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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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meiner Großmutter seinen Bruder getötet hat.“
    „Das soll ich sagen? Die Feindin deiner Großmutter?“
    „Er, äh, kennt meine Großmutter. Oder weiß, wer sie ist.“ Lily wusste nicht mit Sicherheit, ob sie sich wirklich kannten oder ob die Zhous nur Gerüchte gehört hatten. Ihre Großmutter hatte sich nie dazu äußern wollen. Aber Zhou Xing war noch vom alten Schlag. Er glaubte an Dinge, an die seine verwestlichten Brüder nicht mehr glaubten. Lily vermutete, dass er auch eine Gabe besaß, aber bisher hatte sie noch nie Gelegenheit gehabt, ihm die Hand zu geben, um diese Vermutung zu bestätigen. „Schon gut. Sag es ihm einfach und dass er mich anrufen soll, wenn er mehr wissen will.“
    „Soll ich dabei unergründlich gucken?“
    „Wahrscheinlich guckst du eher ratlos.“
    Er grinste, den Mund voller Bohnen, die er zusammen mit den Jalapeños wie in eine Müllverbrennungsanlage in sich hineingeschaufelt hatte. „Ratlos gucken kann ich gut. Hältst du mich auf dem Laufenden, wenn er anruft?“
    „Das werde ich. Soweit ich kann. Verdammt, ich würde dir so gern mehr sagen“, sagte sie, über die Maßen frustriert. „Aber ich kann einfach nicht.“
    „Ich nehme an, die hohen Tiere haben dir einen Maulkorb verpasst.“
    Sie schnitt eine Grimasse. „So könnte man sagen.“ Obwohl die hohen Tiere, die für ihren Maulkorb verantwortlich waren, nicht beim FBI arbeiteten, wie T.J. sicher annahm. Ihre hohen Tiere waren, fürchtete sie, ein bisschen größer und böser.
    Wer konnte ein Abkommen ausgearbeitet haben, das buchstäblich nicht zu brechen war, nicht einmal durch Drachen? Das auch durch Blutsverwandtschaft oder Vererbung von magischen Kräften bindend war?
    Die Großen Alten. Wesen, die, wenn sie wollten, gottgleich waren. Lilys Hände waren feucht. Zum ersten Mal überlegte sie sich jetzt, dass sie sich vielleicht lieber nicht gegen die Fesseln wehren sollte, die ihr aufgezwungen worden waren. Diese Gewässer waren tiefer und reißender, als sie sich vorstellen konnte.
    Aber sie wusste nicht, ob sie aufhören konnte, sich zu wehren. Wie ein Tier, das sich das Bein abbeißt, um einer Falle zu entkommen , hatte Rule gesagt. Ein guter Vergleich. Aber hatte sie überhaupt eine Wahl, sich anders zu verhalten?
    T.J. schob ein Stück Tortilla auf seinem Teller herum, tupfte den letzten Rest Soße damit auf und aß es. Dann rülpste er zufrieden, bevor er sich den Mund beinahe genauso sauber wischte wie den Teller. „Das sind verdammt gute Enchiladas. Ich mache zwar bessere, aber die waren schon verdammt gut.“
    „Ich weiß, dass du grillst, aber Enchiladas?“ Sie schüttelte den Kopf. „Das kannst du jemand anderem erzählen.“
    „Nee, wirklich. Camille und ich haben eine Abmachung. Nach meiner Auszeit musste ich kochen lernen. Und nach einer Weile war ich ziemlich gut.“
    „Deine Auszeit?“
    Er grinste. „Den Instinkt hast du immer noch. Ja, nach zehn Jahren hat sie mir eine Auszeit wegen schlechten Benehmens verordnet.“
    „Warum? Was hast du angestellt?“
    „Du bist aber auf einmal neugierig.“
    „Ich war schon immer neugierig. Erzähl’s mir, tu mir den Gefallen, okay?“
    Er zuckte die Achseln. „Eigentlich war es nur Dummheit. Ich dachte, ich könnte den Job von ihr fernhalten, dachte, sie würde sie ja doch nicht verstehen, diese ganze Scheiße, die wir erleben.“
    „Sie ist ausgezogen?“
    „Es war eher so, dass sie mir meinen Hut in die Hand drückte und die Tür zeigte. Sie behauptete, sie habe schließlich irgendwie zu mir durchdringen müssen. Wahrscheinlich hatte sie recht, aber ich habe drei Monate mit kaltem Abendbrot und einem kalten Bett gebraucht, um nicht mehr sauer zu sein und zuzuhören, was sie zu sagen hatte.“ Er legte den Kopf schief. „Du hast etwas auf dem Herzen.“
    „Ich bin nur … na ja.“ Sie trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte. Was wollte sie eigentlich genau wissen? „Man könnte sagen, ich sammle Daten.“
    Er prustete. „Das würde ich wohl kaum so nennen, aber meinetwegen kannst du es so ausdrücken, wenn du willst.“
    „Warum haben du und Camille geheiratet, statt einfach nur zusammenzuleben? Weil es von euch erwartet wurde?“
    „Schwierige Frage. Wenn du Kinder haben willst, willst du auch, dass sie deinen Namen tragen, oder? Na ja, das ist wohl die Sicht eines Mannes, du wirst … Scheiße. Sag nicht, du bist schwanger!“
    Er sagte es wie einen Befehl. Sie musste grinsen. „Nein, ich bin nicht schwanger.“

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