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Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Titel: Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Rule fähig war. Toby war die vielen Warnungen vor dem ersten Wandel leid. Er dachte, er wüsste, wie es für den Menschen ist, wenn der Wolf ihn verschlingt. Aber er wusste es nicht. Konnte es nicht wissen. Noch nicht. »Obwohl ich, schon bevor sie kam, den Trieb nicht mehr verspürte.«
    »Ach ja?« Toby sah zu ihm hoch. »Wie kommt das?«
    Rule wählte seine Worte so sorgfältig wie ein Kletterer seine Haltegriffe. »Für kurze Zeit war ich ganz Wolf. Irgendwann zwischen dem Sprung von der Veranda und dem Moment, als ich meinen Feind sah, habe ich den Mann in mir verloren. Ich glaube, es lag an einer Kombination von Faktoren. Natürlich die Tatsache, dass du und Lily in Gefahr wart. Aber auch sein Geruch … Todesmagie riecht furchtbar.«
    Toby sah ängstlich aus. »Ich weiß nicht, was das ist.«
    »Cullen drückt es so aus: Es ist Energie, die sich aus dem Tod speist.«
    »Das würde Mr Hodge nie tun. Auf keinen Fall.«
    »Ich weiß nicht, ob er die Ursache war. Nur dass er danach stank.«
    Das Knarren des Holzfußbodens ließ Rule aufblicken. Tobys Großmutter trat aus dem Flur ins Fernsehzimmer. Sie bewegte sich langsam. Ihre Gesichtszüge waren angespannt, die Falten um ihre Augen und ihren Mund tiefer als sonst. Aber sie hatte frisches Make-up aufgelegt.
    Sie roch nach Suppe. Und sie klang wütend. »Ich nehme an, sie sind immer noch da draußen.«
    »Die Polizei und das FBI, ja. Die meisten Reporter sind wahrscheinlich gegangen.« Einer war im Krankenhaus, der andere in der Leichenhalle, und die restlichen sicher gerade dabei, ihre Storys abzuliefern – wenn sie nicht vorher noch vernommen worden waren.
    »Zu essen bekommen sie nichts von mir.«
    Rule spürte, wie sehr diese Erklärung gegen ihre Natur ging. »Das wird auch nicht von Ihnen erwartet«, versicherte er ihr.
    »Nun, es kommt mir merkwürdig vor, Leute hier auf meinem Grundstück zu haben und nicht …« Sie zögerte, zuckte die Achseln und ging weiter in die Küche. »Ich nehme nicht an, dass jemand von uns Hunger hat, aber wir sollten trotzdem etwas essen. Von gestern Abend ist noch viel Braten übrig. Toby, du kannst mir helfen, ein paar Sandwichs zu machen.«
    Er sprang auf. »Okay. Dad braucht extra viel Fleisch auf seinem und auch mehr Sandwichs. Stimmt das, Dad?« Er blickte Rule halb forschend, halb streng an. »Nach einem Wandel musst du etwas essen. Viel Fleisch.«
    Toby sah nicht die Angst, die in den Augen seiner Großmutter aufflackerte, doch Rule hatte es bemerkt. Sie hatte ihn bisher nie in Wolfsgestalt gesehen. Und dies war sicher nicht die beste Art gewesen, sie damit bekannt zu machen. »Das stimmt.«
    Mrs Asteglio nickte einmal knapp und öffnete den Kühlschrank. Rule hörte, wie sich eine andere Tür öffnete, und erhob sich. Auch Toby hatte es gehört. »Ist das Lily? Lily!«, rief er und lief in den Flur. »Wird Mr Hodge wieder gesund? Weißt du, was mit ihm nicht stimmt? Warum er verrückt geworden ist?«
    Lily sah erschrocken aus, als Toby plötzlich auf sie zugerannt kam, aber sie bückte sich und schloss ihn in die Arme. »Er ist im Krankenhaus. Wir wissen noch nicht, was ihm zugestoßen ist, aber alles lässt darauf schließen, dass nicht wirklich er es war, der diese Menschen erschossen hat. Etwas oder jemand hat ihn dazu gezwungen.«
    Toby löste sich aus ihren Armen und legte die Stirn in tiefe Falten. »Sie haben ihn in einem Krankenwagen weggefahren, nicht in einem Polizeiauto.«
    »Laut seines Medic-Alert- Armbandes hat er einen Herzschrittmacher. Irgendetwas ist passiert, das ihn ausgestellt hat – Magie könnte das zum Beispiel bewirkt haben –, sodass sein Herz verrückt gespielt hat. Das ist zwar etwas Ernstes, aber er ist jetzt in guten Händen.«
    »Hat jemand Todesmagie bei ihm angewendet?«
    Sie zog die Augenbrauen hoch und warf Rule einen Blick zu. »Todesmagie ist sicher im Spiel gewesen, aber wir wissen nicht, auf welche Weise.«
    »Wie kann es ihn verrückt werden lassen? Warum sollte jemand wollen, dass er verrückt wird?«
    »Das weiß ich noch nicht. Es ist mein Job, es herauszufinden.«
    Er schwieg einen Moment. »Das ist sicher nicht einfach.«
    »Ja, das stimmt. Gut, dass ich so viel Unterstützung habe.«
    »Und ein Sandwich. Du musst auch eines essen. Grammy und ich machen welche.« Toby nickte ihr ernsthaft zu. »Du magst gerne saure Gurken, nicht wahr?«
    »Stimmt.« Lily sah ihm nach, auf dem Gesicht einen verblüfften Ausdruck, als wäre sie unerwartet über Liebe gestolpert und

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