Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Titel: Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
Vom Netzwerk:
dem Türgriff aus – und Rule wirbelte herum, in die andere Richtung. Er hatte das Tor hinter dem Haus gehört – und jetzt Schritte im Garten. Jemand rannte. Jemand Leichtes, Kleines. Ein Kind. Er war bereits an der Hintertür, als die kleine Faust dagegenschlug.
    Er riss die Tür auf. »Talia!«
    Das Mädchen wandte ihm ihr verzweifeltes, tränenüberströmtes Gesicht zu. »Sie hat Toby! Die Böse, die, die d-den Wiedergänger gemacht hat. Der Baron hat es mir gesagt.«
    Lily trat hinter Rule. »Der Baron?«
    Sie nickte hastig. »Ja, e-er ist kein Geist. Na ja, eigentlich schon, aber er ist anders, und er versteht mehr als die meisten Geister, und er ist ganz deutlich zu sehen, gar nicht durchsichtig. Aber nicht alles, was er sagt, ergibt einen Sinn.«
    »Wie sieht er aus, Talia?«, fragte Cullen.
    »Groß, und er trug einen komischen schwarzen Hut und schwarze Kleidung. Seine Haut war ganz dunkel, dunkler als meine, aber sein Gesicht war weiß. Richtig weiß, nicht nur blass. Manchmal«, sagte sie und senkte ihre Stimme, »sah es aus, als wäre da nur ein Schädel und kein Gesicht. Das war unheimlich.«
    »Dann ist es wirklich der Baron.«
    »Komm rein.« Rule trat zur Seite und ging, sobald sie im Haus war, vor ihr in die Hocke. »Was hat er gesagt, Talia?«
    Sie verzog das Gesicht. »Ich soll Ihnen etwas ausrichten. Sie hat Toby. Er sagte, Sie wüssten, wer sie ist und dass sie den Wiedergänger geschaffen hat. Sie will mit Toby einen großen Zauber machen, aber der Baron sagt, dass sie alles falsch anpackt. D-das war der Moment, wo sein Gesicht wie ein Schädel aussah, und er hat auch gar nicht gelacht. Er sah aus, wie …« Sie erschauderte.
    Rule legte den Arm um sie. »Wir werden sie aufhalten, Talia.«
    »Ja! Aber Sie müssen auch den Wiedergänger aufhalten, Mr Turner«, sagte Talia mit großen Augen. »Sie und Agent Yu. Er sagte, Sie müssten es gemeinsam tun.«
    Lily drückte Rules Schulter. »Hat er dir gesagt, wie?«
    Talia schüttelte den Kopf, und Tränen traten ihr in die Augen. »Er wollte nicht auf meine Fragen antworten. Ich habe ihn gefragt, aber er hat nur gelacht, als sei alles nur ein Witz, und gesagt, ich solle mir die nächsten Worte gut einprägen. Sie lauten so: ›Es war nicht Mitternacht, aber die Vorstellung war toll, und das Grab in der Tat offen. Leer jetzt, aber offen.‹ Und er sagte, Sie würden ihm Zigarren schulden.«
    Charles Arthur Kessenblaum war am Tag der Wende gestorben. Er hatte am Steuer seines Wagens gesessen, als der Energiewind eingesetzt hatte, und die gewaltige Energiewelle hatte ihn, wie fast jeden anderen Lupus auch, gezwungen, sich zu wandeln. Er hatte sich gerade auf dem Highway befunden und war auf der Stelle tot gewesen. Ihm war keine Zeit mehr geblieben, seine Wunden zu heilen.
    Der Name seiner Mutter war Mandy Ann. Mandy Ann Kessenblaum. Während ihre Tochter nur, wie Lily gesagt hatte, ein Möchtegern-Hippie war, war an Mandy Ann alles echt – ein ewiges Blumenkind. Sie lebte allein in einer winzigen Holzhütte mit ein paar Morgen Land, verkaufte selbst gezogenes Gemüse an einem Stand an der Straße, putzte nebenher, um sich ein wenig zusätzliches Geld zu verdienen, und bot handgemachte Quilts zum Verkauf an.
    Das hörte sich doch gar nicht so schlimm an.
    Von Mandy Ann und ihrer Holzhütte wussten sie von Alex und Marcia Farquhar, die Rule und Lily, nur Minuten nachdem Talia ihnen die Botschaft des Barons überbracht hatte, angerufen hatten.
    Sheriff Deacon war persönlich gekommen. Einer seiner Funkstreifenwagen hatte Alicia gefunden, die bewusstlos und blutüberströmt neben ihrem Wagen gelegen hatte. Anscheinend hatte sie sich heftig gewehrt, sagte er. Sie wurde sofort ins Krankenhaus gebracht.
    Sie waren wieder auseinandergegangen und hatten Louise allein ins Krankenhaus gehen lassen – wo sie auf Neuigkeiten würde warten müssen. Sie hat den schwersten Job, dachte Rule.
    Mandy Anns Hütte lag nur unweit von dem Ort entfernt, an dem Rule die ersten Leichen gefunden hatte – weniger als fünf Kilometer entfernt, aber auf der anderen Seite des Highways. Es war ungefähr die gleiche Entfernung wie zu dem Grab des Wiedergängers.
    Nein, zu Charleys Grab. Er hatte einen Namen, rief Rule sich in Erinnerung. Was immer er jetzt auch war, einmal war er ein Lupus und ein junger Mann gewesen. So jung. Er starb, noch bevor er als Erwachsener in den Clan aufgenommen wurde, bevor er die Clanmacht hörte.
    Nach fünfzehn Minuten Fahrt ließen sie ihre Autos

Weitere Kostenlose Bücher