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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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handelte, ohne genug Informationen zu haben, führte das oft genug in die Katastrophe.
    Die Dunkelheit behinderte seine Sicht. Der Rauch beeinträchtigte seinen Geruchssinn. Er horchte.
    Stille. Keine Klimaanlage, kein Piepen der Monitore, keine Stimmen aus dem dunklen Flur. Vielleicht war er zu spät gekommen. Wenn –
    Schritte. Leise, kaum hörbar, aber er hörte Schritte im Osten des Flurs. Jemand ging, rannte nicht. Jemand, der Turnschuhe trug oder diese Schuhe mit den Gummisohlen, die Krankenschwestern oft trugen … Möglicherweise war es eine Schwester, die sich leise durch die Dunkelheit bewegte.
    Doch das glaubte er nicht. Er sah hinunter auf den Pfleger, der immer noch neben der gestürzten Schwester kniete, und legte den Finger auf die Lippen. Die Augen des Mannes weiteten sich noch mehr. Er konnte nicht wissen, warum Rule wollte, dass er schwieg, aber er schluckte und nickte.
    Ein paar Schritte den Flur hinunter sprang er über die erste zusammengesunkene Gestalt – und landete mehr durch Glück als durch Geschicklichkeit nicht auf der zweiten. Konnte eine von ihnen Cynna sein? Hatte sie es zurück in das Zimmer geschafft, bevor der Schlafzauber wirkte, oder war sie hier zusammengebrochen?
    Er ging um einen Wäschewagen herum – und das rote EXIT-Schild über der Tür zum Treppenhaus leuchtete auf. Vielleicht funktionierte die Technik wieder, wie gewöhnlich, wenn Magie schwächer wurde.
    Im schummrigen Licht des Schildes konnte er jetzt die Nische erkennen, von der Cullens Zimmer ausging – und den Mann, der aus ihr trat. Klein. Dunkles Haar. Es war immer noch nicht hell genug, um seine Gesichtszüge zu erkennen, aber er trug eine Krankenhausuniform.
    Das Licht war anscheinend auch für einen Menschen ausreichend, denn der Mann sah ihn und rannte los.
    Rule folgte ihm, so schnell er konnte. Er erreichte die Nische – knurrte verärgert – und wirbelte herum. Er musste den Feind fangen. Aber erst musste er nach den anderen sehen, sich vergewissern, dass es ihnen gut ging.
    Die Tür zu Cullens Zimmer war noch geschlossen. Eine weiße Einkaufstüte stand davor und schimmerte geisterhaft im Dunkeln. Rule kam schlitternd zum Stehen. Die Tüte war verknotet. Sie war prall gefüllt.
    Der Feind hatte sie hier gelassen. Seine Augen verrieten ihm nicht, was darin war. Vielleicht konnte es seine Nase. Er bückte sich. Erstarrte. Schnappte sich die Tüte und rannte los, als sei der Tod ihm selbst auf den Fersen.
    Er versuchte, vorsichtig zu laufen, um die Wucht des Aufpralls zu verringern, aber jedes Mal, wenn sein Fuß auf den Boden traf, spürte er die Erschütterung im ganzen Körper und in dem Paket in seinen Händen. Die Zeit setzte aus, statt sich zu dehnen. Ein Augenblinzeln oder zwei, nachdem er die Tüte ergriffen hatte, kam er an der Schwesternstation vorbei, flankte über den Tresen, ohne den Pfleger zu beachten, und sprang auf die Schränke entlang der Wand.
    Dort kauernd, holte er mit dem angewinkelten Arm aus und stieß den Ellbogen durch die Fensterscheibe. Als er die letzten Scherben aus dem Rahmen schlug, schlitzte er sich den Unterarm auf.
    Er sah hinaus. Parkplatz. Ja. Danke, DAME .
    Rule schleuderte das Plastikbündel so weit hinaus, wie er konnte.
    Es explodierte noch in der Luft.

 
    26
    Die Enchiladas waren so scharf wie eh und je, und die Luft aus der Klimaanlage genauso kalt, aber nach ein paar Bissen fiel es Lily kaum noch auf.
    Sie versuchte wie geplant offen zu T.J. zu sein, aber sie konnte nicht. Das verdammte Abkommen ließ sie irgendetwas Vages über zwei Kriminelle faseln, hinter denen sie her war, die beide Magie ausübten und von denen einer einen Mann schwer verletzt hatte.
    T.J. merkte, dass sie mit etwas hinter dem Berg hielt. Er sah misstrauisch und enttäuscht aus. „Du gibst mir nicht viel.“
    „Ich … kann nicht. Aber dein Fall steht eindeutig in Verbindung mit dem, an dem ich dran bin. Wir wollen beide herausfinden, wer es auf die Xings abgesehen hat – oder auf einen von ihnen. Ich glaube, es ist besser, wenn die Brüder nicht wissen, dass wir zusammenarbeiten. Redest du heute mit dem großen Bruder?“
    „Das hatte ich vor. Wollte ihm eine Spazierfahrt in die Leichenhalle anbieten. Mal sehen, ob er seinen Bruder identifizieren kann.“
    „Okay. Wenn du meinst, es wäre ein guter Moment, ihn ein bisschen härter ranzunehmen, dann sag ihm, ich … du musst das richtig sagen. Sag ihm, ich mache mir Sorgen um seine Gesundheit, weil ich glaube, dass die Feindin

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