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Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Titel: Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Sie erst kürzlich wegen einer ganz anderen Geschichte zu tun hatten.«
    Nachdem er ihnen die Karotte vor die Nase gehalten hatte, war es ein Leichtes, ein paar Grundregeln festzulegen. Er ging davon aus, dass einige es nicht so genau damit nehmen würden, aber so würde ihm möglich sein, einzuschreiten, wenn es nötig war.
    Er öffnete die Haustür und bedeutete den anderen herauszukommen. »Sie dürfen euch erst Fragen stellen, wenn ich grünes Licht gebe, aber ein oder zwei werden sicher sofort loslegen, sobald ihr erscheint«, sagte er. »Beachtet sie einfach nicht.«
    »Oh, das schaffe ich.« Lily lächelte schwach und streifte seine Hand mit ihrer, als sie an ihm vorbeiging.
    Mrs Asteglio berührte ihr Haar mit der Hand, holte tief Luft und folgte ihr.
    Toby blieb zurück.
    »Wenn du dich anders entschieden hast, dann –«, begann Rule freundlich.
    »Nein, aber es ist ganz leer da oben. In meinem Kopf, meine ich. Ganz plötzlich ist nichts mehr da, und ich weiß nicht, was ich sagen soll!«
    »Oh. Sag die Wahrheit. Halte deine Antworten kurz. Fragen, die dir nicht gefallen, musst du nicht beantworten. Wenn du nicht antworten willst, drück einfach meine Hand, und ich kümmere mich darum.« Er hielt ihm die Hand hin.
    Toby biss sich auf die Lippe. »Die meisten Jungen in meinem Alter halten ihren Vater nicht bei der Hand.«
    »Die meisten Jungen in deinem Alter sind keine Lupi. Wir brauchen mehr Körperkontakt als Menschen. Und heute präsentierst du dich als Lupus.«
    Toby schob seine Hand in Rules und nickte einmal. »Okay. Ich bin bereit.«
    Rule dirigierte sie zu ihren Plätzen auf der Verandaschaukel – Toby zu seiner Rechten, Lily zur Linken und Mrs Asteglio neben Toby.
    Einer der Übertragungswagen hatte tragbare Scheinwerfer mitgebracht, die der Techniker nun zu beiden Seiten der Schaukel aufstellte, von der aus man in den Garten blickte. Von hier aus würden sie, obwohl sie saßen, ungefähr auf Augenhöhe mit den Fragestellern sein.
    »Guter Gott«, murmelte Mrs Asteglio und strich sich die Bluse glatt. »Die Hälfte dieser Leute ist mir ja völlig unbekannt.«
    Er nahm an, dass sie die vielen Leute meinte, die gekommen waren, um der Presse zuzusehen, wie sie ihr Recht auf Information wahrnahm. »Die Schaulustigen gehen, sobald die Übertragungswagen weg sind«, sagte er leise zu ihr und hob dann seine Stimme. »Wenn Sie fertig sind, gebe ich zuerst eine kurze Erklärung ab, und dann beantworten wir Ihre Fragen.«
    »Nur noch eine Sekunde«, sagte die brünette Reporterin eines Fernsehsenders. »Das Licht stimmt noch nicht. Joe«, sagte sie und drehte sich zu ihrem Kameramann um, »hast du immer noch den Schatten drin?«
    »Mrs Asteglio«, sagte der Vertreter des Skandalblattes aus dem hinteren Teil der Menge, »ist es richtig, dass Turner Ihre Tochter verführt und sie dann verlassen hat? Und dass Sie ihr uneheliches Kind großziehen?«
    Rule lächelte nur und wartete ab.
    »Uneheliches Kind«, stotterte Mrs Asteglio. »Uneheliches Kind. Also, wenn ich –«
    »Scht«, sagte Lily. »Er will Sie nur provozieren. Tun Sie ihm nicht den Gefallen.«
    Wenn Toby etwas dagegen hatte, ein uneheliches Kind genannt zu werden, dann ließ er es sich zumindest nicht anmerken. »Seht mal«, meldete er sich zu Wort, »da kommt Mr Hodge. Ich wette, er jagt sie alle weg. Glaubt ihr nicht? Vielleicht hat er sein Gewehr mitgebracht, um ihnen Angst einzujagen.«
    »Sein Gewehr?«, rief Lily. »Wo? Wo ist er?«
    Rule stand schon. Ohne nachzudenken, ohne zu wissen, dass er es tun würde, war er aufgestanden. Sein Nacken fühlte sich kalt an, und seine Nackenhaare stellten sich auf. Dort . Dort hinten in der Menge stand ein älterer Mann, dunkelhäutig, halb versteckt hinter den Menschen und einer alten Eiche. Jetzt trat er vor, hielt etwas in der Hand, hob es hoch –
    »Ist schon gut«, sagte Toby beruhigend. »Er lädt es nie, stimmt’s, Grammy? Er benutzt es nur gerne, um –«
    Die Zeit wurde langsamer, als Erdmagie in Rule aufstieg und mit dem Lied des Mondes, das immer in ihm klang, eins wurde – und beide ihn mit sich zogen.
    Von einer Sekunde auf die nächste fiel er in certa , einen Zustand, in dem alles kalt und klar war und die Wahrnehmung so scharf, dass man sich an ihr schneiden konnte, und die Bewegungen fließend, zu schnell für einen Gedanken.
    Reine Willenskraft bewahrte ihn davor, ganz in ihn zu versinken.
    »… so tun, als wäre er böse, aber in Wirklichkeit …«
    Mit einem Arm fegte Rule Toby

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