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Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Titel: Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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stehen. Ein Krankenwagen folgte ihnen und würde außer Sichtweite der Hütte parken.
    Rule versuchte, nicht an den Krankenwagen zu denken.
    Ein langer Feldweg führte zu der Hütte, doch den würden sie nicht nehmen können. Also führte der Sheriff sie über einen Umweg vom Highway aus dorthin.
    Das Team, das Lily zusammengestellt hatte, war nur klein. Die meisten von ihnen waren nach Rules Meinung überflüssig. Deacon sollte ihnen den Weg zur Hütte weisen. Brown war mit Deacon gekommen, als dieser ihnen die Nachricht über Alicia ausgerichtet hatte, also hatte Lily ihn ebenfalls mitgenommen. Aber sie konnten zurückbleiben. Nur Rule und Cullen würden die Hütte betreten.
    Da Rule in jedem Fall mitgekommen wäre, unabhängig von Lilys Entscheidung, war es gut, dass sie mit ihm einer Meinung war. Er war schneller als jeder Mensch und auch widerstandsfähiger, das hieß schwerer aufzuhalten. Laut Marcia Farquhar hatte Mandy Ann ein Gewehr. Das mussten sie mit einkalkulieren. Und bei seinem Bruder Benedict hatte er gelernt, sich anzuschleichen. Er würde schnell sein und leise.
    Cullen hatte nicht dieselbe Ausbildung wie er, war aber dennoch schneller als Rule und beinahe genauso leise. Außerdem war er der Einzige, der wusste, was zu tun war, falls Mandy Ann einen Zauber anwenden sollte.
    Die anderen würden warten, bis Rule ihnen das Signal gab. Lily hatte ihn verdrahten wollen, aber das hätte zu lange gedauert.
    Den kurzen Weg von den Autos zur Hütte nutzte er, um in seinen Körper hineinzuhorchen, auf seinen Atem, auf die Bewegungen seiner Muskeln und ihre Kraft, und machte sich bereit für seinen Einsatz. Sein Herz begann langsamer zu schlagen. Er fühlte weder Angst noch Bedenken – nur das hier, die Wärme der Sonne, die Bewegung, Lily neben sich. Ein Wolf in Menschengestalt.
    In einem kleinen Waldgebiet blieben sie stehen. Durch die Bäume konnte er die Holzhütte sehen. Ein kleines Feld lag zwischen dem Wald und der Hütte.
    »Sei vorsichtig«, sagte Lily knapp. »Möglicherweise benutzt sie Toby nur als Lockmittel für dich. Der Wiedergänger scheint ein Interesse an dir zu haben.«
    Das war mittlerweile offensichtlich. »Er will zu den Mächten.«
    »Er will ihre Energie«, stimmte sie ihm zu. »Denk dran, dass Mandy Ann mindestens ein Gewehr hat. Und vielleicht hat sie Unterstützung – oder eine weitere Geisel. Crystal ist seit Tagen nicht mehr gesehen worden.«
    Er nickte, bedeutete Cullen mit einem Blick, ihm zu folgen, und setzte sich in Bewegung.
    Sein Plan war denkbar einfach. An drei der Hüttenwände befanden sich Fenster; außer im Norden, wo die Blockhauswand nur von einem breiten Steinkamin unterbrochen wurde. An der Westseite des Hauses war ein Hühnerstall. Den würden sie meiden müssen, denn Hühner würden einen Heidenlärm veranstalten, wenn sie ihnen zu nahe kamen. Obwohl er es von hier aus nicht erkennen konnte, wusste er, dass die einzige Elektrizitätsquelle des Hauses ein Dieselgenerator war.
    Er und Cullen näherten sich dem Haus von Norden in einem leichten Bogen.
    Am Rand des Waldes blieb Rule stehen. Die nächsten zwanzig Meter des Feldes waren mit Gras bewachsen. Erst der Bereich in der Nähe des Hauses war bepflanzt. Die Furchen würden sie aufhalten, aber auf der weichen Erde würden sie sich besser anschleichen können, vorausgesetzt, sie traten nicht auf Pflanzen.
    Sie wussten nicht, ob Mandy Ann einen Hund hatte. Früher hatte sie laut Marcia Farquhar einen besessen, der aber vor einigen Jahren an Altersschwäche gestorben war. Vielleicht hatte sie sich einen neuen angeschafft. Hunde hatten gute Ohren, und man konnte sich nur schwer an sie heranschleichen.
    Rule atmete tief ein. Der Wind blies nur sehr leicht und kam von Osten – keine große Hilfe.
    Er roch die Hühner. In der Nähe kochte irgendetwas mit Tomaten und Gewürzen. Kompost … ja, hier war irgendwo ein Komposthaufen, ordentlich in einem Bretterverschlag. Und ganz schwach empfing er den durchdringenden Geruch eines Menschen, als ob jemand oft durch diesen Wald ging. »Keine Hunde«, murmelte er Cullen zu.
    Cullen nickte einmal kurz und lächelte angespannt.
    »Erinnerst du dich an die Signale?« Dieses Mal subvokalisierte Rule.
    Cullen nickte.
    »Folge mir, so leise wie möglich.« Dann ging er los.
    Das Gras war kniehoch. Es war unmöglich, lautlos hindurchzugehen, aber Rule verließ sich auf das schwache Gehör der Menschen und schlich langsam weiter.
    Das Glück war ihm hold. Auf halbem Wege durch das

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