »Gibt es eigentlich irgendetwas, das nicht damit zu tun hat, wer wen zusammenschlagen kann?«
    Cullen grinste. »Es gibt ja auch noch Sex. Das darfst du nicht vergessen.«
    Lily verdrehte die Augen.
    Schweigend gingen sie den Weg hinunter zu dem Picknickplatz – Alex als Erster, dann kam Rule mit Lily, gefolgt erst von Cullen, dann den zwei Wachen. Die Luft war warm, seidig und duftend. Die Mächte in Rule wanden sich unruhig, erwartungsvoll, was die Nacht bringen möge. Die Beziehung, die sich zwischen seiner nadia und seinem engsten Freund entwickelt hatte, amüsierte Rule. Von vornherein hatte Lily Cullen wie einen jüngeren Bruder behandelt, der nervig und flegelhaft war, mit dem sie sich aber nun einmal abfinden musste. Das war aus vielerlei Gründen komisch, unter anderem, weil Cullen dreißig Jahre älter als Lily war.
    Zuerst hatte auch Cullen diese Rolle ganz amüsant gefunden, aber Rule hatte den Verdacht, dass sie ihm mittlerweile sehr viel mehr gefiel, als er zugeben wollte. Jetzt war es ihnen zur Gewohnheit geworden – einer Gewohnheit, die beide nicht mehr missen wollten. Manchmal fragte sich Rule, wie bewusst Lilys Entschluss, Cullen zu ihrem Bruder zu machen, gewesen war. Wusste sie, dass sie sich damit gegen Cullens starke sexuelle Anziehungskraft schützte?
    Sie hätte es für absolut falsch gehalten, mit Rules Freund zu schlafen oder sich auch nur zu ihm hingezogen zu fühlen.
    Und jetzt … jetzt stellte Rule zu seinem Schrecken fest, dass er genauso empfand. Etwas in ihm würde zerbrechen, wenn sie mit einem anderen Mann schliefe.
    Eifersucht war ein Monster, das die Freude, die Männer und Frauen aneinander haben konnten, zerstörte. Er wusste das, und trotzdem … Lily war seine Gefährtin. Es war ihm unmöglich, mit einer anderen Frau zu schlafen; vielleicht war es dann nicht ganz so schlimm, wenn er auch für sie der Einzige sein wollte.
    Lily sagte nachdenklich: »Rule, du kannst am Geruch erkennen,

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