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Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Titel: Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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eines gewaltsamen Todes zu beseitigen dauerte seine Zeit. Die Streifenwagen trafen zuerst ein, dann die Krankenwagen, gefolgt von demselben Spurensicherungsteam, das Lily bereits am Morgen zu einem anderen Tatort bestellt hatte.
    Eine Stunde und zwanzig Minuten nachdem er sich in einen Wolf gewandelt hatte, war Rule wieder in seiner menschlichen Gestalt, vollständig bekleidet und wieder in dem Haus, in dem sein Sohn aufgewachsen war.
    Tobys Großmutter war im ersten Stock und säuberte sich unter der Dusche von dem Blut anderer Menschen. Es hatte zwei Verwundete gegeben – einer war nur leicht verletzt, der andere in kritischem Zustand. Mrs Asteglio hatte zwar seit Jahren nicht mehr in ihrem Beruf als Krankenschwester gearbeitet, aber vergessen hatte sie nicht viel. Sobald keine Schüsse mehr fielen, hatte sie Toby erleichtert in die Arme geschlossen und ihn dann losgeschickt, um Laken für Verbände zu holen.
    Dank Lilys schnellem Eingreifen lebte Hodge noch. Zwei andere jedoch waren zu Tode gekommen. Ein Junge, vielleicht sechzehn Jahre alt, mit drei Silberringen in einem Ohr, hatte einen Schuss direkt in den Hinterkopf bekommen. Er war auf der Stelle tot gewesen. Jimmy Bassinger, der nach Rules »unehelichem Kind« gefragt hatte, war in Brust und Hals getroffen worden und verblutet.
    Lily war immer noch draußen, vernahm Zeugen und dirigierte ihre Leute oder kommandierte die örtlichen Cops herum, die an den Tatort gekommen waren. Rule wollte bei ihr sein. Und er wollte auch genau dort sein, wo er war – auf der Couch mit Toby, der sich an ihn kuschelte, die Wärme des kleinen Jungen genießend. Das Radio lief. Die zeitlose Schönheit eines Pianokonzertes beruhigte sowohl den Wolf als auch den Mann.
    Die Freude an klassischer Musik war eines der schönen Dinge, die er mit Alicia während ihrer seltenen Begegnungen geteilt hatte. Er fragte sich, ob sie immer noch Bach hörte, wenn es kurz vor Redaktionsschluss war. Er fragte sich, warum sie in Halo war, was sie hier vorhatte.
    Bevor Mrs Asteglio nach oben gegangen war, um zu duschen, hatte sie Alicia angerufen, um ihr mitzuteilen, dass Toby die Schießerei überlebt hatte. Rule hatte gehört, wie Alicia am anderen Ende der Leitung in Tränen ausgebrochen war. Sie hatte vor Erleichterung geschluchzt.
    Er verstand sie nicht. Wahrscheinlich würde er sie nie verstehen. Wie konnte jemand etwas so Schönes, Wertvolles aufgeben?
    Rule atmete tief ein. Kupfer, Erde und Minze , dachte er. Daran erinnerte ihn Tobys Geruch, oder vielleicht erinnerten andersherum diese Gerüche ihn an Toby … der ihm nicht von der Seite gewichen war, seitdem er sich zurückgewandelt hatte. Der Junge brauchte nun seine Nähe, den Körperkontakt.
    Das war in Ordnung. Auch Rule brauchte Nähe.
    Beinahe hätte er sie verloren. Toby, Lily – einen von beiden oder beide. Er hätte sie verlieren können.
    Toby rückte ein wenig von ihm ab. »Dad? Woran hast du es gemerkt? Das mit … mit Mr Hodge. Nur daran, dass er ein Gewehr hatte?«
    »Vielleicht war es Instinkt«, sagte Rule und fuhr Toby mit gespreizten Fingern durch das Haar. »Obwohl dir das wohl nicht als Antwort reichen wird, habe ich recht?« Er spürte, wie Toby den Kopf schüttelte. »Dann sagen wir mal, dass der menschliche Teil in mir auf den Anblick des Gewehrs reagiert hat, aber der Wolf da schon erkannt hatte, dass etwas nicht stimmte. Jetzt wäre ich in der Lage, logisch nachzuvollziehen, wie er es erkannt hat, aber vorhin nicht.«
    »Dann erklär mir doch das Logische, weil ich die Sache mit dem Instinkt nämlich nicht verstehe.«
    »Franklin Hodge versteckte sich hinter einem Baum. Jemand, der schimpfen und drohen will, versteckt sich nicht. Außerdem hatte er sein Gewehr mitgebracht. Ein Mensch, der bei Verstand ist, geht nicht mit einer Schusswaffe zu seinem Nachbarn, wenn er nur mit ihm reden will.«
    Toby zupfte an einem losen Faden an der Naht von Rules Hose. Leise sagte er: »Mr Hodge war nicht bei Verstand, oder?«
    »Ja. Wir wissen nicht, was ihm zugestoßen ist, aber er war ganz sicher nicht bei Verstand.«
    »Dad, als du …« Toby brach ab. »Du wolltest ihn töten, nicht wahr?«
    Rule erstarrte. Aber es gab nur eine mögliche Antwort. »Ja.«
    »Ich bin froh, dass Lily dich aufgehalten hat.«
    »Ich auch.« Er war froh, sehr froh, dass sein Sohn nicht hatte mitansehen müssen, wie sein Vater einen alten Mann tötete, egal wie gefährlich dieser war. Doch es war auch gut, dass der Junge wusste, wozu der Wolf in

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