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Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Titel: Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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nicht bedrohlich aussieht oder so.«
    Dad blieb am Fuß der Treppe stehen. »Willst du damit sagen, dass du gut für unser Image wärst?«
    Toby nickte. »Die Menschen sollen doch aufhören, Angst vor uns zu haben, oder? Na ja, vor mir wird niemand Angst haben.« Er schnitt eine Grimasse. »Alte Frauen finden mich niedlich.«
    »Das ist ein gutes Argument, und ich bin stolz auf dich, weil du an unser Volk denkst. Aber –«
    »Es sind doch keine Paparazzi? Nur Reporter?«
    Dad zog die Augenbrauen hoch. »Was weißt du denn über Paparazzi?«
    »Na, die haben doch diese arme Prinzessin in den Tod gehetzt. Das sagt auf jeden Fall immer Mrs Milligan. Und sie erfinden dummes Zeug, wie diese blöde Geschichte über deine Liebessklaven, die in dem einen Magazin direkt neben den Fotos von dem Alienbaby abgedruckt war. Und sie versuchen, Leute zu fotografieren, wenn sie nackt sind.«
    Dads Lippen zuckten. »Das ist keine schlechte Beschreibung. Paparazzi sind Fotografen, die … man könnte sie als einsame Wölfe beschreiben: ein Problem, wenn sie alleine sind, und gefährlich, wenn sie sich in Rudeln zusammentun.«
    »Rule, vor dem Haus ist gerade ein Van vorgefahren. Ein Übertragungswagen.« Grammy stand am oberen Treppenabsatz und machte ein Gesicht, als hätte sie in einen faulen Apfel gebissen – und würde das Stück am liebsten ausspucken. »Woher kennen sie uns?«
    »Das … muss ich erklären. Toby.« Dad kniete sich hin und legte die Hände auf Tobys Schulter. Ihm wurde mulmig zumute, denn das bedeutete, dass ihm nicht gefallen würde, was Dad ihm zu sagen hatte. »Ich muss dir etwas sagen, das dich vielleicht traurig macht. Lily hat es von einem Bekannten erfahren, der bei der AP arbeitet.«
    Toby schluckte schwer und sagte kein Wort, weil er verstanden hatte. Als Dad »AP« gesagt hatte, hatte er verstanden.
    Er sah Dads Augen an, dass er wütend war, aber seiner Stimme ließ er nichts anmerken. »Deine Mutter ist in der Stadt. Sie hat den anderen Reportern von der Anhörung erzählt.«

 
    13
    Die Haie zogen schon ihre Kreise, als Lily drei Häuser vor dem Haus der Asteglios ihren Wagen parkte. Die Presse und das Fernsehen hatten alle näher liegenden Parkplätze in Beschlag genommen.
    Aber in Mrs Asteglios gepflegtem Vorgarten befanden sich nicht nur Reporter. Zwischen den Kameraleuten, Mikrofonschwenkern und den zerknitterten Anzügen der Zeitungsleute tummelten sich eine Schar Teenager, mehrere Frauen, ein junger Mann, der ein Baby auf der Hüfte trug, und Kinder unterschiedlichen Alters.
    Lily sagte mehrfach höflich »Kein Kommentar«, als sie sich einen Weg durch die gezückten Mikrofone in die vorläufige Sicherheit der Veranda bahnte. Offenbar hatte sie jemand von hier verscheucht, sonst hätten sie sicher auch noch gegen die Tür gehämmert.
    Die Tür öffnete sich, bevor sie den Griff auch nur berühren konnte. Sie quetschte sich hindurch, und Rule schloss sie wieder, während von draußen laute Fragen auf sie einhagelten.
    Er sah fantastisch aus, mehr noch als sonst. Wie immer trug er Schwarz – schwarze Hose, schwarzes Seidenhemd. Selbst seine finstere Miene passte zur Farbe seiner Kleidung. Aber seine Stimme war sanft. »Ich habe doch gesagt, du sollst nicht kommen.«
    »Da habe ich wohl wieder mal nicht richtig zugehört. Wie ist es dir gelungen, die Haie von der Tür fernzuhalten?«
    »Jeder, der an die Tür kommt, wird gebeten, das Grundstück zu verlassen – und bekommt dann nichts von dem Interview mit, das ich dem Rest geben werde.«
    »Wie gemein. Das gefällt mir.«
    »Am Telefon erwähntest du, dass es Probleme bei den Ermittlungen gibt.«
    »Das erzähle ich dir später.« Sie sah sich um.
    Der Flur führte zur Linken zur Treppe, geradeaus in die Küche und zur Rechten ins Wohnzimmer, in dem zwei Sofas und ein Klavier standen. Mrs Asteglio stand vor dem großen Panoramafenster hinter einem der Sofas und starrte böse auf die Eindringlinge in ihrem Vorgarten. Sie war eine schlanke Frau, ein wenig größer als Lily, mit praktischer, grauer Kurzhaarfrisur, und sie sah stets sehr gepflegt aus. Lily hatte sie noch nie ohne Make-up oder rosa lackierte Fingernägel gesehen. Heute trug sie eine leuchtend blaue Hose und eine durchgeknöpfte Baumwollbluse mit Karos.
    Toby stand ein paar Schritte hinter Rule, das Kinn trotzig vorgeschoben – eine Haltung, die sie an seinen Großvater, Isen, erinnerte. Die Augen jedoch hatte er von Rule – dunkel, glänzend, geheimnisvoll, umrahmt von denselben

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