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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Unwillkürlich zog sie die Kette hervor, an dem das toltoi und ihr Verlobungsring hingen.
    „Ich werd’ nicht mehr! Hast du dich von diesem Turner getrennt? Heiratest du? Wen?“
    „Ich bin immer noch mit diesem Turner zusammen. Ich werde ihn heiraten.“
    „Ich werd’ nicht mehr!“
    „Ich glaube, an dieser Stelle wäre ein Glückwunsch angebracht.“
    „Ist das eine richtige Hochzeit? Mit allem Drum und Dran?“ Er beschrieb Kreise mit seiner Gabel, wie um zu zeigen, was das ganze Drum und Dran bedeutete.
    „Eine echte Hochzeit. Urkunde, Ringe, Gelübde, bis dass der Tod uns scheide.“
    „Ich werd’ nicht mehr.“
    „Wir halten es noch geheim, bis Rule eine Pressekonferenz abhalten kann. Du kennst die Geier ja. Ich habe keine Lust, mich, während ich an einem Fall arbeite, mit Idioten herumzuschlagen, die mich nach meinen Flitterwochenplänen fragen, also sag’s bitte niemandem in der Dienststelle.“
    „Diese Klatschtanten. Nee, auf keinen Fall, ich verliere kein Sterbenswörtchen darüber. Ich reibe ihnen nur unter die Nase, dass ich etwas weiß, es ihnen aber nicht verrate. Das wird sie wahnsinnig machen.“ Er schwieg in freudiger Erwartung. „Werdet ihr es bald bekannt geben?“
    „So bald wie möglich.“ Lily wusste nicht recht, warum sie es T.J. gesagt hatte, aber er war einer ihrer Freunde, und sie war die Geheimnistuerei leid. Sie warf einen Blick auf ihren Ring und steckte ihn widerstrebend zurück unter ihr T-Shirt. Bald , sagte sie sich. Aber bei ihrer ursprünglichen Frage konnte T.J. ihr auch nicht weiterhelfen. Zu heiraten war für seine Generation ganz selbstverständlich gewesen. Man verliebte sich, man heiratete. Punkt. Es sei denn, man war ein Hippie. Aber T.J. war kein Hippie gewesen.
    Camille aber. Vielleicht sollte sie sich lieber mit Camille unterhalten.
    Später. Jetzt musste sie aufbrechen. „Wenn du mit Zhou redest“, begann sie. Dann brach sie ab und starrte den Fernsehbildschirm an.
    „He!“ T.J. wedelte mit der Hand vor ihrem Gesicht. „Hast du Tagträume von der großen Hochzeit?“
    „Ich muss los.“ Sie schob den Stuhl zurück, packte ihr Notizbuch und stopfte es in ihre Tasche. „In den Nachrichten da wurde gerade über ein Krankenhaus berichtet – über das Memorial in der Innenstadt. Dort ist Rule gerade. Und Cullen. Und Cynna.“ Und Max und Jason und Nettie – sie waren alle dort, wo die dicke schwarze Rauchdecke hing und die Sirenen heulten. „Ich muss los.“
    „Du kommst mit mir mit. Still, Yu“, befahl er, obwohl sie gar nichts gesagt hatte. Auch er war aufgesprungen und zog seine Brieftasche heraus. „Ich habe eine Sirene. Du nicht. Ende der Diskussion.“ Er warf einige Scheine auf den Tisch. „Los geht’s.“
    Sie machte zwei Schritte, als er ihren Arm ergriff. „Stopp.“
    „Was?“, fuhr sie ihn an.
    Er zeigte mit dem Kinn zum Fernseher.
    Lily sah eine aufgeregte Nachrichtensprecherin und verstand das Wort helicóptero , dann wurde zu einer Luftaufnahme von einer eleganten schwarzen Gestalt geschaltet, die durch den Rauch schwebte wie ein riesiges verbranntes Blatt. Schwingen hoben und senkten sich kunstvoll, als der schwarze Drache tiefer und tiefer glitt und sich auf dem Dach des Krankenhauses niederließ.
    „Ich werd’ nicht mehr“, sagte Lily.

 
    27
    T.J. hatte nicht nur eine Sirene, sondern auch Polizeifunk in seinem Wagen. Diesem und den normalen Nachrichten lauschten sie während ihrer rasenden Fahrt zum Krankenhaus. Anscheinend war das Feuer genau zu dem Zeitpunkt erloschen, als Sam sich auf dem Dach niedergelassen hatte. Die Feuerwehrleute waren perplex.
    Lily nicht – nicht über die Ursache. Aber das Motiv war ihr ein Rätsel. Sam war ein ethisches Wesen, aber seine Moralvorstellungen stimmten nur selten mit denen der Menschen überein. Lily war überzeugt, dass er nicht urplötzlich entschieden hatte, ein beschuppter Feuerwehrmann zu werden.
    Es war von einer Bombe die Rede, doch bisher waren alle Berichte darüber konfus und unbestätigt. Offiziell gab es keine Opfer, aber eine Person sagte in einem Interview, die Sprinkleranlage des Krankenhauses sei nicht losgegangen und die Technik sei zu großen Teilen gestört gewesen. Das hörte sich nicht gut an.
    Lily bekam weder Rule noch Cynna ans Telefon. Sie wusste, dass Rule lebte. Das sagte ihr das Band der Gefährten. Aber sie machte sich Sorgen um die anderen.
    Selbst mit Sirene kam T.J. nicht ganz an die Anlage heran. Es war, als habe die Hälfte der Leute in der

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